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Enerige & Management > Wärme - EnBW baut Heilbronner Fernwämenetz um
Visualisierung des neuen Gaskraftwerks (rechts vorne) in Heilbronn am Neckar. Der Kohleblock 7 in der Mitte. Quelle: EnBW
WÄRME:
EnBW baut Heilbronner Fernwämenetz um
In Heilbronn hat die EnBW mit dem Bau eines neuen Gaskraftwerks begonnen. Die Umstellung von Kohle auf Gas macht allerdings auch eine Anpassung des Fernwärmenetzes erforderlich.
 
Voraussichtlich bis Mitte November 2024 soll das Fernwärmeleitungsnetz im alten Industriegebiet von Heilbronn modernisiert werden. Die Versorgung ist, wie EnBW mitteilt, während der gesamten Bauzeit sichergestellt, unter anderem über mobile Heizstationen.

Bisher wird die Wärme über ein Dampfnetz transportiert. Die Dampf- und Kondensatleitungen verlaufen in einem Kanal unter der Straße. Künftig werden Heißwasserleitungen verwendet, die direkt ins Erdreich kommen. Die bisherigen Leitungen sollen entfernt und der Kanal rückgebaut werden. 

Hintergrund ist der Neubau des Kraftwerks in der baden-württembergischen Stadt. Die EnBW ersetzt den Kohleblock 7 am Standort Heilbronn durch eine moderne Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD), die zunächst mit Erdgas betrieben wird. In den 2030er Jahren soll zusätzlich CO2-armer oder grüner Wasserstoff zum Einsatz kommen.

Die neue Anlage übernimmt vom Kohleblock die Wärmeversorgung von 150 Wohngebäuden sowie 300 Industrie- und Gewerbekunden in Heilbronn und der Nachbarstadt Neckarsulm, darunter das dortige Audi-Werk. Dafür wird das Gaskraftwerk zusätzlich einen Wärmespeicher und eine Heißwasser-Kesselanlage erhalten.

Das neue Kraftwerk ist für eine elektrische Leistung von rund 700 MW und 190 MW Wärmeleistung ausgelegt. Es soll 2026 in Betrieb gehen. Der letzte im regulären Betrieb noch laufende Kohleblock 7 mit 780 MW soll dann abgeschaltet werden, ebenso die Blöcke 5 und 6, die bisher noch als Netzreserve zur Verfügung stehen.

Auf Gaskraftwerke, die später mit Wasserstoffbeimischung betrieben werden können, setzt EnBW auch an den Standorten Altbach/Deizisau und Stuttgart-Münster. Damit könne der mittlere Neckarraum, wie ein Sprecher des Energieunternehmens erklärte, bereits 2027 kohlefrei sein. Die Investitionssumme für die drei Kraftwerks-Projekte wird mit 1,6 Milliarden Euro angegeben.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Dienstag, 28.05.2024, 11:16 Uhr

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