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Quelle: Pixabay / Aberrant Realities
IT:
Einskommafünfgrad investiert 100 Millionen Euro in KI
Das Hamburger Unternehmen „1Komma5Grad“ steckt 100 Millionen Euro in die Weiterentwicklung seines Geschäftsbereichs KI und gibt die Ausgründung der KI-Tochter „Heartbeat AI“ bekannt. 
 
Privathaushalten eine noch effizientere Nutzung ihrer bestehenden Energieanlagen zu ermöglichen - dies ist das erklärte Ziel, das Einskommafünfgrad für sich definiert hat. Die Haushalte sollen auf den Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) im Jahr 2025 vorbereitet werden. Bereits jetzt hat das Unternehmen eigenen Angaben nach mit der Intraday-Optimierung begonnen. Die KI-gestützte Software Heartbeat AI wurde in eine gleichnamige Tochter ausgegründet.

Über die neue Tochter optimiert Einskommafünfgrad aktuell mehr als 40.000 dezentrale Energiesysteme weltweit. Die Plattform verknüpft Haushalte zu virtuellen Kraftwerken und steuert unter anderem Batterien, Wärmepumpen und Ladegeräte für Elektrofahrzeuge. Neben der Optimierung für den Eigenverbrauch ermöglicht die Plattform durch Intraday-Handel zusätzliche Einnahmen: Das Hamburger Unternehmen rechnet damit, durch intelligentes Energiemanagement den Kunden seiner neuen Tochtergesellschaft zusätzliche Einnahmen von bis zu 1.000 Euro pro Jahr zu bescheren. 

„Unser Ziel ist es, elektrische Systeme optimal an den Rhythmus von Wind und Sonne anzupassen“, erklärt Philipp Schröder, Geschäftsführer und Mitgründer von Einskommafünfgrad. „Heartbeat AI ist die einzige Lösung, die dieses Zusammenspiel von Haushaltsstrom, Wärme und Mobilität so präzise steuern kann. Für die kommenden drei Jahre planen wir eine weitere Investition von 100 Millionen Euro in diese Technologie.“

Technische Führung und Marktöffnung

Die neue Tochtergesellschaft „1Komma5Grad Heartbeat GmbH“ wird von CTO Barbara Wittenberg und CPO Jannik Schall geleitet. In ihrer Verantwortung liegt die Bündelung aller Software-Angebote sowie die Öffnung der Plattform für Hersteller von Batterien, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur. Darüber hinaus sollen auch Kunden mit bestehenden Anlagen, die nicht von Einskommafünfgrad installiert wurden, integriert werden.

„Eine enge Software-Integration mit Herstellern und eine tiefgreifende Anbindung an den Energiemarkt sind essenziell“, betont Wittenberg. Heartbeat AI könne nicht nur dynamische Tarife und regionale Netzentgelte berücksichtigen, sondern auch netzdienliche Services wie Intraday-Handel und perspektivisch die Bereitstellung von Regelenergie ermöglichen.

Nutzung bereits vorhandener Kundensysteme

Die Kombination aus Intraday-Handel und Optimierung nach Day-Ahead-Tarifen bietet Kunden mit größeren Batteriesystemen ein erhebliches Einsparpotenzial, so das Unternehmen weiter. „Das klassische Modell eines Eigenverbrauchsspeichers wird durch diese neue Lösung überholt“, erläutert Jannik Schall, Co-Geschäftsführer der neuen Tochter. „Unser virtuelles Kraftwerk nutzt bereits vorhandene Kundensysteme, was Investitionskosten spart, und ergänzt diese durch die Flexibilität von Elektroautos und Wärmepumpen.“

Einskommafünfgrad hat bisher weltweit mehr als 300.000 steuerbare Energiesysteme installiert. Die Plattform „Heartbeat AI“ hatte es bereits 2022 auf den Markt gebracht. Seit 2023 ermöglicht diese die aktive Optimierung von Energieflüssen. Um die Umsetzung des Smart Meter Rollouts zu unterstützen, plant das Unternehmen, bis zu 500.000 Geräte kostenfrei in deutschen Haushalten zu installieren.

Die Internationalisierung des Heartbeat-AI-Geschäfts schreitet laut Einskommafünfgrad voran: In Schweden, Dänemark und den Niederlanden hat der Vertrieb bereits begonnen. Bis 2025 erwartet das Unternehmen einen mittleren zweistelligen Millionenumsatz im Bereich Software-as-a-Service.
 

Davina Spohn
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Donnerstag, 21.11.2024, 11:19 Uhr

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