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Enerige & Management > Stadtwerke - Einsame Spitze im hohen Norden nach Spehrs vorzeitigem Aus
Quelle: Fotolia / nmann77
STADTWERKE:
Einsame Spitze im hohen Norden nach Spehrs vorzeitigem Aus
Als Trio gestartet, auf eine Spitze reduziert: Vom früheren Gemeinschaftsgedanken in der Geschäftsleitung der Fusionsstadtwerke SH in Schleswig-Holstein ist nicht mehr viel übrig.
 
Einsame Spitze im hohen Norden. Von einst drei Geschäftsführern der Kooperationsstadtwerke SH ist vom 1. April an nur noch Wolfgang Schoofs übrig. Sein gleichberechtigtes Pendant Helge Spehr überlässt ihm vorzeitig das Feld.

Schoofs startete als Chef der Schleswiger Stadtwerke Anfang 2020 mit seinen Amtskollegen aus Eckernförde, Dietmar Steffens, und Rendsburg, Helge Spehr, das Vorhaben zur gemeinsamen Betriebs- und Geschäftsführung der drei kommunalen Versorger. Unter einem Dach blieben seit Juli 2020 noch Schoofs und Spehr, weil Dietmar Steffens aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand getreten und dessen Position eingespart worden war.
 
Auch ihre Wege trennen sich: Wolfgang Schoofs (links) ist nach dem Ausscheiden von Helge Spehr von April 2022 an alleiniger Geschäftsführer bei den Stadtwerken SH
Quelle: Henrik Matzen / Stadtwerke SH

Örtliche Medien berichten nun von „Differenzen“ zwischen den verbliebenen beiden Geschäftsführern. Der Aufsichtsrat habe auf seiner Sitzung am 16. März dann auf das nicht mehr zu heilende Verhältnis der beiden Geschäftsführer mit der Trennung von Spehr reagiert. Die Stadtwerke SH wählen auf Anfrage unserer Redaktion andere Worte und sprechen von "unterschiedlichen Ansätzen hinsichtlich der Leitung des Unternehmens" als Begründung für die Personalentscheidung. Der Arbeitsvertrag mit Helge Spehr werde zum 31. März aufgelöst.

Auf absehbare Zeit soll es bei den Stadtwerken SH keine mehrköpfige Leitung mehr geben. Auch Spehrs Posten bleibt nach Auskunft der Stadtwerke unbesetzt. Zudem wird die nächste Veränderung an der Stadtwerkespitze schneller erfolgen, als ursprünglich erwartet. Wolfgang Schoofs will bereits zum Ende Juni 2023 in den Ruhestand wechseln, nach Darstellung der Stadtwerke "auf eigenen Wunsch". Sein Vertrag wäre noch bis Mitte 2024 gelaufen.

Die Gremien des kommunalen Versorgerverbunds wollen nun die Nachfolgesuche beginnen. Sie glauben nach wie vor daran, dass die vereinten Stadtwerke sich mit gebündelter Kompetenz am besten um die Trends der Zukunft kümmern könnten, die für sie aus Klimawandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel und unternehmerischem Verantwortungsbewusstsein bestehen.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 24.03.2022, 15:51 Uhr

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