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Enerige & Management > Elektromobilität - Einem Stuttgarter Schnellladepark reicht das Niederspannungsnetz
Der Schnellladehub in Zuffenhausen ist in Betrieb. Quelle: Stadtwerke Stuttgart
ELEKTROMOBILITÄT:
Einem Stuttgarter Schnellladepark reicht das Niederspannungsnetz
Teurer Anschluss vermieden: Die Stadtwerke Stuttgart haben einen Schnellladepark eröffnet, der nicht direkt mit dem Mittelspannungsnetz verbunden ist. Dem Land ist das Fördergeld wert.
 
Wer einen Schnellladepark errichtet, hat in der Regel Ausgaben für den Anschluss ans Mittelspannungsnetz einzukalkulieren. Das muss nicht sein, haben die Partnerunternehmen der Stadtwerke Stuttgart sich gedacht. Ihre Lösung im Stadtteil Zuffenhausen integriert Batteriespeicher und intelligentes Energiemanagementsystem (EMS), die mit dem Niederspannungsnetz auskommen.

Zu dem Pilotprojekt im Ländle hat der Nürtinger Batterietechnik-Hersteller „ADS-TEC Energy“ den lokalen Speicher beigetragen. Das Lademanagement „vCharM“ stammt vom Stuttgarter Unternehmen Vector Informatik.

Die regionale Kooperation und das Konzept hielt das Land Baden-Württemberg für unterstützenswert, 140.000 Euro stellte das Verkehrsministerium zur Verfügung. Der Ressortverantwortliche Winfried Hermann (Grüne) kam auch zur offiziellen Eröffnung des Parks am 13. Oktober auf das Bahnhofsgelände der Deutschen Bahn, wo der öffentliche Park platzsparend entstanden ist.

Zur Verfügung stehen nun acht Ladepunkte, die im Maximalfall die Energie mit 300 kW Leistung an die strombetriebenen Autos weitergeben. Der Speicher soll in Phasen von Stromüberschuss Energie aus dem Netz nehmen. Das Lademanagement sorge laut Peter Guse, Manager bei Vector Informatik, für die zeitliche Entkopplung von Ladeverbrauch und Stromerzeugung. Das entlaste die Stromnetze, die für das Laden von immer mehr E-Autos noch nicht ausgelegt seien.

Am Bahnhof Zuffenhausen haben die Stadtwerke Stuttgart weitere Pläne. Im Jahr 2026 wollen sie weg von starren Tarifen und das Laden zu dynamischen Preisen ermöglichen. Dafür greift der flexible Batteriespeicher zuvor auf Strom aus dem Netz zu, wenn der Strompreis niedrig ist. Dazu will der Versorger Solartechnik in den Ladehub integrieren. Schließlich soll der Speicher auch bidirektional zum Einsatz kommen, also bei Bedarf Strom zurück ins Netz geben.

Im Einklang mit den Klimazielen der Kommune wollen die Stadtwerke bis 2035 insgesamt 14.000 Ladepunkte in der Landeshauptstadt errichten. 2.000 davon sollen schnelles Laden ermöglichen. Aktuell kommt der Versorger auf 46 Schnell- und 1.678 Normallladepunkte.

Bei Hamburg erprobt Lichtblick ein Ladeangebot für Dienstwagen

Derweil meldet auch der Hamburger Ökostromerzeuger Lichtblick eine Neuerung in seinem Elektromobilitätsportfolio. Der erste Standort des eigenen Schnellladenetzes „QuickCharge“ ist an einem Famila-Supermarkt der Bartels-Langness-Gruppe in Betrieb gegangen. Er befindet sich in Reinbek und damit im Süden Schleswig-Holsteins vor den Toren Hamburgs.

Auch hier bieten die drei Säulen eine Ladeleistung von bis zu 300 kW an. Besonderer Aspekt ist dabei ein Pilotprojekt für das so genannte Durchleitungsmodell für Unternehmen. Wenn ab dem kommenden Jahr Dienstwagen in Reinbek vorfahren und Strom tanken, rechnet Lichtblick den Tarif des jeweiligen Unternehmens ab und schlägt für sich lediglich eine „Infrastrukturabgabe“ auf.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 17.10.2025, 10:22 Uhr

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