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Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
REGENERATIVE:
EEG-Konto trotz Milliardentranche im Minus
Trotz höherer kWh-Erlöse haben die geförderten EEG-Anlagen im Oktober weniger eingespielt als in den Oktobern seit 2021. Trotz Milliardenzuschuss schmolz das Plus auf dem EEG-Konto.
Das EEG-Konto, aus dem die Einnahmen aus dem Verkauf des geförderten Ökostroms, die Förderung durch den Bund und deren Auszahlung
miteinander verrechnet werden, hat im Laufe des Oktobers trotz weiterer Subventionstranche von 1,52 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) Guthaben abgebaut. Das Plus auf dem Konto sank gegenüber Ende
September von 0,5 auf unter 0,4 Milliarden Euro. Das zeigen die aktuellen Oktoberzahlen, die die Übertragungsnetzbetreiber am 12. November veröffentlichten.
Die Zuschüsse aus dem KTF, einem Sonderhaushalt des Bundes, belaufen sich damit in den ersten zehn Monaten dieses Jahres auf 16,4 Milliarden Euro. Budgetiert sind 10,6 Milliarden Euro. Im Entwurf der ehemaligen Ampelregierung für den Nachtragshaushalt 2024 stehen zwar insgesamt 19 Milliarden Euro fürs EEG-Konto drin, allerdings ist der Entwurf insgesamt jetzt ein Zankapfel zwischen der rot-grünen Minderheitsregierung und der CDU/CSU-Opposition, welche erst die Vertrauensfrage sehen will.
Im Mai hatte das Finanzministerium (BMF) eine überplanmäßige Ausgabe von 8,8 Milliarden Euro im KTF gewährt und die Haushälter im Bundestag informiert (wir berichteten mehrmals). Andererseits gibt es im KTF auch eine Entlastung von rund 10 Milliarden Euro, weil die Subventionierung des Intel-Werks in Magdeburg wegfällt. Fürs nächste Jahr gehen die ÜNB von einem weiteren EEG-Finanzierungsbedarf von 16,5 Milliarden Euro aus (wir berichteten).
Warum die Einnahmen so dünn fließen
Die von den ÜNB treuhänderisch vermarkteten geförderten Erneuerbaren-Anlagen, vor allem die Millionen kleiner PV-Anlagen, spülten im Oktober 2024 auf dem Spotmarkt der Börse Epex nur noch 159 Millionen Euro ins EEG-Konto, obwohl sich die Marktwerte von Wind und PV erholt haben (wir berichteten).
Auf der anderen Seite wurde zeitweise wegen Dunkelflauten auch weniger eingespeist. Die Einnahmen aus dem Markt waren zwar höher als im Vormonat September, aber niedriger als in jedem Oktober zuvor seit 2021. Nur im Oktober 2020 waren es mit 147 Millionen Euro noch weniger gewesen.
Die Auszahlungen an die Anlagenbetreiber reduzierten sich gegenüber September 2024 ebenfalls, nämlich von gut 2 auf 1,84 Milliarden Euro. Der Kostendeckungsgrad zwischen Einnahmen am Markt und Auszahlungen lag also bei 8,6 Prozent. Rückzahlungen von Verteilnetzbetreibern an die ÜNB spielten im Oktober praktisch nichts mehr ein, da die jährliche EEG-Abrechnung bereits im September war, als sie als Sondereffekt noch 835 Millionen Euro aufs EEG-Konto brachte.
ÜNB müssen Kredite aufnehmen, die Verbraucher zahlen
Das EEG-Konto war in diesem Jahr im Februar sogar mit 133 Millionen Euro ins Soll geraten, weil der KTF in jenem Monat zu wenig überwies, um dies zu verhindern. Die ÜNB müssen in solchen Situationen die Auszahlungen an die Anlagenbetreiber kreditfinanzieren. Der Schuldendienst dafür gehört zu ihren nicht beeinflussbaren Ausgaben, die in ihren Netzentgelten aufgehen. Er wird also letztlich von den Stromverbrauchern bezahlt werden.
Die EEG-Kontostände von 2011 bis Oktober 2024 stehen auf einer Transparenzseite der ÜNB zum Herunterladen bereit.
Die Zuschüsse aus dem KTF, einem Sonderhaushalt des Bundes, belaufen sich damit in den ersten zehn Monaten dieses Jahres auf 16,4 Milliarden Euro. Budgetiert sind 10,6 Milliarden Euro. Im Entwurf der ehemaligen Ampelregierung für den Nachtragshaushalt 2024 stehen zwar insgesamt 19 Milliarden Euro fürs EEG-Konto drin, allerdings ist der Entwurf insgesamt jetzt ein Zankapfel zwischen der rot-grünen Minderheitsregierung und der CDU/CSU-Opposition, welche erst die Vertrauensfrage sehen will.
Im Mai hatte das Finanzministerium (BMF) eine überplanmäßige Ausgabe von 8,8 Milliarden Euro im KTF gewährt und die Haushälter im Bundestag informiert (wir berichteten mehrmals). Andererseits gibt es im KTF auch eine Entlastung von rund 10 Milliarden Euro, weil die Subventionierung des Intel-Werks in Magdeburg wegfällt. Fürs nächste Jahr gehen die ÜNB von einem weiteren EEG-Finanzierungsbedarf von 16,5 Milliarden Euro aus (wir berichteten).
Warum die Einnahmen so dünn fließen
Die von den ÜNB treuhänderisch vermarkteten geförderten Erneuerbaren-Anlagen, vor allem die Millionen kleiner PV-Anlagen, spülten im Oktober 2024 auf dem Spotmarkt der Börse Epex nur noch 159 Millionen Euro ins EEG-Konto, obwohl sich die Marktwerte von Wind und PV erholt haben (wir berichteten).
Auf der anderen Seite wurde zeitweise wegen Dunkelflauten auch weniger eingespeist. Die Einnahmen aus dem Markt waren zwar höher als im Vormonat September, aber niedriger als in jedem Oktober zuvor seit 2021. Nur im Oktober 2020 waren es mit 147 Millionen Euro noch weniger gewesen.
Die Auszahlungen an die Anlagenbetreiber reduzierten sich gegenüber September 2024 ebenfalls, nämlich von gut 2 auf 1,84 Milliarden Euro. Der Kostendeckungsgrad zwischen Einnahmen am Markt und Auszahlungen lag also bei 8,6 Prozent. Rückzahlungen von Verteilnetzbetreibern an die ÜNB spielten im Oktober praktisch nichts mehr ein, da die jährliche EEG-Abrechnung bereits im September war, als sie als Sondereffekt noch 835 Millionen Euro aufs EEG-Konto brachte.
ÜNB müssen Kredite aufnehmen, die Verbraucher zahlen
Das EEG-Konto war in diesem Jahr im Februar sogar mit 133 Millionen Euro ins Soll geraten, weil der KTF in jenem Monat zu wenig überwies, um dies zu verhindern. Die ÜNB müssen in solchen Situationen die Auszahlungen an die Anlagenbetreiber kreditfinanzieren. Der Schuldendienst dafür gehört zu ihren nicht beeinflussbaren Ausgaben, die in ihren Netzentgelten aufgehen. Er wird also letztlich von den Stromverbrauchern bezahlt werden.
Die EEG-Kontostände von 2011 bis Oktober 2024 stehen auf einer Transparenzseite der ÜNB zum Herunterladen bereit.
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Dienstag, 12.11.2024, 15:48 Uhr
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