
Quelle: E&M
AUS DER AKTUELLEN ZEITUNG:
Ebay für gebrauchte Kraftwerke
Hierzulande ein Einzelkämpfer: Andreas Stephan von der „SPRINT! Energy Consulting GmbH“ erklärt, wie er abgebaute fossile Altkraftwerke vermarktet − ein Geschäft mit Wachstumschancen.
Das Büro der Sprint Energy Consulting in Wurfweite des Essener Hauptbahnhofs ist gut gewählt: In einem Umkreis von weniger
als fünf Kilometern haben die Konzerne Eon, RWE und Steag ihr Domizil. Alle drei Energieunternehmen waren beziehungsweise
sind Kraftwerksbetreiber − und stehen damit im Fokus von Sprint. Das Consultingbüro vermarktet seit über einem Jahrzehnt thermische
Altkraftwerke und deren Hauptkomponenten. Über das hierzulande ungewöhnliche Geschäft sprach E&M mit Geschäftsführer Andreas Stephan.
E&M: Herr Stephan, in der Windbranche gibt es seit Jahren einen funktionierenden Markt für gebrauchte Anlagen. Gibt es so etwas auch für fossile Kraftwerke?
Stephan: Ja, der Markt ist aber komplexer. Es geht nicht nur um die Vermittlung von kompletten Kraftwerksblöcken, sondern auch von wichtigen Hauptkomponenten wie Transformatoren oder Turbosätzen. Beim Second-Hand-Markt für gebrauchte Kraftwerke ist auch mehr Geld im Spiel.
E&M: Wer sind Ihre Kunden? Wo auf diesem Globus haben sie ihr Zuhause?
Stephan: Schwerpunktmäßig haben wir es mit Käufern aus Osteuropa und Asien, angefangen von der Türkei bis Vietnam, sowie hin und wieder aus Afrika zu tun. Wenn uns Anfragen aus Afrika erreichen, dann meist aus Ländern, wo im Südosten dieses Kontinents noch Kohle gefördert wird.
E&M: Wer kauft gebrauchte, noch funktionsfähige Kraftwerke?
Stephan: In der Regel sind es keine Energieversorger, sondern eher Industriebetriebe und private Investoren. Bei denen steht meist die Eigenstromnutzung im Mittelpunkt, die sicher und preiswert sein soll.
E&M: Was wird auf der Vermittlungsplattform, die Sie betreuen, besonders häufig nachgefragt?
Stephan: Ganz oben auf der Wunschliste steht die Erzeugungseinheit, sprich Turbinen und Generatoren. Bei diesen Komponenten herrscht auch der größte Wettbewerb, weil diese Teile die teuersten sind. Wir konkurrieren vor allem mit Wettbewerbern aus dem angelsächsischen Sprachraum. Aktuell gibt es einen regelrechten Nachfrageboom für Gasturbinen. Das hängt damit zusammen, dass die Hersteller neue Turbinen oft erst in drei, vier Jahren liefern können.
E&M: Haben Sie in Ihrem Geschäft von Gebrauchtkraftwerken schon einmal ein komplettes Altkraftwerk vermitteln können?
Turbinen und Kesselanlagen im Mittelpunkt
Stephan: Wir leider noch nicht. Erfolgreich waren wir bei mehreren Turbinen und Kesselanlagen. Wir haben nach wie vor mit dem Problem zu kämpfen, dass die meisten Altanlagenbetreiber eher den Schrotthändler anrufen als uns. Fakt ist leider, dass so mancher Kraftwerksbetreiber nicht um die Möglichkeiten weiß, seine werthaltigen Kraftwerkskomponenten noch zu vermarkten und zu Geld zu machen. Das wäre für ihn jedoch ohne Risiko, denn verschrotten kann er die Komponenten dann immer noch. Jedem Interessenten bieten wir eine Bewertung, welcher Verkaufspreis realistisch ist. Unsere Bewertungsmethode des Marktwerts scheint so verkehrt nicht zu sein: Für die Bewertung der Kapitalbindungskosten von Netzreservekraftwerken hat die Bundesnetzagentur unsere Methode akzeptiert.
E&M: Lassen Sie uns einen Blick nach vorne werfen: Hierzulande ist der Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen. Erwarten Sie deshalb in nächster Zeit Impulse für Ihr Geschäft?
Stephan: Ja, die Kunden vertrauen uns immer mehr und wir haben sogar wieder Anfragen für komplette Blöcke vorliegen. Dass ich jetzt nicht in allergrößte Euphorie ausbreche, hat mit meinen Erfahrungen zu tun, dass zwischen Anfragen und einem wirklichen Verkauf viel Zeit und Verhandlungen liegen. Bei den bislang vorliegenden Anfragen stehen Kohleblöcke zwischen 50 und 300 Megawatt Leistung eindeutig im Vordergrund, sprich es geht oft um Kraftwerke aus den 1980er- bis 1990er-Jahren. Gasturbinen sind meist jünger. Nach den Erfahrungen, die wir bislang machen konnten, sind kleinere Kraftwerke wesentlich einfacher zu demontieren und wieder aufzubauen. Bei den großen Brummern ist nicht nur der logistische Aufwand wesentlich größer. Um den Strom am neuen Einsatzort ableiten zu können, ist in der Regel ein 400-Kilovolt-Netz notwendig. Das ist aber nicht in allen Regionen Osteuropas und Asiens vorhanden.
E&M: Für die Demontage von Altkraftwerken sind Sie nicht mehr zuständig, oder?
Stephan: Wir dienen hier als Drehscheibe und können für solche Fälle Dienstleister empfehlen, auch Speditionen und Schwertransportunternehmen. Unser Kerngeschäft bleibt die eigentliche Vermittlung zwischen Verkäufer und Käufer.

E&M: Wie sieht es mit den Garantien für Altkraftwerke und ihre Komponenten aus? Läuft das Geschäft nicht nach dem Motto ‚Gekauft wie gesehen‘?
Stephan: Genau, so läuft es. Die Verkäufer sind in der Regel die früheren Anlagenbetreiber, die keine Garantien geben wollen, sondern nur froh über den Verkauf der Komponenten sind. Das wirkt sich auf die Preise aus, die meist deutlich unter dem Neupreisniveau liegen. Abhängig von der Laufzeit liegen sie zwischen 5 und 20 Prozent im Vergleich zur Neuware. Wir ermitteln auch immer den Schrottwert gleich mit, denn wenn die Verkaufspreise unter dem reinen Materialwert liegen, dann lohnt sich das Geschäft für den Verkäufer nicht.
E&M: Wie hat sich Ihr Geschäft in den letzten Jahren entwickelt?
Stephan: Mit einem Wort: zyklisch. Wir hatten vor allem während der Corona-Jahre ein handfestes Problem: Die internationalen Käufer konnten nicht zu den Anlagen reisen, um sie in Augenschein zu nehmen. Das hat so manchen Abschluss verhindert. Seit gut einem Jahr haben wir es mit einer rasant gestiegen Nachfrage zu tun. Wir erhalten täglich zwei, drei neue Anfragen, wir haben auch Zeiten erlebt, in denen drei, vier Anfragen im Monat bei uns gelandet sind.
E&M: Warum sind Gebrauchtkraftwerke und deren Komponenten derzeit so gefragt?
Stephan: Das liegt zum einen an den schon erwähnten Lieferengpässen bei den führenden Kraftwerksherstellern. Hinzu kommt, dass derzeit nicht nur Gasturbinen gefragter sind denn je. Wir erhalten auch immer wieder Anfragen nach Equipment für Kohlekraftwerke, und zwar aus den Ländern, in denen es noch einen aktiven Bergbau gibt.
E&M: Wenn Altkraftwerke anderswo weiter am Netz bleiben, wird dem Klimaschutz doch ein Bärendienst erwiesen, oder?
Zeit fossiler Kraftwerke noch nicht ganz vorbei
Stephan: Das ist schon richtig und zeigt gleichzeitig, dass die Zeit fossiler Kraftwerke auf der Welt noch nicht ganz vorbei ist. Auch die gescheiterte Ampelregierung bei uns hat für ihre Kraftwerksstrategie auf Gaskraftwerke gesetzt, die später einmal auf Wasserstoff umgerüstet werden sollten, einige Jahre aber nur mit dem fossilen Energieträger Gas befeuert werden, so der Plan.
E&M: Kaum eines der Länder in Asien oder Afrika hat einen regenerativen Anteil von über 60 Prozent an der Stromerzeugung. Deshalb wackelt Ihr Einwand.
Stephan: Die Abnehmerländer, um es so zu formulieren, haben zum einen das Recht auf eine eigene wirtschaftliche Entwicklung. Dafür werden wie bei uns in vielen Regionen für eine Zeit lang wohl noch fossile Kraftwerke benötigt. Die Kraftwerksblöcke sind in diesen Ländern aber auch für die Netzstabilität und die Frequenzhaltung unverzichtbar, solange es dort zu wenig Netzausbau und große Stromspeicher gibt.
E&M: Dann gehen Sie eher davon aus, mit Ihrem Vermittlungsgeschäft für gebrauchte Kraftwerke und deren Hauptkomponenten in den kommenden Jahren mehr zu tun zu haben als heute?
Stephan: Solange wir nicht wieder Einbrüche wie während der zurückliegenden Covid-Jahre haben, gehe ich eher von einem wachsenden Geschäft aus. Dass es zu exponentiellen Wachstumsraten kommt, erwarte ich nicht. Wir haben derzeit das Problem, dass das Angebot für gebrauchte Gas- und Kohlekraftwerke eher sehr übersichtlich ist. Die gleiche Tendenz gibt es auch bei thermischen Biomasseanlagen, die ebenfalls zu unserem Portfolio zählen. Wir haben hierzu eine Reihe von Anfragen für Anlagen in der Größenordnung zwischen 3 und 30 Megawatt Leistung, leider sieht das Angebot aber sehr dünn aus.
E&M: Es scheint, dass Sie für Ihr Second-Use-Geschäft einen langen Atem brauchen.
Stephan: Daran fehlt es uns nicht. Nur die Verkäufer müssen auch selbst Zeit mitbringen. Hoffnung macht uns auf jeden Fall, dass es einige erfolgreiche Beispiele gibt, wo ein Bestandskraftwerk abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut worden ist.

E&M: Herr Stephan, in der Windbranche gibt es seit Jahren einen funktionierenden Markt für gebrauchte Anlagen. Gibt es so etwas auch für fossile Kraftwerke?
Stephan: Ja, der Markt ist aber komplexer. Es geht nicht nur um die Vermittlung von kompletten Kraftwerksblöcken, sondern auch von wichtigen Hauptkomponenten wie Transformatoren oder Turbosätzen. Beim Second-Hand-Markt für gebrauchte Kraftwerke ist auch mehr Geld im Spiel.
E&M: Wer sind Ihre Kunden? Wo auf diesem Globus haben sie ihr Zuhause?
Stephan: Schwerpunktmäßig haben wir es mit Käufern aus Osteuropa und Asien, angefangen von der Türkei bis Vietnam, sowie hin und wieder aus Afrika zu tun. Wenn uns Anfragen aus Afrika erreichen, dann meist aus Ländern, wo im Südosten dieses Kontinents noch Kohle gefördert wird.
E&M: Wer kauft gebrauchte, noch funktionsfähige Kraftwerke?
Stephan: In der Regel sind es keine Energieversorger, sondern eher Industriebetriebe und private Investoren. Bei denen steht meist die Eigenstromnutzung im Mittelpunkt, die sicher und preiswert sein soll.
E&M: Was wird auf der Vermittlungsplattform, die Sie betreuen, besonders häufig nachgefragt?
Stephan: Ganz oben auf der Wunschliste steht die Erzeugungseinheit, sprich Turbinen und Generatoren. Bei diesen Komponenten herrscht auch der größte Wettbewerb, weil diese Teile die teuersten sind. Wir konkurrieren vor allem mit Wettbewerbern aus dem angelsächsischen Sprachraum. Aktuell gibt es einen regelrechten Nachfrageboom für Gasturbinen. Das hängt damit zusammen, dass die Hersteller neue Turbinen oft erst in drei, vier Jahren liefern können.
E&M: Haben Sie in Ihrem Geschäft von Gebrauchtkraftwerken schon einmal ein komplettes Altkraftwerk vermitteln können?
Turbinen und Kesselanlagen im Mittelpunkt
Stephan: Wir leider noch nicht. Erfolgreich waren wir bei mehreren Turbinen und Kesselanlagen. Wir haben nach wie vor mit dem Problem zu kämpfen, dass die meisten Altanlagenbetreiber eher den Schrotthändler anrufen als uns. Fakt ist leider, dass so mancher Kraftwerksbetreiber nicht um die Möglichkeiten weiß, seine werthaltigen Kraftwerkskomponenten noch zu vermarkten und zu Geld zu machen. Das wäre für ihn jedoch ohne Risiko, denn verschrotten kann er die Komponenten dann immer noch. Jedem Interessenten bieten wir eine Bewertung, welcher Verkaufspreis realistisch ist. Unsere Bewertungsmethode des Marktwerts scheint so verkehrt nicht zu sein: Für die Bewertung der Kapitalbindungskosten von Netzreservekraftwerken hat die Bundesnetzagentur unsere Methode akzeptiert.
E&M: Lassen Sie uns einen Blick nach vorne werfen: Hierzulande ist der Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen. Erwarten Sie deshalb in nächster Zeit Impulse für Ihr Geschäft?
Stephan: Ja, die Kunden vertrauen uns immer mehr und wir haben sogar wieder Anfragen für komplette Blöcke vorliegen. Dass ich jetzt nicht in allergrößte Euphorie ausbreche, hat mit meinen Erfahrungen zu tun, dass zwischen Anfragen und einem wirklichen Verkauf viel Zeit und Verhandlungen liegen. Bei den bislang vorliegenden Anfragen stehen Kohleblöcke zwischen 50 und 300 Megawatt Leistung eindeutig im Vordergrund, sprich es geht oft um Kraftwerke aus den 1980er- bis 1990er-Jahren. Gasturbinen sind meist jünger. Nach den Erfahrungen, die wir bislang machen konnten, sind kleinere Kraftwerke wesentlich einfacher zu demontieren und wieder aufzubauen. Bei den großen Brummern ist nicht nur der logistische Aufwand wesentlich größer. Um den Strom am neuen Einsatzort ableiten zu können, ist in der Regel ein 400-Kilovolt-Netz notwendig. Das ist aber nicht in allen Regionen Osteuropas und Asiens vorhanden.
E&M: Für die Demontage von Altkraftwerken sind Sie nicht mehr zuständig, oder?
Stephan: Wir dienen hier als Drehscheibe und können für solche Fälle Dienstleister empfehlen, auch Speditionen und Schwertransportunternehmen. Unser Kerngeschäft bleibt die eigentliche Vermittlung zwischen Verkäufer und Käufer.

Verkauft gebrauchte Kraftwerke: Andreas Stephan
Quelle: Sprint Energy Consulting GmbH
Quelle: Sprint Energy Consulting GmbH
E&M: Wie sieht es mit den Garantien für Altkraftwerke und ihre Komponenten aus? Läuft das Geschäft nicht nach dem Motto ‚Gekauft wie gesehen‘?
Stephan: Genau, so läuft es. Die Verkäufer sind in der Regel die früheren Anlagenbetreiber, die keine Garantien geben wollen, sondern nur froh über den Verkauf der Komponenten sind. Das wirkt sich auf die Preise aus, die meist deutlich unter dem Neupreisniveau liegen. Abhängig von der Laufzeit liegen sie zwischen 5 und 20 Prozent im Vergleich zur Neuware. Wir ermitteln auch immer den Schrottwert gleich mit, denn wenn die Verkaufspreise unter dem reinen Materialwert liegen, dann lohnt sich das Geschäft für den Verkäufer nicht.
E&M: Wie hat sich Ihr Geschäft in den letzten Jahren entwickelt?
Stephan: Mit einem Wort: zyklisch. Wir hatten vor allem während der Corona-Jahre ein handfestes Problem: Die internationalen Käufer konnten nicht zu den Anlagen reisen, um sie in Augenschein zu nehmen. Das hat so manchen Abschluss verhindert. Seit gut einem Jahr haben wir es mit einer rasant gestiegen Nachfrage zu tun. Wir erhalten täglich zwei, drei neue Anfragen, wir haben auch Zeiten erlebt, in denen drei, vier Anfragen im Monat bei uns gelandet sind.
E&M: Warum sind Gebrauchtkraftwerke und deren Komponenten derzeit so gefragt?
Stephan: Das liegt zum einen an den schon erwähnten Lieferengpässen bei den führenden Kraftwerksherstellern. Hinzu kommt, dass derzeit nicht nur Gasturbinen gefragter sind denn je. Wir erhalten auch immer wieder Anfragen nach Equipment für Kohlekraftwerke, und zwar aus den Ländern, in denen es noch einen aktiven Bergbau gibt.
E&M: Wenn Altkraftwerke anderswo weiter am Netz bleiben, wird dem Klimaschutz doch ein Bärendienst erwiesen, oder?
Zeit fossiler Kraftwerke noch nicht ganz vorbei
Stephan: Das ist schon richtig und zeigt gleichzeitig, dass die Zeit fossiler Kraftwerke auf der Welt noch nicht ganz vorbei ist. Auch die gescheiterte Ampelregierung bei uns hat für ihre Kraftwerksstrategie auf Gaskraftwerke gesetzt, die später einmal auf Wasserstoff umgerüstet werden sollten, einige Jahre aber nur mit dem fossilen Energieträger Gas befeuert werden, so der Plan.
E&M: Kaum eines der Länder in Asien oder Afrika hat einen regenerativen Anteil von über 60 Prozent an der Stromerzeugung. Deshalb wackelt Ihr Einwand.
Stephan: Die Abnehmerländer, um es so zu formulieren, haben zum einen das Recht auf eine eigene wirtschaftliche Entwicklung. Dafür werden wie bei uns in vielen Regionen für eine Zeit lang wohl noch fossile Kraftwerke benötigt. Die Kraftwerksblöcke sind in diesen Ländern aber auch für die Netzstabilität und die Frequenzhaltung unverzichtbar, solange es dort zu wenig Netzausbau und große Stromspeicher gibt.
E&M: Dann gehen Sie eher davon aus, mit Ihrem Vermittlungsgeschäft für gebrauchte Kraftwerke und deren Hauptkomponenten in den kommenden Jahren mehr zu tun zu haben als heute?
Stephan: Solange wir nicht wieder Einbrüche wie während der zurückliegenden Covid-Jahre haben, gehe ich eher von einem wachsenden Geschäft aus. Dass es zu exponentiellen Wachstumsraten kommt, erwarte ich nicht. Wir haben derzeit das Problem, dass das Angebot für gebrauchte Gas- und Kohlekraftwerke eher sehr übersichtlich ist. Die gleiche Tendenz gibt es auch bei thermischen Biomasseanlagen, die ebenfalls zu unserem Portfolio zählen. Wir haben hierzu eine Reihe von Anfragen für Anlagen in der Größenordnung zwischen 3 und 30 Megawatt Leistung, leider sieht das Angebot aber sehr dünn aus.
E&M: Es scheint, dass Sie für Ihr Second-Use-Geschäft einen langen Atem brauchen.
Stephan: Daran fehlt es uns nicht. Nur die Verkäufer müssen auch selbst Zeit mitbringen. Hoffnung macht uns auf jeden Fall, dass es einige erfolgreiche Beispiele gibt, wo ein Bestandskraftwerk abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut worden ist.
Zur Person
Andreas Stephan, Jahrgang 1963, ist − ursprünglich aus der Öl- und Gasexploration kommend − seit 25 Jahren als Unternehmensberater
in der Energiewirtschaft tätig, unter anderem bei einem der Top-Vier-Konzerne, bei einem Softwareentwickler und seit 2011
mit der eigenen Firma. Vor 15 Jahren kam er erstmals mit dem Gebrauchtmarkt für hochwertige Anlagentechnik in Berührung, damals
konkret für Bergbaumaschinen aus stillgelegten Kohleminen.

Die Teile werden vor dem Transport eingepackt
Quelle: Sprint Energy Consulting GmbH
Quelle: Sprint Energy Consulting GmbH
Ralf Köpke
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 06.02.2025, 09:14 Uhr
Donnerstag, 06.02.2025, 09:14 Uhr
Mehr zum Thema