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Enerige & Management > Bilanz - E-Optimum wird auch Energieerzeuger
Quelle: Fotolia / alexmat46
BILANZ:
E-Optimum wird auch Energieerzeuger
Nach einem sehr turbulenten Jahr 2022 mit der Beinahe-Aufgabe des Gasgeschäftes, zieht der südbadische Versorger E-Optimum nun eine positive Jahresbilanz 2023. 
 
Das Unternehmen „e.optimum“ mit Sitz im südbadischen Offenburg zieht eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2023. Mit einem Umsatz von 755 Millionen Euro stehe das Unternehmen auf „soliden Beinen“, teilte E-Optimum am 27. August mit. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen bei 95.000 Lieferstellen insgesamt über 3 Milliarden kWh Strom und über 670 Millionen kWh Erdgas ab. 

Der Energiedienstleister mit etwa 45.000 Gewerbe- und Industriekunden hatte zwar mit einem Umsatz von gut 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 ein Plus von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021 erzielt. Diese Entwicklung lasse sich auf die im Jahr 2022 extrem gestiegenen Beschaffungskosten der Energieprodukte zurückführen. Die beiden Jahre sind damit schlecht zu vergleichen. Und die hohe Umsatzzahl täuscht auch. 

Im Jahr 2022 war E-Optimum vor den hohen Beschaffungspreisen für Gas eingeknickt und hatte daraufhin den Gasvertrieb im September 2022 eingestellt und erst einmal nur den Stromvertrieb weitergeführt. Den Gaskunden wurden Anschlussverträge mit der Schweizer MET Group beziehungsweise deren deutschen Ablegern MET Germany und Vraend angeboten.

„Im September waren die Preissprünge beim Gas so unglaublich, diese verdoppelten sich innerhalb weniger Tage von 17 Cent pro Kilowattstunde auf 35 Cent die Kilowattstunde im Einkauf. Daraufhin waren wir quasi gezwungen, aus dem Gashandel auszusteigen“, teilte damals Vorstandsvorsitzender Gert Nowotny mit. 

Aufbau eines eigenen Erzeugerportfolios

Als sich aufgrund massiver staatlicher Eingriffe die Märkte einige Wochen später beruhigten, nahm der Versorger das Gasgeschäft Ende 2022 wieder auf. Den Kunden, die sich noch für keinen Folgelieferanten entschieden hatten, wurde angeboten, die alten Verträge wieder aufleben zu lassen. Zudem habe E-Optimum sein Beschaffungsmodell durch die Kombination aus kurzfristigen Spotmarktprodukten und Teileindeckungen am langfristigen Terminmarkt optimiert. Dies habe sich auch bewährt, heißt es in der aktuellen Mitteilung.

Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass es in die Energieerzeugung einsteigen wird. E-Optimum nennt es selbst „Förderprogramm“. Das Programm soll es Kunden über einen freiwilligen Beitrag pro kWh ermöglichen, Projekte im Bereich erneuerbarer Energien zu unterstützen. Die bisherige Resonanz sei seit dem Start im November 2023 positiv.

Frischer Wind in der Unternehmensführung

Bereits mehr als 2.000 Kunden würden das Unternehmen „e.optimum clean energy“ unterstützen und ermöglichten im ersten Halbjahr 2024 die Planung und Umsetzung der ersten Förderprojekte. Darunter fällt beispielsweise die Zusammenarbeit mit der Ökostromgruppe Freiburg, die Anfang des Jahres 2024 besiegelt wurde: In der Gemeinde Gutach im Landkreis Emmendingen (Südschwarzwald) ist für 2026 die Errichtung zweier Windenergieanlagen vorgesehen.

Seit dem 1. Januar 2024 steht das Unternehmen auch unter neuer Führung. Boris Käser folgte Gert Nowotny nach, der das Amt als Vorstandsvorsitzender seit 2010 bekleidet und Ende 2023 das Unternehmen „in Freundschaft und auf eigenen Wunsch“, verlassen hatte. Käser bildet seitdem mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Martin Braun sowie den beiden neuen Vorstandsmitgliedern Stefan Müller und Christian Finck die Führungsspitze des Energieunternehmens. 
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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Dienstag, 27.08.2024, 11:50 Uhr

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