 
				
					Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
				
			
				F&E:
			
		
		
			Dynamische Netzentgelte für sinkende Systemkosten
		
		
			
				Die Wissenschaft präsentiert Vorschläge, wie der Netzausbau kosteneffizient und sozial verträglich erfolgen kann. Sie empfiehlt dynamische Entgelte, befristet und örtlich gestaffelt.
			
		
		
			Eine übergreifende Arbeitsgruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Kopernikus-Netzwerkes erweitert die Diskussion
um die Netzentgelte der Zukunft. Rabatte auf die Entgelte für besondere Nutzergruppen lehnen die Forschenden ab. Hilfen sollte
eher über Förderprogramme oder soziale Ausgleichsmaßnahmen erfolgen.
Die wichtigste Aussage des Kurzpapiers „Ausgestaltung der Netzentgeltsystematik: Perspektiven für die Energiewende“ der Arbeitsgruppe „Regulierung“ lautet: Um Belastungsspitzen abzufedern und netzdienliches Verhalten zu fördern, seien dynamische Netzentgelte erforderlich.
Das Manko des derzeitigen Entgeltsystems benennt die Gruppe deutlich. Die pauschalen und statischen Arbeits- und Leistungspreise berücksichtigten die konkrete Netzsituation beim Strombezug nicht. Dazu schafften sie keine Anreize für systemdienliche Flexibilität.
Flexible und systemdienliches Vorgehen hilft beim Sparen
Dynamische Entgelte würden ein Umdenken nötig machen. Preise sollten temporär und räumlich unterschiedlich ausfallen können. Dies rege an, die Stromnetze flexibler und effizienter zu nutzen. Die Annahme der Forschungsgruppe: Wenn Verbrauchende, Erzeugende und Speicher flexibel und systemdienlich agieren, ließen sich die Kosten für den Ausbau und Betrieb der Stromnetze senken.
Netzknappheiten sollten durch die dynamischen Entgelte zu einem zeitlich differenzierten, lokalen und Spannungsebenen-spezifischen Preissignal führen. Je weiter die Digitalisierung fortschreitet, desto mehr Möglichkeiten bestehen aus Sicht der Wissenschaft. So könnte aus dynamischen Tarifstufen dann ein „System vollständig dynamischer, zeitlich und örtlich differenzierter Netzentgelte“ werden. Dies wäre ein Anreiz für ein systemdienliches Verhalten der Letztverbraucher.
Auch den zunehmenden Eigenverbrauch von (privat) erzeugtem Strom hat die Arbeitsgruppe beleuchtet. Für diese Strommengen falle derzeit kein Netzentgelt an. Die tatsächlichen Netzkosten fallen jedoch zum Großteil unabhängig vom Verbrauch an. Hier entstehe also eine Finanzierungslücke, wofür andere Netznutzende mit höheren Abgaben einstünden. Auch hier wären dynamische Netzentgelte von Vorteil, weil sie die Grenzkosten des verbleibenden Netzbezugs besser abbildeten.
Den Ruf nach niedrigen Netzentgelten etwa für die Industrie haben auch die Forschenden wahrgenommen. Rabatte seien zwar „politisch wünschenswert“, um die Elektrifizierung zu fördern oder die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Wenn diese vergünstigten Konditionen aber nicht die verursachten und zurechenbaren Netzkosten widerspiegelten und kein spezieller Rechtfertigungsgrund greife, liege regelmäßig ein Verstoß gegen die Vorgaben der EU-Netzentgeltsystematik vor. Außerdem stehe die Prüfung gemäß EU-Beihilferecht aus.
Die Forschenden empfehlen letztlich eine Verteilung der Kosten, die auch soziale Ausgleichsmechanismen beinhaltet. Ihr Papier verstehen sie als „belastbare Grundlage“ für weitere Diskussionen und Entscheidungsprozesse.
In die Arbeitsgruppe „Regulierung“ entsenden alle Kopernikus-Projekte Mitglieder. Sie umfassen die Perspektiven des Energiesystems (Projekt Ariadne), der Industrie („SynErgie“), des Stromnetzes (Ensure) und der Synthetischen Energieträger und -stoffe („P2X“). Den Rahmen für Korpernikus setzt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt über den Projektträger Jülich.
Das Kurzpapier „Ausgestaltung der Netzentgeltsystematik: Perspektiven für die Energiewende “ ist im Internet verfügbar.
		Die wichtigste Aussage des Kurzpapiers „Ausgestaltung der Netzentgeltsystematik: Perspektiven für die Energiewende“ der Arbeitsgruppe „Regulierung“ lautet: Um Belastungsspitzen abzufedern und netzdienliches Verhalten zu fördern, seien dynamische Netzentgelte erforderlich.
Das Manko des derzeitigen Entgeltsystems benennt die Gruppe deutlich. Die pauschalen und statischen Arbeits- und Leistungspreise berücksichtigten die konkrete Netzsituation beim Strombezug nicht. Dazu schafften sie keine Anreize für systemdienliche Flexibilität.
Flexible und systemdienliches Vorgehen hilft beim Sparen
Dynamische Entgelte würden ein Umdenken nötig machen. Preise sollten temporär und räumlich unterschiedlich ausfallen können. Dies rege an, die Stromnetze flexibler und effizienter zu nutzen. Die Annahme der Forschungsgruppe: Wenn Verbrauchende, Erzeugende und Speicher flexibel und systemdienlich agieren, ließen sich die Kosten für den Ausbau und Betrieb der Stromnetze senken.
Netzknappheiten sollten durch die dynamischen Entgelte zu einem zeitlich differenzierten, lokalen und Spannungsebenen-spezifischen Preissignal führen. Je weiter die Digitalisierung fortschreitet, desto mehr Möglichkeiten bestehen aus Sicht der Wissenschaft. So könnte aus dynamischen Tarifstufen dann ein „System vollständig dynamischer, zeitlich und örtlich differenzierter Netzentgelte“ werden. Dies wäre ein Anreiz für ein systemdienliches Verhalten der Letztverbraucher.
Auch den zunehmenden Eigenverbrauch von (privat) erzeugtem Strom hat die Arbeitsgruppe beleuchtet. Für diese Strommengen falle derzeit kein Netzentgelt an. Die tatsächlichen Netzkosten fallen jedoch zum Großteil unabhängig vom Verbrauch an. Hier entstehe also eine Finanzierungslücke, wofür andere Netznutzende mit höheren Abgaben einstünden. Auch hier wären dynamische Netzentgelte von Vorteil, weil sie die Grenzkosten des verbleibenden Netzbezugs besser abbildeten.
Den Ruf nach niedrigen Netzentgelten etwa für die Industrie haben auch die Forschenden wahrgenommen. Rabatte seien zwar „politisch wünschenswert“, um die Elektrifizierung zu fördern oder die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Wenn diese vergünstigten Konditionen aber nicht die verursachten und zurechenbaren Netzkosten widerspiegelten und kein spezieller Rechtfertigungsgrund greife, liege regelmäßig ein Verstoß gegen die Vorgaben der EU-Netzentgeltsystematik vor. Außerdem stehe die Prüfung gemäß EU-Beihilferecht aus.
Die Forschenden empfehlen letztlich eine Verteilung der Kosten, die auch soziale Ausgleichsmechanismen beinhaltet. Ihr Papier verstehen sie als „belastbare Grundlage“ für weitere Diskussionen und Entscheidungsprozesse.
In die Arbeitsgruppe „Regulierung“ entsenden alle Kopernikus-Projekte Mitglieder. Sie umfassen die Perspektiven des Energiesystems (Projekt Ariadne), der Industrie („SynErgie“), des Stromnetzes (Ensure) und der Synthetischen Energieträger und -stoffe („P2X“). Den Rahmen für Korpernikus setzt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt über den Projektträger Jülich.
Das Kurzpapier „Ausgestaltung der Netzentgeltsystematik: Perspektiven für die Energiewende “ ist im Internet verfügbar.
				Volker Stephan
				
			
		
					© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 15.09.2025, 16:46 Uhr
				
			Montag, 15.09.2025, 16:46 Uhr
				Mehr zum Thema
			
			 
		 
	 teilen
 teilen teilen
 teilen teilen
 teilen teilen
 teilen 
									 Stromnetzentgelte könnten deutlich sinken
																		Stromnetzentgelte könnten deutlich sinken
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									 
									