• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Vertrieb - Dynamik mit und ohne intelligentes Messsystem
Quelle: Fotolia / Photo-K
VERTRIEB:
Dynamik mit und ohne intelligentes Messsystem
Die Entega aus Darmstadt hat einen dynamischen Tarif auf den Markt gebracht, der ein intelligentes Messsystem nicht zwingend voraussetzt.
 
Spätestens ab dem 1. Januar 2025 müssen alle Stromversorger einen an den täglichen Spotpreis der Börse gekoppelten dynamischen Tarif anbieten. Alle Letztverbraucher, die über ein intelligentes Messsystem im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes verfügen, müssen in den Genuss eines solchen Angebots kommen.

Die Entega in Darmstadt will allerdings auch Kunden, bei denen noch kein digitaler Zähler mit Smart Meter Gateway verbaut ist, an der börslichen Preisentwicklung partizipieren lassen. Demnach sollen auch Haushalte, die noch nach Standardlastprofil abgerechnet werden, Strom zum Börsenpreis – ausschließlich aus regenerativen Quellen – beziehen können. Einen entsprechenden Tarif hat der Ökostrom- und Telekommunikationsanbieter nun an den Markt gebracht.

„Es gibt bereits einige dynamische Stromtarife im Markt. Uns hat bei den meisten gestört, dass ein Smart Meter vorausgesetzt wird“, sagt Antje Winter, Geschäftsführerin der beiden Tochtergesellschaften Entega Plus und der Energy Market Solutions, zur Motivation, einen Tarif für alle Zählerkonstellationen zu entwickeln. Der Tarif beinhalte weiterhin monatliche Abschläge, um saisonale Kosten-Peaks für die Kunden abzufedern.

Wie eine Entega-Sprecherin zu E&M sagte, ist auch mit einem herkömmlichen Zähler eine stündliche Abrechnung tatsächlich möglich: „Grundlage ist in dem Fall dann aber nicht der vom Netzbetreiber gemeldete, spezifische Lastgang. Wir erhalten statt dessen ein für die Verbrauchsstelle typisches Standardlastprofil.“ Dies könne dann genauso über den Verbrauchszeitraum ausgerollt werden, wie der spezifische Lastgang und mit den Stundenpreisen multipliziert werden. Eine zeitliche Verlagerung des Verbrauchs sei damit allerdings nicht möglich, räumt die Sprecherin ein.

Lastgangbasiert gemessene Kunden mit einem intelligenten Messsystem werden hingegen nach dem tatsächlichen Verbrauch der jeweiligen Stunde abgerechnet. Sie können auch beispielsweise die in der täglichen Auktion an der Energiebörse EEX erzielten Stundenpreise einsehen – diese stehen jeweils ab 13 Uhr des Vortags zur Verfügung – und entsprechend ihren Verbrauch daran ausrichten. Die Planung und Umsetzung müssen die Kunden selbst vornehmen, gegebenenfalls unterstützt durch ein eigenes Energiemanagementsystem hinter dem Netzanschluss. Eine automatische Verbrauchssteuerung anhand der Börsenpreise erfolgt noch nicht, wie von Seiten der Entega heißt.
 
 

Fritz Wilhelm
Stellvertretender Chefredakteur
+49 (0) 6007 9396075
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 10.10.2023, 16:44 Uhr

Mehr zum Thema