
Heike Heim Quelle: DSW21
PERSONALIE:
DSW 21 will Zusammenarbeit mit Heim beenden
Der Aufsichtsratsvorsitzende des Dortmunder Versorgungsunternehmens DSW 21 soll der Vorstandschefin Heike Heim einen Aufhebungsvertrag anbieten.
Der Aufsichtsrat der DSW 21 will sich mit der Vorstandsvorsitzenden Heike Heim über einen Aufhebungsvertrag verständigen.
Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Gremiums vom 2. Juli. Wie das Unternehmen in einer Stellungnahme mitteilte, soll der
Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Westphal „Gespräche mit der Vorstandsvorsitzenden Heike Heim hinsichtlich einer Beendigung
der Zusammenarbeit aufnehmen“.
Laut Mitteilung sind die anderen DSW-21-Vorstände nicht betroffen. Arbeitsdirektor Harald Kraus soll als dienstältestes Vorstandsmitglied die Geschäfte von Heim fortführen. Finanzvorstand Jörg Jacoby und Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger von der DSW 21 würden ihre Arbeit ebenfalls weiter machen. Auch für andere Führungskräfte – vor allem bei den betroffenen Unternehmen DEW 21 und Stadtenergie – stehen bislang keine Konsequenzen im Raum.
Dass der Aufsichtsratsvorsitzende nun mit Heike Heim verhandeln soll spricht dafür, dass die DSW-21-Vorstandsvorsitzende nicht einfach so ihren Posten räumen will. Am 2. Juli meldeten die Ruhr Nachrichten, dass Heim nicht an Rücktritt denke. Die Zeitung schrieb, Heim sei nach wie vor der Meinung, dass sie „keinen Fehler gemacht hat“.
Es geht dabei um die Vorgänge bei der Dortmunder Energietochter DEW 21, für die Heim bis Mai vergangenes Jahr als Vorsitzende der Geschäftsführung verantwortlich war. Im Juni 2023 wurde sie zur Vorstandsvorsitzenden des Mutterkonzerns DSW 21 berufen. Bei den Vorgängen handelte sich zum einen um Betrügereien bei der Energievertriebstochter „Stadtenergie“, zum anderen sollen ihr millionenschwere Fehler bei der Energiebeschaffung unterlaufen sein.
Staatsanwaltschaft bei der „Stadtenergie“
Die Vorgänge um die Vertriebsgesellschaft Stadtenergie beschäftigen die Aufsichtsgremien schon länger, mittlerweile hat sich auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die als Discounter aufgezogene Vertriebstochter von DEW 21 soll tausende Kunden betrogen haben (wir berichteten). Der bundesweite Anbieter soll falsche Rechnungen ausgestellt und teils viel zu hohe Tarife berechnet haben. Die Muttergesellschaft selbst spricht von „Unregelmäßigkeiten bei Kunden- und Kundinnenabrechnungen“, zu denen es in den Jahren 2022 und 2023 gekommen ist.
In einer Pressemitteilung vom 2. Juli teilte die DEW-21-Geschäftsführung mit, dass eine Rückstellung in Höhe von 74 Millionen Euro im Jahresabschluss 2023 gebildet worden sei, „die dem voraussichtlichen Verlust der Stadtenergie entspricht“. In der Rückstellung seien neben Ergebniskorrekturen auch die Rückzahlungen in Höhe von rund 36 Millionen Euro enthalten, die nach der Feststellung von fehlerhaften Abrechnungen an Betroffene gehen.
Die Machenschaften bei der Stadtenergie haben auch finanzielle Auswirkungen auf die Muttergesellschaft DSW 21. „So entfällt die erwartete Ausschüttung von DEW 21 an DSW 21 für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 30 Millionen Euro“, heißt es in der Stellungnahme.
Die Muttergesellschaft DSW 21 übernimmt weiterhin für das zurückliegende Geschäftsjahr „die Kompensation der Ausschüttung an den weiteren Gesellschafter Westenergie AG in Höhe von 11,7 Millionen Euro.“ Die DSW 21 ist mit 60,1 Prozent an der DEW 21 beteiligt, die übrigen 39,9 Prozent hält die Eon-Gesellschaft Westenergie. Die finanziellen Auswirkungen für die kommunale DSW21 „inklusive Steuern belaufen sich damit auf rund 46 Millionen Euro.“
Als zweiten Grund nennen Medien eine verfehlte Einkaufspolitik bei Strom und Gas, die den Stadtwerken bis zu 100 Millionen Euro kosten könnten. Die DEW habe sich im Herbst 2022 bei hohen Strom- und Gaspreisen für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren mit Energie eingedeckt, was zu einem potenziellen Schaden im dreistelligen Millionenbereich führen könnte.
Was vermutlich in diesem Zusammenhang ganz schlecht bei den Aufsichtsgremien ankam, das wollen die Ruhr Nachrichten erfahren haben: „Die Entscheidung, in Zeiten von Höchstpreisen so langfristige Beschaffungsverträge abzuschließen, soll allerdings weder mit dem Aufsichtsrat noch mit den DEW-Gesellschaftern DSW21 und Westenergie abgesprochen worden sein“, heißt es in einer Meldung.
Heim ist seit Juni 2023 Vorstandsvorsitzende der DSW 21. In der Holding sind neben der Energieversorgung weitere städtische Beteiligungen gebündelt, wie der Nahverkehr, der Wohnungsbau oder der Hafen. Seit 2017 war sie Vorsitzende der Geschäftsführung der Energietochter DEW 21. Im Jahr 2022 wurde sie von einer hochkarätigen Jury mit dem E&M-Preis „Energiemanagerin des Jahres“ ausgezeichnet.
Laut Mitteilung sind die anderen DSW-21-Vorstände nicht betroffen. Arbeitsdirektor Harald Kraus soll als dienstältestes Vorstandsmitglied die Geschäfte von Heim fortführen. Finanzvorstand Jörg Jacoby und Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger von der DSW 21 würden ihre Arbeit ebenfalls weiter machen. Auch für andere Führungskräfte – vor allem bei den betroffenen Unternehmen DEW 21 und Stadtenergie – stehen bislang keine Konsequenzen im Raum.
Dass der Aufsichtsratsvorsitzende nun mit Heike Heim verhandeln soll spricht dafür, dass die DSW-21-Vorstandsvorsitzende nicht einfach so ihren Posten räumen will. Am 2. Juli meldeten die Ruhr Nachrichten, dass Heim nicht an Rücktritt denke. Die Zeitung schrieb, Heim sei nach wie vor der Meinung, dass sie „keinen Fehler gemacht hat“.
Es geht dabei um die Vorgänge bei der Dortmunder Energietochter DEW 21, für die Heim bis Mai vergangenes Jahr als Vorsitzende der Geschäftsführung verantwortlich war. Im Juni 2023 wurde sie zur Vorstandsvorsitzenden des Mutterkonzerns DSW 21 berufen. Bei den Vorgängen handelte sich zum einen um Betrügereien bei der Energievertriebstochter „Stadtenergie“, zum anderen sollen ihr millionenschwere Fehler bei der Energiebeschaffung unterlaufen sein.
Staatsanwaltschaft bei der „Stadtenergie“
Die Vorgänge um die Vertriebsgesellschaft Stadtenergie beschäftigen die Aufsichtsgremien schon länger, mittlerweile hat sich auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die als Discounter aufgezogene Vertriebstochter von DEW 21 soll tausende Kunden betrogen haben (wir berichteten). Der bundesweite Anbieter soll falsche Rechnungen ausgestellt und teils viel zu hohe Tarife berechnet haben. Die Muttergesellschaft selbst spricht von „Unregelmäßigkeiten bei Kunden- und Kundinnenabrechnungen“, zu denen es in den Jahren 2022 und 2023 gekommen ist.
In einer Pressemitteilung vom 2. Juli teilte die DEW-21-Geschäftsführung mit, dass eine Rückstellung in Höhe von 74 Millionen Euro im Jahresabschluss 2023 gebildet worden sei, „die dem voraussichtlichen Verlust der Stadtenergie entspricht“. In der Rückstellung seien neben Ergebniskorrekturen auch die Rückzahlungen in Höhe von rund 36 Millionen Euro enthalten, die nach der Feststellung von fehlerhaften Abrechnungen an Betroffene gehen.
Die Machenschaften bei der Stadtenergie haben auch finanzielle Auswirkungen auf die Muttergesellschaft DSW 21. „So entfällt die erwartete Ausschüttung von DEW 21 an DSW 21 für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 30 Millionen Euro“, heißt es in der Stellungnahme.
Die Muttergesellschaft DSW 21 übernimmt weiterhin für das zurückliegende Geschäftsjahr „die Kompensation der Ausschüttung an den weiteren Gesellschafter Westenergie AG in Höhe von 11,7 Millionen Euro.“ Die DSW 21 ist mit 60,1 Prozent an der DEW 21 beteiligt, die übrigen 39,9 Prozent hält die Eon-Gesellschaft Westenergie. Die finanziellen Auswirkungen für die kommunale DSW21 „inklusive Steuern belaufen sich damit auf rund 46 Millionen Euro.“
Als zweiten Grund nennen Medien eine verfehlte Einkaufspolitik bei Strom und Gas, die den Stadtwerken bis zu 100 Millionen Euro kosten könnten. Die DEW habe sich im Herbst 2022 bei hohen Strom- und Gaspreisen für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren mit Energie eingedeckt, was zu einem potenziellen Schaden im dreistelligen Millionenbereich führen könnte.
Was vermutlich in diesem Zusammenhang ganz schlecht bei den Aufsichtsgremien ankam, das wollen die Ruhr Nachrichten erfahren haben: „Die Entscheidung, in Zeiten von Höchstpreisen so langfristige Beschaffungsverträge abzuschließen, soll allerdings weder mit dem Aufsichtsrat noch mit den DEW-Gesellschaftern DSW21 und Westenergie abgesprochen worden sein“, heißt es in einer Meldung.
Heim ist seit Juni 2023 Vorstandsvorsitzende der DSW 21. In der Holding sind neben der Energieversorgung weitere städtische Beteiligungen gebündelt, wie der Nahverkehr, der Wohnungsbau oder der Hafen. Seit 2017 war sie Vorsitzende der Geschäftsführung der Energietochter DEW 21. Im Jahr 2022 wurde sie von einer hochkarätigen Jury mit dem E&M-Preis „Energiemanagerin des Jahres“ ausgezeichnet.
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Mittwoch, 03.07.2024, 15:14 Uhr
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