• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Regenerative - Direktvermarktung mit schwachem Jahresschluss
Quelle: Fotolia / vencav
REGENERATIVE:
Direktvermarktung mit schwachem Jahresschluss
Der Zuwachs bei größeren Erneuerbaren-Anlagen, die direktvermarktet werden müssen, ist im Dezember so niedrig wie sonst nie 2024. Dafür gab es im Vormonat die höchsten Marktwerte.
 
Die direktvermarktete Leistung von Erneuerbaren-Anlagen ab 100 kW ist in diesem Jahr um 9.200 MW auf 116.300 MW gestiegen, und die Marktwerte des geförderten Ökostroms erklommen im Vormonat November ebenfalls Rekordwerte im Vergleich des bisherigen Jahres. Das geht aus Transparenzzahlen hervor, die die Übertragungsnetzbetreiber am 6. Dezember veröffentlichten.

Demnach ist der Löwenanteil des Zuwachses in der Direktvermarktungs-Leistung in diesem Jahr mit 7.500 MW auf die geförderte Variante zurückzuführen, die auch im Bestand mit 92.800 MW dominiert. Die förderfreie „sonstige Direktvermarktung“ kletterte zeitgleich lediglich um 1.700 MW auf 23.500 MW.

Von November bis Dezember dagegen liegt das Wachstum dagegen vor allem in diesem Segment: Von den 370 MW Zuwachs sind 270 MW auf die subventionsfreie Direktvermarktung zurückzuführen. Genuines Wachstum gab es in dem Segment nur in der Onshore-Windenergie und in der Photovoltaik, das aber umgekehrt im geförderten Segment stärker war. Dagegen fand bei Offshore und Wasserkraft lediglich ein Verschiebebahnhof in die „Sonstige“ statt. Bei den anderen Technologien tat sich wenig.

Erstmals eine Erneuerbaren-Technologie wieder zweistellig

Derweil sind im November die Markterlöse des geförderten Ökostroms pro kWh auf Marktwerte gestiegen, die im ganzen bisherigen Jahr noch nicht erzielt worden waren. Dem Spotpreis von Graustrom aus der Day-Ahead-Auktion folgend, der gegenüber Oktober von 8,61 auf 11,39 Cent/kWh hochschoss, erzielte etwa PV-Strom erstmals in diesem Jahr und als einzige der drei veröffentlichten Technologien zweistellige kWh-Erlöse, nämlich 10,08 Cent/kWh nach nur 6,75 Cent im Oktober. Besser bewertet war Solarstrom zuletzt im Februar 2023 gewesen.

Das gilt auch für Wind onshore wie offshore. Windstrom vom Land kletterte von diesem Oktober bis November von 6,82 auf 8,88 Cent/kWh, jener von der See von 7,39 auf 9,5 Cent/kWh. Die schwankend einspeisenden Erneuerbaren steigerten die Spotpreise und ihre eigenen Markterlöse im November dadurch, dass sie wetterbedingt in relativ langen Dunkelflauten weniger einspeisten.

Dem Stand des EEG-Kontos, über das sowohl die Vermarktung geförderten, aber nicht direktvermarkteten Ökostroms als auch die Auszahlung der Förderung läuft, dürften die hohen spezifischen Erlöse nur wenig bringen, da die von den ÜNB pflichtvermarktete kWh-Menge entsprechend niedriger ausgefallen sein dürfte. Letzten Aufschluss wird die EEG-Kontoabrechnung von Ende November geben, die am 9. Dezember bis 16 Uhr noch nicht veröffentlicht war.

Der April 2024 war für Windstrom bisher der billigste Monat des Jahres, mit nur 4,8 Cent/kWh onshore und 5,29 Cent/kWh offshore. Bei Solarstrom lag der tiefste Marktwert in diesem Jahr bei 3,16 Cent/kWh im Mai.
 

Georg Eble
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 44
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 09.12.2024, 16:21 Uhr

Mehr zum Thema