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Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
IT:
Digitaler Zwilling aus Deutschland für Tschechien
Schneller Netzanschluss von Solaranlagen inmitten eines PV-Booms in Tschechien: Der Netzbetreiber EGD will das mit einer „Intelligent Grid Platform“ aus Deutschland schaffen.
 
Grüne Digitalisierung in Tschechien mit Software aus Deutschland - ein Geschäft zwischen zwei Schwestern im Eon-Konzern macht es möglich. Der tschechische Verteilnetzbetreiber EGD, der zum Geflecht des Essener Energieriesen gehört, schließt PV-Anlagen im osteuropäischen Nachbarstaat jetzt mithilfe eines digitalen Zwillings von Envelio ans Verteilnetz an. Wie die Kölner IT-Firma - an der Eon eine Mehrheit hält - mitteilt, hat der Netzbetreiber deren „Intelligent Grid Platform“ (IGP) implementiert.

Teil dieser Software ist ein „Online Connection Check“ (OCC). Diese Lösung soll es Anschlussnehmern ermöglichen, „in einem vollautomatisierten Prozess direkt auf der Website des Netzbetreibers eine indikative Rückmeldung zu einer Anschlussanfrage zu erhalten“.
 
Der Anschlussprozess soll sich so vor allem in der frühen Planungsphase für alle Akteure beschleunigen lassen, ohne dass für den Netzbetreiber ein Mehraufwand entsteht, erklärt Envelio. Hintergrund der Digitalisierung ist der PV-Boom in der Tschechischen Republik.

Dieses Jahr mehr PV-Anfragen als in zehn Jahren zuvor

Die Anzahl der Solaranlagen im Land hat sich nach Angaben des Netzbetreibers im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. „2023 hatten wir mehr Anfragen als in den gesamten zehn Jahren davor. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, den gesamten Prozess zu digitalisieren, um ihn für unsere Kundinnen und Kunden so intuitiv wie möglich zu gestalten“, sagt EGD-Projektmanager Michal Holan.

Bisher beträgt die Wartezeit auf einen Netzanschluss im östlichen Nachbarland demnach mehrere Wochen. Der digitale Zwilling beschleunige nicht nur das Anmeldungsprozedere, sondern liefere auch eine bessere Datenqualität, heißt es.
  EGD - die Abkürzung steht für Electricity and Gas Distribution - betreibt nach eigenen Angaben ein Strom-Verteilnetz für rund drei Millionen Kunden sowie ein Gasnetz für mehr als eine halbe Million Kunden.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Montag, 05.02.2024, 15:18 Uhr

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