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Quelle: Fotolia/stockWERK
REGENERATIVE:
Die Welt gewinnt Erneuerbaren-Jobs, Deutschland verliert sie
Trotz Corona hat die Zahl der im Bereich erneuerbare Energien beschäftigten Menschen 2020 weltweit um 500.000 auf insgesamt zwölf Millionen zugenommen. In Deutschland sinkt die Zahl.
Laut dem gemeinsam von Erneuerbaren-Verband Irena (International Renewable Energy Agency) und der Weltarbeitsorganisation
ILO verfassten Bericht "Renewable Energy and Jobs − Annual Review 2021" konnte auch Corona den Zuwachs an Arbeitsplätzen in
Erneuerbaren-Sektor nicht aufhalten, hat zugleich aber die Abhängigkeiten der Branche von den weltweiten Lieferketten deutlich
gemacht.
Größter "Arbeitgeber" im Bereich der Erneuerbaren ist laut dem Bericht China mit einem Anteil von 4,7 Mio. Beschäftigten, gefolgt von der EU (1,3 Mio.), Brasilien (1,2 Mio.) den USA (0,84 Mio.) und Indien (0,73 Mio.).
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Für Deutschland sieht der Bericht entgegen dem globalen Trend einen Rückgang der Beschäftigung bei Erneuerbaren. Seit dem Höchstwert von 2011 mit 417.000 Beschäftigten sei die Zahl bis 2019 − die jüngsten verfügbaren Zahlen − bis auf 300.000 gesunken. Für 2020 geht Irena allein im Windsektor von einem weiteren Verlust von 90.000 Arbeitsplätzen aus. Dagegen werden für den Photovoltaik-Sektor 50.000 neue Jobs in 2020 geschätzt.
Weitere Kennzahlen aus dem Bericht
Mit rund 4 Mio. Beschäftigten steht die Photovoltaik-Branche für ein Drittel aller Jobs im Erneuerbaren-Sektor, gefolgt von Bioenergie mit 3,5 Mio., Wasserkraft (2,2 Mio.), Windenergie (1,25 Mio) und Solarthermie (0,8 Mio.).
Der Frauenanteil in der Erneuerbaren-Branche liegt bei durchschnittlich 32 % und damit etwa zehn Prozentpunkte über dem Anteil etwa in der Öl- und Gasbranche.
Bei einem Pfad, der die Einhaltung der Pariser Klimaziele zugrunde legt, könnte die Anzahl der Erneuerbaren-Jobs bis 2030 auf 38 Mio. und bis 2050 auf 43 Mio. ansteigen.
"Das Potenzial der erneuerbaren Energien, gutbezahlte Jobs zu schaffen, ist ein klarer Indikator dafür, dass wir uns nicht zwischen Klimaschutz auf der einen Seite und Arbeitsplätzen auf der anderen entscheiden müssen", sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder.
Der Report "Renewable Energy and Jobs - Annual Review 2021" kann von der Internetseite des Verbandes Irena heruntergeladen werden.
Größter "Arbeitgeber" im Bereich der Erneuerbaren ist laut dem Bericht China mit einem Anteil von 4,7 Mio. Beschäftigten, gefolgt von der EU (1,3 Mio.), Brasilien (1,2 Mio.) den USA (0,84 Mio.) und Indien (0,73 Mio.).
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Die Entwicklung der Erneuerbaren-Jobs seit 2012, aufgeschlüsselt nach Erzeugungsarten
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Quelle: Irena / ILO
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Für Deutschland sieht der Bericht entgegen dem globalen Trend einen Rückgang der Beschäftigung bei Erneuerbaren. Seit dem Höchstwert von 2011 mit 417.000 Beschäftigten sei die Zahl bis 2019 − die jüngsten verfügbaren Zahlen − bis auf 300.000 gesunken. Für 2020 geht Irena allein im Windsektor von einem weiteren Verlust von 90.000 Arbeitsplätzen aus. Dagegen werden für den Photovoltaik-Sektor 50.000 neue Jobs in 2020 geschätzt.
Weitere Kennzahlen aus dem Bericht
Mit rund 4 Mio. Beschäftigten steht die Photovoltaik-Branche für ein Drittel aller Jobs im Erneuerbaren-Sektor, gefolgt von Bioenergie mit 3,5 Mio., Wasserkraft (2,2 Mio.), Windenergie (1,25 Mio) und Solarthermie (0,8 Mio.).
Der Frauenanteil in der Erneuerbaren-Branche liegt bei durchschnittlich 32 % und damit etwa zehn Prozentpunkte über dem Anteil etwa in der Öl- und Gasbranche.
Bei einem Pfad, der die Einhaltung der Pariser Klimaziele zugrunde legt, könnte die Anzahl der Erneuerbaren-Jobs bis 2030 auf 38 Mio. und bis 2050 auf 43 Mio. ansteigen.
"Das Potenzial der erneuerbaren Energien, gutbezahlte Jobs zu schaffen, ist ein klarer Indikator dafür, dass wir uns nicht zwischen Klimaschutz auf der einen Seite und Arbeitsplätzen auf der anderen entscheiden müssen", sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder.
Der Report "Renewable Energy and Jobs - Annual Review 2021" kann von der Internetseite des Verbandes Irena heruntergeladen werden.
Greenpeace: Ehrgeiz beim Klimaschutz schafft Arbeitsplätze
Mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz schafft Arbeitsplätze − dies zeigt eine am 22. Oktober veröffentlichte Studie der Gesellschaft
für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) im Auftrag von Greenpeace. Als erste Metastudie ihrer Art in Deutschland analysiert
sie 25 Klimaschutz-Szenarien aus insgesamt zwölf Studien (unter anderem von DIW, Fraunhofer, Öko-Institut und Prognos) auf ihre ökonomischen Folgen im Bereich Arbeitsplätze.
Alle untersuchten Szenarien zeigen dabei einen positiven Effekt verglichen mit dem Status Quo. Im Durchschnitt aller Studien entstehen durch ambitionierten Klimaschutz bis zum Jahr 2030 etwa 275.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Im optimistischsten Szenario sind es sogar 1,2 Mio. Jobs, im konservativsten immer noch 30.000. „Besserer Klimaschutz sorgt nicht für weniger, sondern für mehr Beschäftigung“, sagt Greenpeace Volkswirt Mauricio Vargas.
Die Metastudie "Jobmotor Klimaschutz" kann von der Internetseite von Greenpeace heruntergeladen werden.
Alle untersuchten Szenarien zeigen dabei einen positiven Effekt verglichen mit dem Status Quo. Im Durchschnitt aller Studien entstehen durch ambitionierten Klimaschutz bis zum Jahr 2030 etwa 275.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Im optimistischsten Szenario sind es sogar 1,2 Mio. Jobs, im konservativsten immer noch 30.000. „Besserer Klimaschutz sorgt nicht für weniger, sondern für mehr Beschäftigung“, sagt Greenpeace Volkswirt Mauricio Vargas.
Die Metastudie "Jobmotor Klimaschutz" kann von der Internetseite von Greenpeace heruntergeladen werden.
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Freitag, 22.10.2021, 15:35 Uhr
Freitag, 22.10.2021, 15:35 Uhr
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