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Enerige & Management > Bilanz - Die fetten Jahre in Aschaffenburg sind zunächst vorbei
Quelle: Pixabay / Bruno Germany
BILANZ:
Die fetten Jahre in Aschaffenburg sind zunächst vorbei
Der unterfränkische Versorger geht sowohl für das laufende als auch für das kommende Geschäftsjahr von einem Minus aus.
 
An das Pluszeichen in der Gewinnzeile hatten die Stadtwerke Aschaffenburg sich über die Jahre gewöhnt. Auch zu Beginn der von Energiewirren geprägten 2020er-Jahre fuhr der Versorger aus dem Norden Bayerns verlässliche Erträge ein. Die Zeiten sind zunächst vorbei.

Dem zuständigen Werksenat präsentierte der kaufmännische Werkleiter Reiner Reisnecker nun erstmals weniger gute Zahlen. Der Ansatz für das kommende Jahr 2025 geht von einem Minus von mehr als 2 Millionen Euro aus. Das ist für die unterfränkische Kommune als Mutter der Stadtwerke eine bittere Pille, erhielt sie doch in den vergangenen Jahren in der Regel ein Viertel bis ein Drittel des Überschusses als Gewinnabführung.

Es war ein Dämpfer mit Ansage: Stefan Maunz, Vorsitzender der Werkleitung, hatte bereits im vergangenen Jahr auf sich verändernde Bedingungen und damit einhergehende Verluste verwiesen. Auch bei der Präsentation der Bilanz für 2023 Ende Juli sprach er weiter von großen Herausforderungen für das Verbundunternehmen.

Hintergrund sind steigende Kosten, auch fürs Personal, und vor allem sinkende Gewinne in der Energiesparte der Aschaffenburger Versorgungs-GmbH (AVG). Mit den Erlösen der AVG ließen sich bis zuletzt die defizitären Bereiche des Versorgers quersubventionieren, etwa für den öffentlichen Nahverkehr und Freizeiteinrichtungen. Und doch blieb immer noch Geld für die Kommune übrig.

Die Überschüsse seit 2021 beliefen sich auf 3,6 Millionen Euro, im Jahr darauf waren es sogar 6,6 Millionen Euro, von denen die Stadt stolze 2,3 Millionen Euro abbekam. Im Jahr 2023 lagen die Stadtwerke mit 2,4 Millionen Euro noch über Plan. Doch seinerzeit gab es bereits die Prognose für den ersten Verlust seit Jahren.
  Das Minus für das zu Ende gehende Geschäftsjahr 2024 soll nach aktuellen Schätzungen etwa 576.000 Euro betragen. Immerhin ist das besser als die eigentlich erwarteten rund 2 Millionen Euro Verlust. Womöglich lässt sich auch der für 2025 angegebene Fehlbetrag durch gutes Wirtschaften erneut drücken.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 19.12.2024, 12:32 Uhr

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