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Quelle: Shutterstock
STUDIE:
Dezentrale Flexibilitäten könnten Millionen sparen
E-Autos, Wärmepumpen, Speicher sowie dezentrale KWK-Anlagen: Allein in Baden-Württemberg schlummern Einsparpotenziale beim Redispatch im dreistelligen Millionenbereich.
Rund 230 Mio. Euro könnten allein in Baden-Württemberg bis 2028 gesamtwirtschaftlich eingespart werden, wenn die Sektorenkopplung vorangetrieben
wird und Verbraucher mit ihren E-Autos, Wärmepumpen und Batteriespeichern sowie Lüftungen, Klimaanlagen und Kältemaschinen
intelligent und netzdienlich eingebunden werden.
Das hat eine Kurzstudie mit dem Titel "Potenziale dezentraler Flexibilität: Welchen Beitrag können E-Autos und Wärmepumpen zu einem kosteneffizienten Redispatch leisten" von Transnet BW ergeben, teilte der Übertragungsnetzbetreiber am 29. Oktober mit. Ziel der Studie war es, herauszufinden, wie und ob es sich lohnt, dezentrale Anlagen auch weit unter 100 kW für den Redispatch zu nutzen.
"Dass allein in Baden-Württemberg Potenziale im dreistelligen Millionenbereich möglich sind, hat uns selbst überrascht", sagte Rainer Pflaum, Mitglied der Geschäftsführung von Transnet BW. "Die Studienergebnisse zeigen klar, dass wir weiter an der Nutzung dezentraler Flexibilitäten arbeiten sollten. Wir werden die Empfehlungen der Studie nutzen und mit weiteren Partnern gemeinsam Konzepte entwickeln, um diese Flexibilitätspotenziale zu heben", versprach Pflaum.
Transnet BW bereitet sich nach eigener Aussage darauf vor, dass viele bisher genutzte steuerbare Erzeugungseinheiten absehbar vom Netz gehen werden. Zum Erhalt der Systemstabilität ist das Unternehmen auf der Suche nach neuen Lösungen.
Prof. Kai Hufendiek hat im Auftrag von Transnet BW die Studie als wissenschaftlicher Leiter des "TGZ InEnergy der TTI GmbH", einer Gesellschaft für den Wissens- und Technologie-Transfer an der Universität Stuttgart, durchgeführt. "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass die Integration dezentraler nachfrageseitiger Flexibilität einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen entfalten kann", erklärte Hufendiek. "Kurzfristig tragen vor allem Querschnittstechnologien sowie Wärmepumpen zum Potenzial bei. Langfristig überwiegen die möglichen Einsparungen durch flexible Ladevorgänge der Elektrofahrzeuge", so Hufendiek weiter.
Die Studie berechnet, welchen wirtschaftlich effizienten Beitrag Verbraucher zur Versorgungssicherheit in Baden-Württemberg leisten können. Während die Elektrifizierung des Verkehrs derzeit kaum Auswirkungen auf die Stabilität des Stromnetzes hätte, müsse sie allerdings für die Zukunft mitgedacht werden. Würden in der zukünftigen Erzeugungslandschaft im Extremfall sehr viele E-Autos gleichzeitig laden und dann weder der Wind wehen noch die Sonne scheinen, könnte dies die Stabilität des Stromnetzes herausfordern. Gleichzeitig würden sich durch die wachsende Zahl an E-Fahrzeugen und deren zumeist langen Parkdauern neue Potenziale ergeben, darüber das System zu stabilisieren.
Markt- und plattformbasierte Konzepte nötig
Um diese prognostizierten Einsparungen auch verwirklichen zu können, empfehlen die Studienautoren markt- sowie plattformbasierte Konzepte zu entwickeln. Hierfür wurde in der Studie ein Benchmark-Modell herangezogen: Durch den Kostenbenchmark soll sichergestellt werden, dass nachfrageseitige Flexibilität nur genutzt wird, wenn diese nicht teurer ist als die Anpassung der Erzeugungsleistung von Marktkraftwerken mittels reguliertem Redispatch-Prozess.
Ein weiterer Schlüssel zur Hebung der ökonomischen Potenziale sei die geeignete Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens. Diesen vermisst Pflaum bislang: "Um bereits bestehende Systeme für die Nutzung dezentraler und verbraucherseitiger Flexibilität weiterentwickeln zu können, brauchen wir einen digitalisierungsfreundlichen Regulierungsrahmen." Für Pflaum müsse dieser Rahmen flexibler werden, für Kooperationsprojekte funktionieren und auch für regulierte Unternehmen Anreize bieten, einen volkswirtschaftlichen Nutzen zu realisieren.
Das hat eine Kurzstudie mit dem Titel "Potenziale dezentraler Flexibilität: Welchen Beitrag können E-Autos und Wärmepumpen zu einem kosteneffizienten Redispatch leisten" von Transnet BW ergeben, teilte der Übertragungsnetzbetreiber am 29. Oktober mit. Ziel der Studie war es, herauszufinden, wie und ob es sich lohnt, dezentrale Anlagen auch weit unter 100 kW für den Redispatch zu nutzen.
"Dass allein in Baden-Württemberg Potenziale im dreistelligen Millionenbereich möglich sind, hat uns selbst überrascht", sagte Rainer Pflaum, Mitglied der Geschäftsführung von Transnet BW. "Die Studienergebnisse zeigen klar, dass wir weiter an der Nutzung dezentraler Flexibilitäten arbeiten sollten. Wir werden die Empfehlungen der Studie nutzen und mit weiteren Partnern gemeinsam Konzepte entwickeln, um diese Flexibilitätspotenziale zu heben", versprach Pflaum.
Transnet BW bereitet sich nach eigener Aussage darauf vor, dass viele bisher genutzte steuerbare Erzeugungseinheiten absehbar vom Netz gehen werden. Zum Erhalt der Systemstabilität ist das Unternehmen auf der Suche nach neuen Lösungen.
Prof. Kai Hufendiek hat im Auftrag von Transnet BW die Studie als wissenschaftlicher Leiter des "TGZ InEnergy der TTI GmbH", einer Gesellschaft für den Wissens- und Technologie-Transfer an der Universität Stuttgart, durchgeführt. "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass die Integration dezentraler nachfrageseitiger Flexibilität einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen entfalten kann", erklärte Hufendiek. "Kurzfristig tragen vor allem Querschnittstechnologien sowie Wärmepumpen zum Potenzial bei. Langfristig überwiegen die möglichen Einsparungen durch flexible Ladevorgänge der Elektrofahrzeuge", so Hufendiek weiter.
Die Studie berechnet, welchen wirtschaftlich effizienten Beitrag Verbraucher zur Versorgungssicherheit in Baden-Württemberg leisten können. Während die Elektrifizierung des Verkehrs derzeit kaum Auswirkungen auf die Stabilität des Stromnetzes hätte, müsse sie allerdings für die Zukunft mitgedacht werden. Würden in der zukünftigen Erzeugungslandschaft im Extremfall sehr viele E-Autos gleichzeitig laden und dann weder der Wind wehen noch die Sonne scheinen, könnte dies die Stabilität des Stromnetzes herausfordern. Gleichzeitig würden sich durch die wachsende Zahl an E-Fahrzeugen und deren zumeist langen Parkdauern neue Potenziale ergeben, darüber das System zu stabilisieren.
Markt- und plattformbasierte Konzepte nötig
Um diese prognostizierten Einsparungen auch verwirklichen zu können, empfehlen die Studienautoren markt- sowie plattformbasierte Konzepte zu entwickeln. Hierfür wurde in der Studie ein Benchmark-Modell herangezogen: Durch den Kostenbenchmark soll sichergestellt werden, dass nachfrageseitige Flexibilität nur genutzt wird, wenn diese nicht teurer ist als die Anpassung der Erzeugungsleistung von Marktkraftwerken mittels reguliertem Redispatch-Prozess.
Ein weiterer Schlüssel zur Hebung der ökonomischen Potenziale sei die geeignete Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens. Diesen vermisst Pflaum bislang: "Um bereits bestehende Systeme für die Nutzung dezentraler und verbraucherseitiger Flexibilität weiterentwickeln zu können, brauchen wir einen digitalisierungsfreundlichen Regulierungsrahmen." Für Pflaum müsse dieser Rahmen flexibler werden, für Kooperationsprojekte funktionieren und auch für regulierte Unternehmen Anreize bieten, einen volkswirtschaftlichen Nutzen zu realisieren.
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Freitag, 29.10.2021, 12:20 Uhr
Freitag, 29.10.2021, 12:20 Uhr
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