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Enerige & Management > KWK - Deutz und Rheinenergie testen Wasserstoff-BHKW
Quelle: Deutz
KWK:
Deutz und Rheinenergie testen Wasserstoff-BHKW
Erstmals wird ins Kölner Netz Strom aus dem Wasserstoff-Motor eingespeist. Das Pilotprojekt setzen Rheinenergie und Deutz um.
 
Am 20. Juni ist der erste Wasserstoff-Motor am Rheinenergie-Heizkraftwerk Niehl in Betrieb gegangen, teilten die beiden Kölner Unternehmen mit – der Motorenhersteller Deutz und der Energieversoger Rheinenergie. Die Kooperationspartner haben gemeinsam 1,3 Mio. Euro in das Pilotprojekt investiert.

Die Kombination aus dem Wasserstoffmotor TCG 7.8 H2 mit einem Generator soll in den ersten sechsmonatigen der Testphase bis zu 170 Kilovoltampere (KVA) elektrische Leistung liefern. Der so erzeugte Strom wird direkt in das Kölner Stromnetz eingespeist. In einem zweiten Schritt soll auch die Abwärme aus dem Aggregat zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Die Anlage an dem HKW ist eine Testanlage.

Der gemeinsame Pilotversuch ist für den Motorenhersteller nach eigenen Angaben ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Serienproduktion des TCG 7.8 H2, die Deutz von 2024 an plant. Grundsätzlich eigne sich der Wasserstoffmotor mit einer Leistung von rund 200 kW für alle Anwendungen im Einsatz abseits der Straße. „Schon jetzt verzeichnen wir großes Interesse unserer Kunden aus allen Anwendungsgebieten an unserem H2-Motor“, sagt Markus Müller, Deutz-Vorstand für Forschung & Entwicklung und ergänzt, „weitere Pilotanwendungen sind bereits in Planung.“

„Als großstädtischer Energieversorger sind wir auf Siedlungs- und Quartierskonzepte spezialisiert. „Ein solcher Motor könnte dazu dienen, Strom und Wärme vor Ort zu erzeugen. Kombiniert mit Wärmespeichern, Wärmepumpen, Solartechnik und Stromspeichern, lassen sich auf diese Weise ganze Siedlungsbereiche klimaneutral versorgen“, betont Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie.

Eine vielversprechende grüne Wasserstoffquelle hatte sich Rheinenergie bereits im vergangenen Jahr erschlossen: Im Juli 2021 hatte der Energieversorger seine Wasserstoffkooperation mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und dem Mineralölkonzern Shell bekannt gegeben (wir berichteten). Zusammen wollen sie eine regionale Wasserstoffwirtschaft in der rheinischen Region ausloten. Zentraler Baustein ist der 10-MW-Elektrolyseur, den Shell Anfang Juli auf seinem Raffineriegelände in Wesseling bei Köln in Betrieb genommen hatte.
 

Heidi Roider
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Montag, 20.06.2022, 15:18 Uhr

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