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Enerige & Management > Wirtschaft - Deutschland verbraucht weniger Energie
Quelle: Photocase / Markus Imorde
WIRTSCHAFT:
Deutschland verbraucht weniger Energie
Der Energieverbrauch in Deutschland ist im ersten Quartal des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. Die Gründe sind vielfältig.
 
„Mit Ausnahme der kontinuierlich wachsenden Bevölkerung und dem diesjährigen Schalttag am 29. Februar hatten alle Einflussgrößen einen verbrauchssenkenden Effekt“, heißt es im aktuellen Bericht der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Angeführt werden:
  • die insgesamt verhaltene gesamtwirtschaftliche Entwicklung,
  • die milde Witterung,
  • die hohen Energiepreise,
  • die gestiegenen Kosten für CO2-Emissionen im Rahmen des nationalen Emissionshandels für fossile Brennstoffe.
Nach vorläufigen Berechnungen der AG Energiebilanzen erreichte der inländische Primärenergieverbrauch in den ersten drei Monaten 2024 rund 3.030 Petajoule (PJ) beziehungsweise 103,4 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Das waren 4,6 Prozent weniger als im selben Quartal des Vorjahres.

Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich in den ersten drei Monaten um 2,8 Prozent, der Verbrauch von Ottokraftstoff um etwa 4,4 Prozent und beim Dieselkraftstoff gab es sogar einen Rückgang um fast 9 Prozent. Der Absatz von Kerosin für den Flugverkehr stieg dagegen um knapp 11 Prozent. Die Lieferung von Rohbenzin an die chemische Industrie sank um mehr als 4 Prozent, der Absatz von leichtem Heizöl stieg dagegen um 4 Prozent, da viele Verbraucher ihre Lagerbestände aufstockten.

​Erdgas leicht im Plus

Der Erdgasverbrauch verzeichnete im ersten Quartal des laufenden Jahres einen leichten Zuwachs um 1,2 Prozent, der von der AG Energiebilanzen überwiegend auf den Mehrverbrauch wegen des Schalttages zurückzuführen ist. Vor allem in der Stromerzeugung wurde mehr Erdgas eingesetzt. Die Nachfrage nach Erdgas für Heizzwecke ging wegen der milden Witterung zurück. Auch in der Industrie war der Einsatz von Erdgas vor dem Hintergrund der Produktionsentwicklung rückläufig. Im Bereich Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) sowie bei der Fernwärme war beim Verbrauch ein leichtes Plus zu verzeichnen.

Der Bedarf an Steinkohle nahm in den ersten drei Monaten insgesamt um mehr als 20 Prozent ab. Bei der Stromerzeugung hatte sie mit 40 Prozent Minus eine noch geringere Bedeutung. Das hängt nach den AG-Analysen mit der rückläufigen Stromerzeugung, einer gestiegenen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien sowie erhöhten Strombezügen aus den Nachbarländern zusammen. Der Absatz an die Eisen- und Stahlindustrie erhöhte sich aufgrund der gestiegenen Roheisenproduktion dagegen um knapp 4 Prozent.

Der Verbrauch von Braunkohle nahm um fast ein Fünftel ab. Der Rückgang bei der Produktion (minus 17,3 Prozent) geht weitgehend mit den Lieferungen an die Kraftwerke einher, die mehr als 90 Prozent der inländischen Braunkohleförderung abnehmen. Die Stromerzeugung aus Braunkohle vermindert sich im ersten Quartal des laufenden Jahres um 18,5 Prozent.

CO2-Emissionen sinken um 6,6 Prozent

Im ersten Quartal 2024 wurden 0,5 Milliarden kWh mehr Strom ins Ausland exportiert, als umgekehrt nach Deutschland flossen. Im Vorjahreszeitraum betrug der Exportüberschuss noch 9,5 Milliarden kWh.

Der Beitrag der Erneuerbaren an der Energieerzeugung lag im ersten Quartal 2024 um 2,9 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Das ist auf eine Zunahme der Stromproduktion aus Wasserkraft, Photovoltaik und vor allem aus Windenergie zurückzuführen.

Die deutlich erkennbaren Veränderungen in der Struktur des Energieverbrauchs, vor allem der weitere Rückgang des Kohleeinsatzes, dürften nach Einschätzung der AG Energiebilanzen zu einer Senkung der CO2-Emissionen um etwa 6,6 Prozent oder 12 Millionen Tonnen geführt haben.
 
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Quelle: AGEB

 
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Dienstag, 04.06.2024, 12:47 Uhr

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