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Quelle: Pixabay / Joenomias
ELEKTROFAHRZEUGE:
Deutschland hinkt bei Elektromobilität hinterher
1,9 Millionen Elektrofahrzeuge sind auf Deutschlands Straßen unterwegs, 59 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Das Tempo reicht aber nicht. Dies zeigen Zahlen des ZSW
Den Zuwachs an rein batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen sieht Andreas Püttner vom ZSW (Zentrum für Sonnenenergie-
und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg) als Beleg für den weiter ungebrochenen weltweiten Trend zur nachhaltigen Mobilität
− trotz vieler Krisen. Jedoch sei klimapolitisch bedingt der Druck zum Wachstum groß. "Wenn Deutschland auf das selbstgesteckte
Ziel von 15 Millionen Elektrofahrzeugen bis Ende 2030 kommen will, müssen hierzulande jedes Jahr mindestens doppelt so viele Fahrzeuge
wie 2022 neu zugelassen werden", erklärt Püttner
In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 830.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Im weltweiten Vergleich gab es den größten Zuwachs in China, wo sich die Zahl der Neuzulassungen fast verdoppelt hat. Damit zählt das Reich der Mitte nun 6,5 Millionen neue Elektrofahrzeuge, was einem Anteil an den weltweiten Neuzulassungen für Elektroautos von über 60 Prozent entspricht.
Püttner begründet das Wachstum in China mit den Fördermaßnahmen der Regierung und den relativ niedrigen Kaufpreise. Deutsche Autohersteller wie VW, BMW und Mercedes – in China traditionell stark bei Verbrennern, aber relativ schwach bei E-Autos – würden von diesem Tempo überrollt.
Mit Blick auf den europäischen Kontinent fällt dem ZSW vornehmlich Norwegen ins Auge. Dort dominierten Elektroautos im vergangenen Jahr das Straßenbild. Nahezu 25 Prozent aller Fahrzeuge waren mit Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgestattet. Bei den Neuzulassungen 2022 betrug ihr Anteil sogar rund 80 Prozent.
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Deutsche Hersteller "nur" im Premiumsegment unterwegs
Beim weltweiten Ranking der Neuzulassungen der Hersteller liegt der deutsche Autobauer VW auf Platz 4. Gefragter sind die Hersteller BYD (China), Tesla (USA) und SAIC (China). Püttner vom ZSW mahnt: "Wenn Deutschland nicht abgehängt werden will, dürfen sich die deutschen Autobauer nicht nur im Premiumsegment bewegen, zumal chinesische Unternehmen sukzessive auf den außerchinesischen Markt drängen." Chinesische Hersteller deckten im Gegensatz zu den deutschen die komplette Pkw-Bandbreite ab − vom Kleinst-Pkw bis zu den großen Premiumfahrzeugen.
Damit konnten sich chinesische Hersteller 2022 einen Marktanteil von rund 50 Prozent im Elektro-Pkw-Bereich sichern. Lediglich Tesla kann bei dieser Entwicklung laut ZSW mithalten, war aber auch auf Preissenkungen angewiesen, um den Verkauf weiter anzukurbeln. Die Kalifornier halten immer noch die Spitzenposition bei den TOP 10 der verkauften Fahrzeuge.
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger
Für eine noch stärkere Diffusion der Elektromobilität sieht das ZSW die Preise für Elektroautos als wichtigste Stellschraube. Der größte Kostenfaktor ist laut den Marktbeobachtern nach wie vor die Batterie. Hinzu komme das Thema Nachhaltigkeit, das eine zunehmend wichtige Rolle spiele. Ersetze man die kritischen Rohstoffe, würden Batterien kostengünstiger und auch effizienter werden, so das ZSW. Der Einsatz kritischer oder strategisch wichtiger Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt, Nickel und Naturgraphit müssten signifikant reduziert werden.
Mit dem Recycling von Batterien könnten Rohstoffkreisläufe effektiv geschlossen werden. Mittel- bis langfristig ließe sich dadurch auch die Rohstoffabhängigkeit von politisch instabilen Regionen minimieren, erklärt das ZSW.
In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 830.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Im weltweiten Vergleich gab es den größten Zuwachs in China, wo sich die Zahl der Neuzulassungen fast verdoppelt hat. Damit zählt das Reich der Mitte nun 6,5 Millionen neue Elektrofahrzeuge, was einem Anteil an den weltweiten Neuzulassungen für Elektroautos von über 60 Prozent entspricht.
Püttner begründet das Wachstum in China mit den Fördermaßnahmen der Regierung und den relativ niedrigen Kaufpreise. Deutsche Autohersteller wie VW, BMW und Mercedes – in China traditionell stark bei Verbrennern, aber relativ schwach bei E-Autos – würden von diesem Tempo überrollt.
Mit Blick auf den europäischen Kontinent fällt dem ZSW vornehmlich Norwegen ins Auge. Dort dominierten Elektroautos im vergangenen Jahr das Straßenbild. Nahezu 25 Prozent aller Fahrzeuge waren mit Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgestattet. Bei den Neuzulassungen 2022 betrug ihr Anteil sogar rund 80 Prozent.
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Bestand von Elektroautos in verschiedenen Ländern von 2018 bis 2022
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: ZSW
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Quelle: ZSW
Deutsche Hersteller "nur" im Premiumsegment unterwegs
Beim weltweiten Ranking der Neuzulassungen der Hersteller liegt der deutsche Autobauer VW auf Platz 4. Gefragter sind die Hersteller BYD (China), Tesla (USA) und SAIC (China). Püttner vom ZSW mahnt: "Wenn Deutschland nicht abgehängt werden will, dürfen sich die deutschen Autobauer nicht nur im Premiumsegment bewegen, zumal chinesische Unternehmen sukzessive auf den außerchinesischen Markt drängen." Chinesische Hersteller deckten im Gegensatz zu den deutschen die komplette Pkw-Bandbreite ab − vom Kleinst-Pkw bis zu den großen Premiumfahrzeugen.
Damit konnten sich chinesische Hersteller 2022 einen Marktanteil von rund 50 Prozent im Elektro-Pkw-Bereich sichern. Lediglich Tesla kann bei dieser Entwicklung laut ZSW mithalten, war aber auch auf Preissenkungen angewiesen, um den Verkauf weiter anzukurbeln. Die Kalifornier halten immer noch die Spitzenposition bei den TOP 10 der verkauften Fahrzeuge.
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger
Für eine noch stärkere Diffusion der Elektromobilität sieht das ZSW die Preise für Elektroautos als wichtigste Stellschraube. Der größte Kostenfaktor ist laut den Marktbeobachtern nach wie vor die Batterie. Hinzu komme das Thema Nachhaltigkeit, das eine zunehmend wichtige Rolle spiele. Ersetze man die kritischen Rohstoffe, würden Batterien kostengünstiger und auch effizienter werden, so das ZSW. Der Einsatz kritischer oder strategisch wichtiger Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt, Nickel und Naturgraphit müssten signifikant reduziert werden.
Mit dem Recycling von Batterien könnten Rohstoffkreisläufe effektiv geschlossen werden. Mittel- bis langfristig ließe sich dadurch auch die Rohstoffabhängigkeit von politisch instabilen Regionen minimieren, erklärt das ZSW.
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Mittwoch, 02.08.2023, 13:43 Uhr
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