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Enerige & Management > Wasserstoff - Deutschland braucht Wasserstoffspeicher
Screenshot: E&M
WASSERSTOFF:
Deutschland braucht Wasserstoffspeicher
Eine Dena-Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums plädiert für Contracts for Difference (CfD), um die zusätzlich benötigten H2-Speicherkapazitäten zu ermöglichen.
 
Für die deutsche Wirtschaft sind Wasserstoffspeicher künftig essenziell. Nur so könne die Versorgungssicherheit für die Industrie und den Stromsektor gewährleistet werden; vor allem die Stromversorgung soll bei Engpässen mit Wasserstoffkraftwerken gesichert werden. Das ist eine Schlussfolgerung der Studie „Aufbau und Finanzierung von Wasserstoffspeichern in Deutschland“, die das Bundeswirtschaftsministerium bei der Deutschen Energieagentur (Dena) in Auftrag gegeben hat.

Für die Speicherung in großem Umfang kommen nur unterirdische Speicher infrage. In Norddeutschland bieten sich Kavernenspeicher an, während in Süddeutschland Potenzial für Porenspeicher besteht, heißt es in der Studie weiter.

Der aktuell angekündigte Zubau von Wasserstoffspeichern deckt die Bedarfe nur bis 2030, wobei viele finale Investitionsentscheidungen noch ausstehen. Bei einer Verzögerung der Umwidmungen ist auch schon bis 2035 zusätzlicher Neubau erforderlich. Ab 2040 können die sehr stark ansteigenden Speicherbedarfe auch bei umfangreichen Umwidmungen nur noch durch erheblichen Neubau gedeckt werden.

Speichervolumen muss um 60 Prozent zunehmen

Das Speichervolumen im Jahr 2045 ist der Studie zufolge rund 60 Prozent größer als die heute bestehende Kapazität. Aufgrund der langen Realisierungszeiten sollte frühzeitig, möglichst schon in den kommenden Jahren, der Neubau von umfangreichen Kavernenspeichern angestoßen werden. Generell stellt sich das Problem, dass es zu Engpässen beim Arbeits- und Materialaufwand kommen kann. Besonders problematisch dürfte der Mangel an Dienstleistern sein. „Für die Finanzierung von Wasserstoffspeichern ist vor allem der Ausgleich von Nachfragerisiken für Speicherbetreiber entscheidend“, heißt es weiter. Es müssen sichere Einnahmen zur Kostendeckung und die Abdeckung der Risiken garantiert werden, sonst werden die Investitionen in den benötigten Speicherkapazitätsausbau „deutlich zu gering ausfallen“.

Ein entscheidender Faktor ist auch die Bundesnetzagentur. Der Regulierungsrahmen, der von der Behörde festgelegt wird, beeinflusst maßgeblich das geeignete Finanzierungsmodell. Dieser Rahmen und ein staatlich abgesichertes Finanzierungsmodell sollten frühzeitig eingeführt werden, idealerweise ab Mitte 2026, heißt es weiter.

Als Fördermechanismus plädieren die Studienautoren für erlösbasierte Differenz-Verträge (Contracts-for-Difference, kurz CfD). Sie schaffen frühzeitige Investitionsanreize in der Markthochlaufphase und sollten über wettbewerbliche Ausschreibungen vergeben werden. Der Umfang dieser Ausschreibungen sollte sich nach den politischen Zielsetzungen der Bundesregierung richten. Ein Amortisationskonto könnte die Finanzierung erleichtern, da es eine Refinanzierung durch eine künftig breitere Speichernutzerbasis ermöglicht.

„Stabile“ Finanzierungsinstrumente sind wichtig

„In einem klimaneutralen Energiesystem sind Wasserstoffspeicher zentral für die Versorgungssicherheit und die Stabilität des Energiesystems. Die aktuelle Studie zeigt, wie der Aufbau der Wasserstoffspeicher angeschoben werden kann“, so Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dena.

Stabile und frühzeitig kommunizierte Finanzierungsinstrumente seien von hoher Bedeutung, um Investitionen in den Bau von Wasserstoffspeichern anzustoßen. Der entsprechende politische und notwendige regulatorische Rahmen sollte schnell gesteckt werden.

Die Studie „Aufbau und Finanzierung von Wasserstoffspeichern in Deutschland “ wurde unter der Leitung der Dena, des Fraunhofer ISI Instituts und der Beratungsfirma Guidehouse erstellt. Sie kann auf der Dena-Webseite heruntergeladen werden.
 
 

Stefan Sagmeister
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