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Enerige & Management > Smart Meter - Deutsche priorisieren Datenschutz und Standards für Smart Meter
Quelle: Shutterstoc / AI generated
SMART METER:
Deutsche priorisieren Datenschutz und Standards für Smart Meter
Eine Umfrage im Auftrag des ZVEI zeigt: IT-Sicherheit und Datenschutz stehen für die Bevölkerung beim Smart-Meter-Rollout an erster Stelle. Es besteht aber noch Informationsbedarf.
 
Über 80 Prozent der Deutschen messen IT-Sicherheit und Datenschutz bei der Einführung intelligenter Messsysteme eine hohe Bedeutung bei. Dies zeigt eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Laut Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, bestätige das Ergebnis, „dass wir beim Rollout die richtigen Maßstäbe setzen“. Mit dem Smart Meter Gateway werde eine Kommunikationsinfrastruktur geschaffen, die höchste Sicherheitsstandards erfülle.

Deutschland lege mit der Kombination aus elektronischem Zähler und zertifiziertem Smart Meter Gateway die Grundlage für ein cybersicheres Smart Grid, das markt- und netzdienliche Steuerung von Anlagen ermögliche. Durch die intelligente Messung von Stromverbräuchen und Einspeisungen könnten Netzbetreiber lokale Zustände besser erfassen und Verbraucher von dynamischen Stromtarifen profitieren. „So lassen sich Kosten optimieren und Netzengpässe frühzeitig erkennen“, erläutert Weber.

Neben Datenschutz und Sicherheit erwarten viele Bürgerinnen und Bürger Effizienz und Verlässlichkeit bei der Umsetzung. 60 Prozent der Befragten sprachen sich für einheitliche Smart-Meter-Systeme aus, um regionale Unterschiede und teure Nachrüstungen zu vermeiden. Knapp die Hälfte (43 Prozent) befürwortet, dass Netzbetreiber über Smart Meter zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.
 
Transparenz soll Akzeptanz erhöhen
 
Weber warnte in diesem Zusammenhang vor vereinfachten Lösungen: „Bitte keine Smart Meter light. Diese Diskussionen um vermeintlich schnelle Alternativen müssen vom Tisch.“ Parallele technische Ansätze führten weder zu Kostenvorteilen noch zu Effizienzgewinnen, so Weber weiter. Einheitliche Systeme seien die Voraussetzung für eine stabile Stromversorgung.

Die Umfrage förderte jedoch eine gewisse Uneinigkeit bei der Frage, wie Sicherheit, Stabilität und Kosten gegeneinander abgewogen werden sollten, zu Tage. Ein Drittel der Befragten würde teurere, aber sicherere Geräte bevorzugen, fast ebenso viele ein günstigeres Modell mit geringerer Sicherheit. Rund 22 Prozent der Teilnehmenden erwägen beim nächsten Anbieterwechsel einen Tarif mit variablen Netzentgelten.

Die Ergebnisse zeigten, dass der Rollout noch mehr Transparenz und Aufklärung benötige, betonte Weber. Noch immer werde das Thema als technisches Nischensegment wahrgenommen. Dabei bilde es das „technische Herzstück für eine störungsfreie, cybersichere und preisoptimierte Stromversorgung“. Für den anstehenden Steuerungsrollout müsse in der Bevölkerung ein besseres Verständnis geschaffen werden.

Die Civey-Umfrage wurde vom 25. bis 27. August 2025 unter rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern durchgeführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler liegt bei durchschnittlich 2,5 Prozentpunkten.
 
 

Fritz Wilhelm
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Freitag, 10.10.2025, 17:51 Uhr

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