Fast alles elektrisch, aber nicht alles gut: Norwegens Mobilität. Quelle: Volker Stephan
ELEKTROFAHRZEUGE:
Deutsche E-Mobilität verliert im europäischen Vergleich
Deutschland schwächelt bei der Elektromobilität. Eine Untersuchung sieht das Land auf Rang sechs in Europa abgerutscht. Nur an die Stelle jedes 170. Fahrzeugs sei ein Stromer getreten.
Gemäß einer neuen Erhebung hat Deutschland im europäischen Vergleich einen Platz verloren, was die „Elektromobilitätsreife“
angeht. Unter diesem Oberbegriff haben der Datenanalyst „HERE Technologies“ und das Forschungsunternehmen SBD Automotive zum
dritten Mal die Einführung von E-Autos untersucht.
Deutschland ist laut der jährlichen Studie nun auf Rang sechs unter 30 untersuchten Staaten zu finden. Die Studie bewertet vier Bereiche und berechnet daraus einen Mittelwert. In die Untersuchung fließen die Dichte an öffentlichen Ladestationen, deren durchschnittliche Ladeleistung, der Anteil der Elektrofahrzeuge am Gesamtfahrzeugbestand und das Verhältnis von Ladestationen zu Elektrofahrzeugen ein.
Die schlechtere Platzierung führen Here und SBD vor allem auf den nur langsam wachsenden Bestand an Elektroautos zurück. Der Anteil der batterie-elektrischen Fahrzeuge sei lediglich um 0,6 Prozentpunkte gestiegen. Nur in jedem 170. Fall habe ein Stromer einen Verbrenner ersetzt.
Immer mehr Deutsche wollen als nächstes Auto einen Stromer
Eine Neuerung bei der Erhebung lindert Deutschlands Rückschritt gleichwohl etwas. Erstmals befragten die Analysten etwa 1.000 Autofahrende in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien. Im Juli und August äußerten die Deutschen zwar weiter Kritik zum Beispiel an Reichweiten und Kaufpreis von E-Autos sowie am Ausbaustand der Ladesäulen. Allerdings würden zwei Drittel ein E-Auto anschaffen, wenn es nicht mehr als ein Benzin- oder Dieselfahrzeug kostete.
Außerdem sagte ein Viertel der befragten Deutschen, beim nächsten Autokauf „höchstwahrscheinlich“ auf einen Stromer zu setzen. Das ist der Höchstwert im Staatenvergleich und „ein weiteres Signal für das hiesige Wachstumspotenzial“, so die Analysten. Dieser Wert liegt übrigens höher als in einer aktuellen Erhebung des Allensbach-Instituts für den Verband der Automobilindustrie (wir berichteten).
In Europa hat Norwegen das Rennen im Index 2025 für sich entschieden, vor Luxemburg, Vorjahressieger Dänemark, Belgien und den Niederlanden. Bestwerte erzielten die Nordeuropäer auf der Straße: 84 Prozent der Neuzulassungen gingen auf E-Fahrzeuge zurück, der Anteil an allen zugelassenen Automobilen wuchs inzwischen auf 22 Prozent. Ein kleiner Schönheitsfleck ist das Verhältnis von öffentlichen Ladesäulen zu E-Mobilen: Mit 1:25 liege Norwegen hier am unteren Ende, so die Studie. Dafür punkten die Skandinavier bei der Anzahl an ultra-schnellen Ladesäulen.
Das Elektro-Musterland muss zugleich ein schmerzliches Dilemma aushalten: Norwegen ist ganz vorne bei Erneuerbaren und E-Autos, gründet seinen Staatsreichtum (Pensionsfonds) allerdings auf der fortwährenden Ausbeutung zahlreicher Erdöl- und Gasfelder. Vor den Parlamentswahlen am 8. September hat ein besonderer Protest diesen Widerspruch in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt: Ein Cousin des norwegischen Klima- und Umweltministers Andreas Bjelland Eriksen (Arbeiderpartiet) ist vor dem Parlament (Storting) in den Hungerstreik getreten.
Deutschland ist laut der jährlichen Studie nun auf Rang sechs unter 30 untersuchten Staaten zu finden. Die Studie bewertet vier Bereiche und berechnet daraus einen Mittelwert. In die Untersuchung fließen die Dichte an öffentlichen Ladestationen, deren durchschnittliche Ladeleistung, der Anteil der Elektrofahrzeuge am Gesamtfahrzeugbestand und das Verhältnis von Ladestationen zu Elektrofahrzeugen ein.
Die schlechtere Platzierung führen Here und SBD vor allem auf den nur langsam wachsenden Bestand an Elektroautos zurück. Der Anteil der batterie-elektrischen Fahrzeuge sei lediglich um 0,6 Prozentpunkte gestiegen. Nur in jedem 170. Fall habe ein Stromer einen Verbrenner ersetzt.
Immer mehr Deutsche wollen als nächstes Auto einen Stromer
Eine Neuerung bei der Erhebung lindert Deutschlands Rückschritt gleichwohl etwas. Erstmals befragten die Analysten etwa 1.000 Autofahrende in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien. Im Juli und August äußerten die Deutschen zwar weiter Kritik zum Beispiel an Reichweiten und Kaufpreis von E-Autos sowie am Ausbaustand der Ladesäulen. Allerdings würden zwei Drittel ein E-Auto anschaffen, wenn es nicht mehr als ein Benzin- oder Dieselfahrzeug kostete.
Außerdem sagte ein Viertel der befragten Deutschen, beim nächsten Autokauf „höchstwahrscheinlich“ auf einen Stromer zu setzen. Das ist der Höchstwert im Staatenvergleich und „ein weiteres Signal für das hiesige Wachstumspotenzial“, so die Analysten. Dieser Wert liegt übrigens höher als in einer aktuellen Erhebung des Allensbach-Instituts für den Verband der Automobilindustrie (wir berichteten).
In Europa hat Norwegen das Rennen im Index 2025 für sich entschieden, vor Luxemburg, Vorjahressieger Dänemark, Belgien und den Niederlanden. Bestwerte erzielten die Nordeuropäer auf der Straße: 84 Prozent der Neuzulassungen gingen auf E-Fahrzeuge zurück, der Anteil an allen zugelassenen Automobilen wuchs inzwischen auf 22 Prozent. Ein kleiner Schönheitsfleck ist das Verhältnis von öffentlichen Ladesäulen zu E-Mobilen: Mit 1:25 liege Norwegen hier am unteren Ende, so die Studie. Dafür punkten die Skandinavier bei der Anzahl an ultra-schnellen Ladesäulen.
Das Elektro-Musterland muss zugleich ein schmerzliches Dilemma aushalten: Norwegen ist ganz vorne bei Erneuerbaren und E-Autos, gründet seinen Staatsreichtum (Pensionsfonds) allerdings auf der fortwährenden Ausbeutung zahlreicher Erdöl- und Gasfelder. Vor den Parlamentswahlen am 8. September hat ein besonderer Protest diesen Widerspruch in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt: Ein Cousin des norwegischen Klima- und Umweltministers Andreas Bjelland Eriksen (Arbeiderpartiet) ist vor dem Parlament (Storting) in den Hungerstreik getreten.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 08.09.2025, 09:10 Uhr
Montag, 08.09.2025, 09:10 Uhr
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