Das „Centrum für Europäische Politik“ (CEP) plädiert für eine passgenauere Umsetzung von Resilienzkriterien, auf die die EU
im Zuge ihrer grünen Transformation in öffentlichen Ausschreibungen setzen will, um bestehende Importabhängigkeiten zu reduzieren.
Die grüne Transformation der EU stütze sich auf wenige zentrale Technologien wie Windkraft und Photovoltaik (PV), so die Denkfabrik.
„Die Anwendung von Resilienzkriterien in öffentlichen Ausschreibungen ist ein wirksames Mittel, um bei kritischen grünen Technologien
starke Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten zu reduzieren“, sagte CEP-Technologieexperte Andre Wolf. Um die Kostenunsicherheit
zu begrenzen und Raum für Wettbewerb zu geben, sollten sie aber ausschließlich als Zuschlagskriterien und nicht als Präqualifikationskriterien
konzipiert werden. Für mehr Zielgenauigkeit sei es wichtig, sie nach Technologiekomponenten zu gewichten, betonte der CEP-Forscher.
Die Mehrkosten aus der Einführung von Resilienzkriterien würden beispielhaft für PV-Freiflächenausschreibungen in Deutschland
auf zu Anfang etwa 38 bis 60 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Einer Einführung sollte in jedem Fall eine Evaluierungsphase mit EU-weiten Pilotauktionen
vorausgehen, forderte das CEP. Zur Erhöhung der Wirksamkeit sollten Resilienzkriterien durch EU-weite Initiativen auf der
Angebotsseite flankiert werden.
Wolf empfahl insbesondere gemeinsame Anstrengungen zur Überwindung von Ressourcenknappheit, die Entwicklung spezialisierter
Industriecluster sowie einen neuen Schwerpunkt auf die Förderung bahnbrechender Innovationen.
Mittwoch, 25.09.2024, 14:07 Uhr