• Frankreichs Rechte treiben deutschen Strompreis nach oben
  • Bund und Länder bürgen für Konverterbau
  • Entflechtungsdiskussion für Fernwärme bremst Wärmewende
  • Bayern will früher ans Netz
  • Werl bekommt neuen Geschäftsführer
  • Deutsche PPA-Preise bleiben im Juni konstant
  • Stadtwerke Bonn schütten trotz Konzern-Minus aus
  • Urban Keussen verlässt EWE
  • Lichtblick blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2023/24
  • Österreich: GCA zuversichtlich bezüglich Pipeline-Ausbau
Enerige & Management > IT - Dena-Umfrage: Datenaustausch nicht optimal
Quelle: Shutterstock / luchunyu
IT:
Dena-Umfrage: Datenaustausch nicht optimal
Mit einem fünfseitigen Papier hat die Deutsche Energie-Agentur darauf hingewiesen, dass es noch viele Hemmnisse für den Datenaustausch in der Energiewirtschaft gibt.
 
Das Future Energy Lab der Deutschen Energie-Agentur (Dena) in Berlin hat in einer Online-Umfrage Informationen zu unternehmensübergreifenden Datenaustauschprozessen gesammelt. Die Analyse habe gezeigt, dass der Datenaustausch in der Energiebranche sowohl im Rahmen der regulierten Marktkommunikation (Mako) als auch darüber hinaus verbessert werden muss.

Bei der Marktkommunikation geht es um den standardisierten und automatisierten Datenaustausch zwischen verschiedenen Marktrollen, etwa beim Wechsel des Stromlieferanten. Von einer Grundgesamtheit von 121 Energieunternehmen, die an der Befragung teilnahmen, gaben 85 Prozent an, hier noch Verbesserungsbedarf zu sehen. Von den 137 Teilnehmern, die keine Energieunternehmen sind, sind es 91 Prozent. Vor allem zahlreiche Anpassungen in den Prozessen der Marktkommunikation haben in der Vergangenheit zu einem hohen Aufwand bei ihrer Umsetzung geführt und dürften deshalb zur entsprechenden Einschätzung geführt haben.

Hemmnisse innerhalb und außerhalb der Marktkommunikation

Auch außerhalb der Marktkommunikation gibt es der Untersuchung zufolge Optimierungspotenzial. „Für rund 50 Prozent der teilnehmenden Unternehmen hemmt das Fehlen einer Digital- oder Datenstrategie im Unternehmen den unternehmensübergreifenden Datenaustausch außerhalb der Marktkommunikation“, sagt Philipp Richard. Dies sein ein gutes Beispiel dafür, dass es durchaus Punkte gebe, an denen die Branche direkt selbst ansetzen könne, so der Bereichsleiter Digitale Technologien und Start-up Ökosystem der Dena. Als wesentliches Hemmnis für den Datenaustausch außerhalb der Marktkommunikation sehen die Befragten die fehlende direkte Kompatibilität der Daten (63 Prozent), danach folgen rechtliche Unsicherheiten (53 Prozent) und eine fehlende Digital- beziehungsweise Datenstrategie der Unternehmen (52 Prozent). Dieses strategische Defizit wird auch als Hemmnis bei der Mako wahrgenommen (40 Prozent). Als gravierendere Hemmnisse für die Umsetzung der Marktkommunikation sehen die Teilnehmer allerdings die Punkte „komplexe Technologie“ (46 Prozent) und mangelnde personelle Ressourcen (42 Prozent).

Die Befragung der Dena – insgesamt nahmen 280 Personen daran teil – zielt unter anderem darauf ab, den potenziellen Nutzen des von der Bundesregierung angestoßenen Dateninstituts zu verdeutlichen und Hinweise auf den Bedarf an Unterstützung in der Energiebranche zu geben. Deshalb sollen auch im weiteren Verlauf des Aufbaus des Dateninstituts einige nun zutage getretenen Themen vertieft werden: etwa die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses von Begrifflichkeiten und Prinzipien. Aber auch anwendungsorientierte Fragen, die sich aus den Ergebnissen der Erhebung ergeben, sollen geklärt werden: Warum wird aktuell keine wirtschaftliche Grundlage im Datenaustausch gesehen? Und welche Anreize braucht es, um den Datenaustausch außerhalb der Marktkommunikation zu erhöhen?

Die Bundesregierung – federführend das Bundesinnenministerium (BMI) und das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) – hat im April dieses Jahres den Startschuss für die Gründung eines Dateninstituts gegeben. Als dessen Ziel haben BMI und BMWK formuliert, „die bestehenden Probleme im Datenökosystem sektoren- und ebenenübergreifend anzugehen und nachhaltig zu einer besseren Verfügbarkeit und Nutzung von Daten beizutragen“. Bereits Ende 2023 war die Dena mit dem Anwendungsfall „Energie“ beauftragt worden, der unter anderem auch Mehrwerte für die Branche durch die Vernetzung dezentraler Anlagen untersuchen soll.

Das Factsheet mit dem Titel „Datenaustausch in der Energiewirtschaft “ steht auf der Internetseite der Dena zum Download zur Verfügung.
 

Fritz Wilhelm
Stellvertretender Chefredakteur
+49 (0) 6007 9396075
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 23.05.2024, 17:27 Uhr

Mehr zum Thema