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Quelle: Shutterstock / Zivica Kerkez
NETZE:
Dena fordert Leitbild für alle Energienetze
Die Deutsche Energieagentur (Dena) spricht sich für die Einführung eines Systementwicklungsplans aus, der den Netzentwicklungsplänen Strom und Gas vorangestellt ist.
Alle zwei Jahre erstellt Deutschland jeweils getrennte Netzentwicklungspläne für Strom und Gas. So war es zumindest bisher.
Der Dena ist dies nicht genug. Ihrer Ansicht nach, bedarf es ein auf breiter Ebene gestütztes Leitbild für alle Energienetze −
einen sogenannten "Systementwicklungsplan", der den Netzentwicklungsplänen Strom und Gas vorangestellt ist. "Eine enge Abstimmung
zwischen den Infrastrukturen für Strom, Gas und Wasserstoff und auf lokaler Ebene für Wärme ist zentral für eine bedarfsgerechte
und effiziente Netzentwicklung", betont Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung.
In dem am 8. November vorgestellten Zwischenbericht ihrer Netzstudie III unterstreicht die Dena das Potenzial eines solchen Systementwicklungsplanes (SEP). Dieser soll eine abgestimmte, vom Ziel her gedachte und optimierte Grundlage für die Netzausbaupläne sein. Die Methodik eines solchen Leitbildes konnte in Zusammenarbeit mit dem BMWi-geförderten Forschungsprojekt der Langfristszenarien 3 und dem Stakeholderdialog der Dena-Netzstudie III nun erstmals getestet werden.
Zeitnahe Entwicklung gefordert
Für eine zielgerichtete Netzentwicklung muss eine integrierte Planung etwa Annahmen zu künftigen Standorten von Elektrolyseuren sowie von Back-up-Kraftwerken abstimmen und Übertragungsbedarfe, die durch die stoffliche Verwendung von Wasserstoff in der Industrie oder auf Grundlage von lokalen Wärmeplanungen entstehen, einheitlich berücksichtigen.
Die Blickwinkel, Standpunkte und Expertisen der verschiedenen Akteure mit in die Planung zu integrieren, erlaube es, ein Bild der künftigen Anforderungen an Infrastrukturen ebenso wie der nötigen politischen Richtungsentscheidungen zu entwickeln. Kuhlmann fordert: "Ein Systementwicklungsplan als Grundlage der Szenariorahmen der Netzentwicklungspläne sollte deshalb im Rahmen des geplanten Klimaschutz-Sofortprogramms der kommenden Bundesregierung im Energiewirtschaftsgesetz festgeschrieben werden".
Von Verbandsseite bekommt die Sichtweise der Dena Zuspruch. "Diese Prämissen können eine wertvolle Orientierung für die künftige Netzplanung sein", so Kerstin Andreae vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und Ingbert Liebing vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in einer gemeinsamen Stellungnahme. Klar sei aus Sicht der beiden Verbände aber auch, dass solche Prämissen die Komplexität und Vielfalt der Anforderungen an die Energienetzinfrastruktur der Zukunft natürlich nicht in Gänze abbilden können.
Der Dena-Zwischenbericht mit dem Titel "Energieinfrastrukturen im klimaneutralen Energiesystem" ist über die Internetseite der Dena abrufbar.
In dem am 8. November vorgestellten Zwischenbericht ihrer Netzstudie III unterstreicht die Dena das Potenzial eines solchen Systementwicklungsplanes (SEP). Dieser soll eine abgestimmte, vom Ziel her gedachte und optimierte Grundlage für die Netzausbaupläne sein. Die Methodik eines solchen Leitbildes konnte in Zusammenarbeit mit dem BMWi-geförderten Forschungsprojekt der Langfristszenarien 3 und dem Stakeholderdialog der Dena-Netzstudie III nun erstmals getestet werden.
Zeitnahe Entwicklung gefordert
Für eine zielgerichtete Netzentwicklung muss eine integrierte Planung etwa Annahmen zu künftigen Standorten von Elektrolyseuren sowie von Back-up-Kraftwerken abstimmen und Übertragungsbedarfe, die durch die stoffliche Verwendung von Wasserstoff in der Industrie oder auf Grundlage von lokalen Wärmeplanungen entstehen, einheitlich berücksichtigen.
Die Blickwinkel, Standpunkte und Expertisen der verschiedenen Akteure mit in die Planung zu integrieren, erlaube es, ein Bild der künftigen Anforderungen an Infrastrukturen ebenso wie der nötigen politischen Richtungsentscheidungen zu entwickeln. Kuhlmann fordert: "Ein Systementwicklungsplan als Grundlage der Szenariorahmen der Netzentwicklungspläne sollte deshalb im Rahmen des geplanten Klimaschutz-Sofortprogramms der kommenden Bundesregierung im Energiewirtschaftsgesetz festgeschrieben werden".
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Dena-Zwischenbericht Energieinfrastrukturen im klimaneutralen Energiesystem. Zum Download bitte auf das Bild klicken
Quelle: Dena
Quelle: Dena
Durch die Betrachtung von drei Szenarien und den darauf aufbauenden Diskussionen konnten für die Energieinfrastruktur zentrale Entwicklungen identifiziert, Planungsprämissen abgeleitet und dringende Handlungsbedarfe festgestellt werden:
- Stromnetz: Den Ausbau der erneuerbaren Energien und die fortschreitende Elektrifizierung des Verkehrs vor Augen gehen die Verfasser des veröffentlichten Zwischenberichtes von einem weiterhin hohen Ausbaubedarf der Stromnetze auf der Übertragungs- und Verteilnetzebene aus. Flexibilitätspotenziale auf allen Netzebenen müssen gehoben und die Digitalisierung der Netze vorangetrieben werden, um zusätzliche Netzausbaubedarfe zu reduzieren. Dafür müssten die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Außerdem sollten Anreize für eine netzorientierte Allokation von Elektrolyseuren und von Back-up-Kraftwerken gesetzt werden.
- Gasnetz: Die Autoren gehen von der perspektivischen Abkehr von fossilem Erdgas und damit von einer starken Wandlung des Gasnetzes aus. Sie empfehlen, einen Teil des bestehenden Gasnetzes zu einem Wasserstoff-Startnetz umzuwidmen. Es solle zunächst zur Wasserstoff-Versorgung der Industrie dienen und Industriezentren mit Erzeugungs- und Speicherzentren sowie Importrouten verbinden.
- Wärmenetz: Die zukünftige Rolle klimaneutraler Gase für die Bereitstellung der Wärme bezeichnet die Studie derzeit noch als unklar. Hier anstehende politische Entscheidungen bedürfen noch einer genaueren Analyse und mehr Zeit, heißt es. Als Grund nennt der Zwischenbericht die langen Investitionszyklen im Gebäudebereich und die noch vorhandenen Unsicherheiten mit Blick auf den Hochlauf anderer Technologien und der damit verbundenen Erreichbarkeit der Klimaziele insgesamt. Da langfristig auch Stilllegungen insbesondere von Gasverteilnetzen nicht ausgeschlossen werden können, muss zeitnah über die damit verbundenen Konsequenzen nachgedacht und ein rechtlicher und organisatorischer Rahmen dafür geschaffen werden.
Von Verbandsseite bekommt die Sichtweise der Dena Zuspruch. "Diese Prämissen können eine wertvolle Orientierung für die künftige Netzplanung sein", so Kerstin Andreae vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und Ingbert Liebing vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in einer gemeinsamen Stellungnahme. Klar sei aus Sicht der beiden Verbände aber auch, dass solche Prämissen die Komplexität und Vielfalt der Anforderungen an die Energienetzinfrastruktur der Zukunft natürlich nicht in Gänze abbilden können.
Der Dena-Zwischenbericht mit dem Titel "Energieinfrastrukturen im klimaneutralen Energiesystem" ist über die Internetseite der Dena abrufbar.
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Montag, 08.11.2021, 15:41 Uhr
Montag, 08.11.2021, 15:41 Uhr
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