WASSERSTOFF:
Dauersubventionen für grünen Wasserstoff?
Grüner Wasserstoff könnte nach einer Untersuchung des EWI noch auf Jahrzehnte zu teuer für viele industrielle Anwendungen sein.
„Bei den derzeit projizierten Kosten des neuen Energieträgers würden sich viele der in den Szenarien unterstellten Anwendungen
nicht rechnen“, heißt in einer Studie, die das Energiewirtschaftliche Institut der Universität Köln (EWI) veröffentlicht hat.
Die Finanzierungslücke könne im Jahr 2030 zwischen 2 und 10 Milliarden Euro liegen.
Für das Jahr 2045 ergeben die Berechnungen des EWI einen Fehlbetrag zwischen 30 und 100 Milliarden Euro. Grundlage der Untersuchung ist ein Vergleich der Kosten, die für den Einsatz von Wasserstoff-Lösungen in der Industrie, der Elektrizitätswirtschaft, dem Verkehr und in Gebäuden entstehen mit den Kosten konventioneller Verfahren.
Berücksichtigt werden auch CO2-Preise, Maut, Steuern und die Treibhausgasminderungsquoten, die zu einer Reduzierung der Finanzierungslücke beitragen.
Die Kölner Experten haben drei Szenarien mit unterschiedlichen Preisen für fossile Brennstoffe untersucht. Im „Hochpreisszenario“ liegen die Preise für Öl, Gas und Kohle um 40 Prozent über dem Niveau des „Niedrigpreisniveaus“. Der CO2-Preis steigt von heute 80 Euro/Tonne im Basisszenario bis 2030 auf 125 und bis 2045 auf 170 Euro, im Hochpreisszenario auf 130 und 206 Euro und im Szenario mit niedrigen Öl- und Gaspreisen auf 91 und 102 Euro je Tonne.
Die so ermittelten Kosten für herkömmliche Verfahren liegen durchweg unter den Kosten, die beim Einsatz emissionsfreier Energieträger anfallen, wenn die derzeit prognostizierten Marktpreise für grünen Wasserstoff zugrunde gelegt werden. Die Finanzierungslücke ergibt sich aus der Differenz zwischen den Kosten konventioneller und grüner Technologien multipliziert mit dem vermuteten Wasserstoff-Bedarf.
Erhebliche Unsicherheiten
Die Autoren räumen ein, dass ihre Ergebnisse mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind. Das gelte vor allem für die allgemeine, wirtschaftliche Entwicklung aber auch für den Wettbewerb, in dem betroffene Branchen wie die chemische oder die Stahlindustrie stünden. Auch zur Höhe des Wasserstoffbedarfs gebe es unterschiedliche Erwartungen. Schätzungen, zum Beispiel für die Stromerzeugung im Jahr 2045, reichen von 137 bis 200 Milliarden kWh.
Aber selbst im günstigsten Fall, wenn die Preise für fossile Brennstoffe hoch und für grünen Wasserstoff niedrig sind, ergebe sich für 2045 eine Finanzierungslücke von rund 20 Milliarden Euro, sagt die Leiterin der Untersuchung, Ann-Kathrin Klaas: „Die von uns ermittelte Finanzierungslücke weist darauf hin, dass die in den Klimaneutralitätsszenarien beschriebene Wasserstoffnachfrage der Voraussetzung unterliegt, dass die Nutzung dieses Energieträgers künftig bezuschusst würde.“
Für das Jahr 2045 ergeben die Berechnungen des EWI einen Fehlbetrag zwischen 30 und 100 Milliarden Euro. Grundlage der Untersuchung ist ein Vergleich der Kosten, die für den Einsatz von Wasserstoff-Lösungen in der Industrie, der Elektrizitätswirtschaft, dem Verkehr und in Gebäuden entstehen mit den Kosten konventioneller Verfahren.
Berücksichtigt werden auch CO2-Preise, Maut, Steuern und die Treibhausgasminderungsquoten, die zu einer Reduzierung der Finanzierungslücke beitragen.
Die Kölner Experten haben drei Szenarien mit unterschiedlichen Preisen für fossile Brennstoffe untersucht. Im „Hochpreisszenario“ liegen die Preise für Öl, Gas und Kohle um 40 Prozent über dem Niveau des „Niedrigpreisniveaus“. Der CO2-Preis steigt von heute 80 Euro/Tonne im Basisszenario bis 2030 auf 125 und bis 2045 auf 170 Euro, im Hochpreisszenario auf 130 und 206 Euro und im Szenario mit niedrigen Öl- und Gaspreisen auf 91 und 102 Euro je Tonne.
Die so ermittelten Kosten für herkömmliche Verfahren liegen durchweg unter den Kosten, die beim Einsatz emissionsfreier Energieträger anfallen, wenn die derzeit prognostizierten Marktpreise für grünen Wasserstoff zugrunde gelegt werden. Die Finanzierungslücke ergibt sich aus der Differenz zwischen den Kosten konventioneller und grüner Technologien multipliziert mit dem vermuteten Wasserstoff-Bedarf.
Erhebliche Unsicherheiten
Die Autoren räumen ein, dass ihre Ergebnisse mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind. Das gelte vor allem für die allgemeine, wirtschaftliche Entwicklung aber auch für den Wettbewerb, in dem betroffene Branchen wie die chemische oder die Stahlindustrie stünden. Auch zur Höhe des Wasserstoffbedarfs gebe es unterschiedliche Erwartungen. Schätzungen, zum Beispiel für die Stromerzeugung im Jahr 2045, reichen von 137 bis 200 Milliarden kWh.
Aber selbst im günstigsten Fall, wenn die Preise für fossile Brennstoffe hoch und für grünen Wasserstoff niedrig sind, ergebe sich für 2045 eine Finanzierungslücke von rund 20 Milliarden Euro, sagt die Leiterin der Untersuchung, Ann-Kathrin Klaas: „Die von uns ermittelte Finanzierungslücke weist darauf hin, dass die in den Klimaneutralitätsszenarien beschriebene Wasserstoffnachfrage der Voraussetzung unterliegt, dass die Nutzung dieses Energieträgers künftig bezuschusst würde.“
Tom Weingärtner
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 15.10.2024, 15:57 Uhr
Dienstag, 15.10.2024, 15:57 Uhr
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