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Enerige & Management > Geothermie - Daimler und Stadt Wörth sollen profitieren
Quelle: Fotolia.com, Cardaf
GEOTHERMIE:
Daimler und Stadt Wörth sollen profitieren
Daimler Truck, EnBW und die Stadt Wörth am Rhein haben nach dem positiven Stadtratsbeschluss im Juli dieses Jahres das Joint Venture „WärmeWerk Wörth GmbH“ gegründet.
 
Das neue Unternehmen soll die Möglichkeiten einer klimaneutralen Energieversorgung des Mercedes-Benz-Werks Wörth sowie der Stadt Wörth am Rhein ausloten. Ziel ist die Feststellung der geothermischen Nutzbarkeit sowie gegebenenfalls der Bau und Betrieb einer Geothermie-Anlage zur Wärmegewinnung am Standort Wörth, wie die Partner am 6. Oktober bekanntgaben.

Verbleibende geothermische Wärme, mindestens jedoch 10 Prozent, sollen zur Versorgung bestehender kommunaler Nahwärmenetze der Stadt Wörth genutzt werden. Eine Stromgewinnung ist aktuell nicht geplant. Mit dem wissenschaftlich begleiteten Projekt will man zudem neue Erkenntnisse zur Erschließung von Geothermie als Energiequelle gewinnen.

Als Geschäftsführer der Wärme Werk Wörth GmbH wurden Stefan Ertle, Asset-Manager Fernwärme der EnBW, und Thomas Neckenich, bei Daimler Truck verantwortlich für Energieversorgung und Grüne Produktion am Standort Wörth, bestellt.

Nach Prüfung der lokalen und geologischen Gegebenheiten in Zusammenarbeit mit unabhängigen Gutachtern und Experten soll in einem zweiten Schritt der am besten geeignete Standort für eine geothermische Bohrung festgelegt werden. Bei erfolgreicher Bohrung und Bewilligung der beantragten Bundesförderung sind der Bau und die Inbetriebnahme einer Geothermieanlage vor Ort geplant.

Thomas Neckenich zu dem Projekt: „Energiegewinnung durch Erdwärme bietet uns die Chance, als Produktionsstandort eine nahezu CO2-freie Energiequelle in direkter Nachbarschaft für nachhaltige Produktion zu nutzen. Unsere beiden Partner bringen die entsprechende Expertise in Sachen Geothermie und Energieversorgung mit. Gegenüber der Bevölkerung sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Aufklärung und Transparenz über den gesamten Verlauf oberste Devise.“

Ertle: „Wir engagieren uns seit rund 20 Jahren bei der Erschließung und Nutzung der Tiefengeothermie. Gerade hier in der Oberrheinregion sind die geologischen Voraussetzungen dafür besonders gut.

Inbetriebnahme wird für 2028 angestrebt

Dennis Nitsche, Bürgermeister in Wörth am Rhein: „Für die Bürgerinnen und Bürger ist eine bezahlbare, zuverlässige und nachhaltige Wärmeversorgung von höchstem Interesse. Genauso wichtig ist aber auch der Schutz vor seismischen Aktivitäten. Die Stadt Wörth am Rhein, als Vertreterin gemeinnütziger Interessen und öffentlicher Daseinsvorsorge ist daher ein wichtiger Partner in diesem Vorhaben.“

Aktuell ist geplant, 2024/2025 einen geeigneten Standort auszuwählen. Auf diesem sollen Tests und die Erschließung in den Jahren 2025 bis 2027 folgen. Bei Bewilligung der beantragten Bundesförderung könnte ab 2027 das Geothermieheizwerk und an das Wärmenetz angebunden werden, sodass die Inbetriebnahme im Jahr 2028 möglich wäre.

Die Stadt Wörth am Rhein hat bereits beschlossen, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Den dafür erforderlichen Ausbau des Nahwärmenetzes hat der Stadtrat bereits beschlossen.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Freitag, 06.10.2023, 15:25 Uhr

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