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Enerige & Management > Energieerzeugung - China nimmt weiter mehr Kohlekraft ans Stromnetz
Quelle: Fotolia / kw-on
ENERGIEERZEUGUNG:
China nimmt weiter mehr Kohlekraft ans Stromnetz
Kein Land der Welt baut erneuerbare Energie so stark aus wie China. Trotz allem setzt Peking weiter auf Kohle. Warum löst sich China nicht von dem klimaschädlichen Energieträger?
 
China hat im ersten Halbjahr 2025 so viel Kohlekraft neu ans Netz genommen wie seit neun Jahren nicht mehr. Und das trotz seines rapiden Ausbaus bei erneuerbaren Energien. Einer Analyse des Zentrums für Forschung zu Energie und sauberer Luft (Crea) zufolge schloss die Volksrepublik Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 21.000 MW an − ein Spitzenwert für ein erstes Halbjahr seit 2016. 

2025 dürften den Marktbeobachtern zufolge insgesamt mehr als 80.000 MW ans Netz gehen. Die Entwicklung der Kohlekraft in China zeige keine Anzeichen einer Abschwächung und werde noch über Jahre Teil des Energie-Systems sein, sagte Analystin Christine Shearer laut einer Mitteilung. 

Spitzenreiter bei grüner Energie 

Parallel setzt die Volksrepublik weiter auf grüne Energie. Für 2025 rechnet das Crea mit einem Zubau von mehr als 500.000 MW bei Wind- und Sonnenenergie. Zum Vergleich: Deutschland baute 2024 nach Angaben der Bundesnetzagentur knapp 20.000 MW bei Solar- und Windenergie sowie Biomasseanlagen auf insgesamt installierte 190.000 MW zu. 

Der Ausbau grüner Energie half laut einer Analyse im Online-Fachportal Carbon Brief, dass der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlenstoffdioxid im ersten Halbjahr 2025 in China verglichen mit demselben Vorjahreszeitraum um ein Prozent sank. Der Energiesektor als größter CO2-Emittent blies in dieser Zeit demnach 3 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid in die Luft. 

Kohle als Rückhalt 

Chinas Boom bei sauberer Energien treibe das Wirtschaftswachstum und die Dekarbonisierung voran, doch die anhaltende Expansion bei Kohle verschwende auch Investitionen, sagte Crea-Analystin Qi Qin. Chinas Regierung setzt auf Kohle, wenn nicht genügend Strom aus erneuerbaren Energien kommt. Crea bemängelt, dass China seine Kohlekraftwerke nur selten in dieser Weise flexibel nutzt. 

Crea zufolge genehmigte Peking im ersten Halbjahr neue Kohleprojekte mit einer Gesamtleistung von 25.000 MW. Zudem machen neue und wiederbelebte Anträge 75.000 MW aus. Die Analysten vermuten, dass die Projekt-Träger das Zeitfenster bis 2030 nutzen wollen. Denn bis dahin will China den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen erreicht haben. Zudem ist noch offen, welche Energie- und Klimaziele sich Peking in den kommenden 15. Fünf-Jahres-Plan für die Jahre 2026 bis 2030 schreiben wird. 

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gilt als wichtiger Teil im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel. Die Weltgemeinschaft hatte sich schon vor einigen Jahren während der Klimakonferenz in Glasgow auf den Ausstieg aus Kohle zugunsten des Klimas geeinigt − und es seitdem mehrfach bekräftigt. Dabei sitzt auch China mit am Tisch.
 

dpa
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Montag, 25.08.2025, 15:13 Uhr

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