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Quelle: Fotolia / K-U Haessler
REGENERATIVE:
Chancen und Risiken von Differenzverträgen
Differenzverträge zur Förderung der Erneuerbaren liegen im Trend. Ihren Zweck erfüllen die Contract for Difference (CfD) nur, wenn sie richtig ausgestaltet sind, so eine Studie.
 
Das Ergebnis einer Studie der Energiegenossenschaft Green Planet Energy (GPE) zeigt: Ziel müsse es sein, die Parameter der CfD so zu wählen, dass ein „Fadenriss“ beim Übergang zu diesem Förderinstrument vermieden werde, heißt es in einer Mitteilung von GEP.

Hintergrund ist, dass CfD nach der jüngsten europäischen Strommarktreform in Zukunft das einzige Förderinstrument für gewerbliche Windräder oder PV-Anlagen werden sollen. In spätestens drei Jahren dürfen neue Projekte nur noch durch CfD gefördert werden – auf freiwilliger Basis. Die Energieminister der EU wollen die Reform in der nächsten Woche endgültig verabschieden.

Zur Stabilisierung ihrer Einnahmen könnten die Betreiber der Erneuerbare-Energien-Anlagen auch langfristige Lieferverträge vor allem mit gewerblichen Kunden, sogenannte PPA, abschließen. Das verringere das Risiko schwankender Preise und sei ein Schritt zur Integration der Erneuerbaren in den Strommarkt.

Zusätzlich würden weitere Instrumente gebraucht, um die Erneuerbaren finanziell abzusichern und die Ausbauziele zu erreichen. Die CfD müssten genug Spielraum lassen für Preissignale, um den förderfreien Betrieb weiter möglich zu machen.

Fortschritte bei der Integration der Erneuerbaren in den Strommarkt dürften nicht durch ein falsches Design der CfD konterkariert werden. Dafür werde ein „kluger Mix aus marktlichem Ausbau und staatlicher Absicherung“ benötigt. Es sei essenziell, „dass Anlagenbetreiber weiterhin die Möglichkeit haben vom CfD-Modell in den PPA-Markt zu wechseln“, sagt GPE-Sprecherin Carolin Dähling.

Der Umstieg auf CfD müsse auch für kleine Akteure unkompliziert machbar und finanzierbar sein. Fehlanreize, die dazu führten, dass Anlagen bei hohen Strompreisen abgeschaltet würden, „um der Abschöpfung zu entgehen“ müssten vermieden werden.

Die von Energy Brainpool erstellte Studie geht davon aus, dass die Einführung von CfD in Deutschland eine „Weiterentwicklung“ des bestehenden Fördersystems aus Direktvermarktung und gleitender Marktprämie ist. CfD, die auch in Zukunft genug Anreize für den gewünschten Ausbau der Erneuerbaren bieten und öffentliche Kassen nicht über Gebühr belasten, bestehen danach aus folgenden Elementen:

Einem Preiskorridor, der so gewählt ist, dass die Unsicherheit der Erlöse groß genug ist, um sich am Terminmarkt abzusichern, aber nicht so groß, dass die Planungssicherheit von Investoren beeinträchtigt wird.

Einem Referenz-Erzeugungsprofil zur Berechnung des Benchmarkt-Preises (das ist der Preis, den der Betreiber am Markt erzielt und der zur Berechnungsgrundlage von Ergänzungszahlungen dient). Einem Bezugsmarkt (Day-ahead, Terminmarkt, etc.) und ein Bezugszeitraum zur Berechnung des Benchmarkt-Preises.

Ein Mengenmodell: Lieferverpflichtungen (z. B. als back-up) und Wechselmöglichkeiten zum Spotmarkt.

Für jedes Element gibt es mehrere Optionen. Sie müssten so kombiniert werden, heißt es in der Studie, dass der CfD ausreichend attraktiv sei, neue Projekte zu entwickeln, ohne dass der Staat beziehungsweise die Gesellschaft zu hohe Risiken übernehmen müssten. 

 
 

Tom Weingärtner
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 14.05.2024, 14:48 Uhr

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