
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
WASSERSTOFFNETZ:
Bundesnetzagentur fordert detaillierte Wasserstoffpläne
Ab 2025 müssen Gasnetzbetreiber Pläne für H2-Netzgebiete einreichen. Die Bundesnetzagentur stellt hohe Anforderungen zum Schutz der Verbraucher und zur Versorgungssicherheit.
Mit der neuen Festlegung namens „FAUNA“ verfolgt die Behörde anspruchsvolle Ziele für die Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger
im Wärmemarkt. Die am 17. Dezember veröffentlichte Festlegung soll die Anforderungen für die Umstellung auf Wasserstoffnetzgebiete regeln. Sie legt
die Kriterien fest, nach denen Gasnetzbetreiber ihre Pläne einzureichen haben.
Diese Vorgaben sollen ab dem 1. Januar kommenden Jahres gelten und bringen hohe Anforderungen für Gasverteilnetzbetreiber mit sich. Gemeinsam mit den zuständigen kommunalen Stellen − zumeist der Stadtverwaltung − müssen diese dann detaillierte Businesspläne vorlegen, die den gesamten Prozess der Wasserstoffumstellung dokumentieren.
Die neue Festlegung stützt sich auf den Paragrafen 71k des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Dieser ermöglicht es, Wasserstoffnetzgebiete auch weiterhin zu genehmigen. Während die ursprünglichen Pläne des Gesetzgebers auf das vollständige Aus von Gasheizungen ab 2028 abzielten, gibt es durch die Ausnahmeregelung nun die Möglichkeit, H2-Gasheizungen zu installieren, wenn die entsprechenden Netze vorbereitet sind. Diese Wasserstoffnetzgebiete müssen jedoch strengen Anforderungen gerecht werden.
Die Bundesnetzagentur hat in ihrer aktuellen Festlegung darauf reagiert, dass einige Gasnetzbetreiber die Vorschriften im Festlegungsentwurf als zu hoch kritisierten. Insbesondere die detaillierte Aufstellung von Businessplänen und die Anforderungen an die technische Nachweisführung standen in der Kritik. So hatten sich Gasnetzbetreiber dafür ausgesprochen, dass die Agentur weniger strenge Anforderungen an die Planung und die Nachweise stellt. Sie bemängelten, dass Fernwärmenetzbetreiber nicht in gleichem Maße verpflichtet werden, jahresscharfe Ausbaupläne vorzulegen, was als ungerechtfertigte Ungleichbehandlung wahrgenommen wurde.
Fehlinvestitionen der Verbraucher verhindern
Dennoch betont die Behörde, dass sie ihre Anforderungen mit Blick auf die Verbraucherinteressen festgelegt hat. Es gehe darum, die Öffentlichkeit vor überzogenen Erwartungen an Wasserstoff als Wärmequelle zu schützen. Besonders der Markt für Wasserstoffheizungen ist von Unsicherheit geprägt, und die Netzagentur möchte verhindern, dass Verbraucher in Heizsysteme investieren, die möglicherweise nicht die versprochenen Vorteile bringen.
Die Festlegung Fauna soll die genaue Art und Weise regeln, wie Wasserstoffnetzgebiete entwickelt werden. Die Gasnetzbetreiber müssen nicht nur die Zahl der betroffenen Gebäude im Umstellungsgebiet, sondern auch deren Baujahr und Nutzung, den Zustand der Rohrleitungen und bestehende Bebauungspläne detailliert angeben. Die Bundesnetzagentur fordert zudem technische Nachweise − etwa in Form von Gutachten. Diese sollen belegen, dass die Netzbestandteile für den Wasserstoffbetrieb geeignet sind. Die Netzagentur will durch diese Maßnahme sicherstellen, dass die Infrastruktur den Anforderungen für den sicheren Betrieb von Wasserstoffnetzen genügt.
Keine Option bei der Frist
Ein weiterer Streitpunkt in der Branche war die Frage nach der Frist für die Einreichung der Businesspläne. Die Gasnetzbetreiber hatten darum gebeten, mehr Zeit für die Einreichung ihrer Pläne zu erhalten, da die Umstellung auf Wasserstoff eine komplexe und zeitaufwändige Aufgabe sei. Doch die Bundesnetzagentur blieb bei der gesetzlich festgelegten Frist vom 30. Juni 2028.
Diese Frist bleibt bestehen, da sie im Gesetz verankert ist und von der Netzagentur nicht ohne weiteres geändert werden kann. Einzig für Netzbetreiber, die Wasserstoff über die vorgelagerte Fernleitungsnetzebene einspeisen wollen, wurde die Frist für die Einreichung des Netzentwicklungsplans um drei Monate verlängert.
Die Bonner Behörde zeigt sich in einem weiteren Punkt entgegenkommend. Sie verzichtet in der nun vorgelegten Festlegung darauf, dass Netzbetreiber unabhängige Wirtschaftsprüfer zur Überprüfung der Businesspläne beauftragen müssen. Stattdessen übernimmt die Behörde diese Aufgabe selbst, was als Erleichterung für die Netzbetreiber angesehen wird. Die Netzagentur will dabei sicherstellen, dass die Anforderungen an die Qualität und Konsistenz der vorgelegten Pläne weiterhin eingehalten werden, ohne dass zusätzliche Kosten für Wirtschaftsprüfer entstehen.
Die Festlegung Fauna soll dem Umstand Rechnung tragen, dass es eine Vielzahl von Unklarheiten über die langfristige Entwicklung des Wasserstoffmarktes gibt. Insbesondere ist es schwierig vorherzusagen, wie schnell sich die Technologie durchsetzen wird und welche Rolle sie in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen wird. Die Bundesnetzagentur will mit ihrer Festlegung einen verlässlichen Rahmen für Netzbetreiber und Kommunen schaffen.
Die 63-seitige „Festlegung vom Format der Fahrpläne für die Umstellung der Netzinfrastruktur auf die vollständige Versorgung der Anschlussnehmer mit Wasserstoff gemäß §71k Gebäudeenergiegesetz (FAUNA)“ ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur downloadbar.
Diese Vorgaben sollen ab dem 1. Januar kommenden Jahres gelten und bringen hohe Anforderungen für Gasverteilnetzbetreiber mit sich. Gemeinsam mit den zuständigen kommunalen Stellen − zumeist der Stadtverwaltung − müssen diese dann detaillierte Businesspläne vorlegen, die den gesamten Prozess der Wasserstoffumstellung dokumentieren.
Die neue Festlegung stützt sich auf den Paragrafen 71k des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Dieser ermöglicht es, Wasserstoffnetzgebiete auch weiterhin zu genehmigen. Während die ursprünglichen Pläne des Gesetzgebers auf das vollständige Aus von Gasheizungen ab 2028 abzielten, gibt es durch die Ausnahmeregelung nun die Möglichkeit, H2-Gasheizungen zu installieren, wenn die entsprechenden Netze vorbereitet sind. Diese Wasserstoffnetzgebiete müssen jedoch strengen Anforderungen gerecht werden.
Die Bundesnetzagentur hat in ihrer aktuellen Festlegung darauf reagiert, dass einige Gasnetzbetreiber die Vorschriften im Festlegungsentwurf als zu hoch kritisierten. Insbesondere die detaillierte Aufstellung von Businessplänen und die Anforderungen an die technische Nachweisführung standen in der Kritik. So hatten sich Gasnetzbetreiber dafür ausgesprochen, dass die Agentur weniger strenge Anforderungen an die Planung und die Nachweise stellt. Sie bemängelten, dass Fernwärmenetzbetreiber nicht in gleichem Maße verpflichtet werden, jahresscharfe Ausbaupläne vorzulegen, was als ungerechtfertigte Ungleichbehandlung wahrgenommen wurde.
Fehlinvestitionen der Verbraucher verhindern
Dennoch betont die Behörde, dass sie ihre Anforderungen mit Blick auf die Verbraucherinteressen festgelegt hat. Es gehe darum, die Öffentlichkeit vor überzogenen Erwartungen an Wasserstoff als Wärmequelle zu schützen. Besonders der Markt für Wasserstoffheizungen ist von Unsicherheit geprägt, und die Netzagentur möchte verhindern, dass Verbraucher in Heizsysteme investieren, die möglicherweise nicht die versprochenen Vorteile bringen.
Die Festlegung Fauna soll die genaue Art und Weise regeln, wie Wasserstoffnetzgebiete entwickelt werden. Die Gasnetzbetreiber müssen nicht nur die Zahl der betroffenen Gebäude im Umstellungsgebiet, sondern auch deren Baujahr und Nutzung, den Zustand der Rohrleitungen und bestehende Bebauungspläne detailliert angeben. Die Bundesnetzagentur fordert zudem technische Nachweise − etwa in Form von Gutachten. Diese sollen belegen, dass die Netzbestandteile für den Wasserstoffbetrieb geeignet sind. Die Netzagentur will durch diese Maßnahme sicherstellen, dass die Infrastruktur den Anforderungen für den sicheren Betrieb von Wasserstoffnetzen genügt.
Keine Option bei der Frist
Ein weiterer Streitpunkt in der Branche war die Frage nach der Frist für die Einreichung der Businesspläne. Die Gasnetzbetreiber hatten darum gebeten, mehr Zeit für die Einreichung ihrer Pläne zu erhalten, da die Umstellung auf Wasserstoff eine komplexe und zeitaufwändige Aufgabe sei. Doch die Bundesnetzagentur blieb bei der gesetzlich festgelegten Frist vom 30. Juni 2028.
Diese Frist bleibt bestehen, da sie im Gesetz verankert ist und von der Netzagentur nicht ohne weiteres geändert werden kann. Einzig für Netzbetreiber, die Wasserstoff über die vorgelagerte Fernleitungsnetzebene einspeisen wollen, wurde die Frist für die Einreichung des Netzentwicklungsplans um drei Monate verlängert.
Die Bonner Behörde zeigt sich in einem weiteren Punkt entgegenkommend. Sie verzichtet in der nun vorgelegten Festlegung darauf, dass Netzbetreiber unabhängige Wirtschaftsprüfer zur Überprüfung der Businesspläne beauftragen müssen. Stattdessen übernimmt die Behörde diese Aufgabe selbst, was als Erleichterung für die Netzbetreiber angesehen wird. Die Netzagentur will dabei sicherstellen, dass die Anforderungen an die Qualität und Konsistenz der vorgelegten Pläne weiterhin eingehalten werden, ohne dass zusätzliche Kosten für Wirtschaftsprüfer entstehen.
Die Festlegung Fauna soll dem Umstand Rechnung tragen, dass es eine Vielzahl von Unklarheiten über die langfristige Entwicklung des Wasserstoffmarktes gibt. Insbesondere ist es schwierig vorherzusagen, wie schnell sich die Technologie durchsetzen wird und welche Rolle sie in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen wird. Die Bundesnetzagentur will mit ihrer Festlegung einen verlässlichen Rahmen für Netzbetreiber und Kommunen schaffen.
Die 63-seitige „Festlegung vom Format der Fahrpläne für die Umstellung der Netzinfrastruktur auf die vollständige Versorgung der Anschlussnehmer mit Wasserstoff gemäß §71k Gebäudeenergiegesetz (FAUNA)“ ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur downloadbar.

© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 18.12.2024, 12:41 Uhr
Mittwoch, 18.12.2024, 12:41 Uhr
Mehr zum Thema