
(dpa) – Die Kieler Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) baut ein autonomes Service-U-Boot für den Einsatz bei Offshore-Windparks
oder die Erkundung schwer zugänglicher Seegebiete. Der maritime Koordinator der Bundesregierung, Nobert Brackmann, hat in
Kiel mehrere Förderbescheide an die Werft sowie an Forschungsinstitute und Hochschulen in Höhe von gut 13 Mio. Euro übergeben.
„Umweltverträgliche Fahrzeuge sind besonders in der Marinetechnik gefragt“, sagte Brackmann.
Das etwa 25 Meter lange Service-U-Boot soll 2025 fertiggestellt sein. Es trägt den Projektnamen Mum (Modifiable Underwater
Mothership - modulares unbemanntes Unterwassersystem). „Mum wird den neuen Standard für unbemannte Unterwasserarbeit setzen“,
sagte TKMS-Chef Rolf Wirtz. Es gebe bislang kein vergleichbares System. Für die Werft sei es Pflicht, die Kompetenzen aus
dem militärischen Bereich auch im zivilen Sektor zu nutzen.
Als Energiequellen kommen bei dem U-Boot eine Wasserstoff-Brennstoffzelle und Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Bei den
Fahrten des sieben Meter breiten U-Boots entstünden somit keinerlei Emissionen, sagte Wirtz. Ohne die Förderung des Bundes
sei eine derartige Entwicklung jedoch nicht möglich. Nach Werftangaben ist dank des modularen Aufbaus eine Vielzahl an Aufgaben
für das Fahrzeug denkbar.
Das autonome Fahrzeug aus Kiel könne bei Sicherung und Wartung von Kabeln und Pipelines im Meer eine wichtige Rolle übernehmen,
sagte Brackmann. Damit sei die Arbeit sicherer, schneller und auch kostengünstiger.
Dienstag, 29.06.2021, 14:02 Uhr