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Enerige & Management > Gasnetz - Brüssel hat kein Interesse an Neustart von Nord Stream 2
Quelle: Shutterstock / Dabarti CGI
GASNETZ:
Brüssel hat kein Interesse an Neustart von Nord Stream 2
Die Gasleitung Nord Stream 2 soll Medienberichten wieder ans Netz. Brüssel ist dagegen. Die Bundesregierung nennt das hochspekulativ. 
 
Die EU-Kommission hat einer möglichen Nutzung der russischen Gaspipeline Nord Stream 2 nach Deutschland eine Absage erteilt. „Nord Stream 2 ist nicht von gemeinsamem Interesse und hat bislang auch kein Gas durchgeleitet“, sagte eine Kommissionssprecherin in Brüssel.

Auch der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit wies Spekulationen über Nord Stream 2 zurück. Hebestreit betonte, dass „die Nord Stream 2-Pipelines meines Wissens nicht zertifiziert ist und damit gar nicht genutzt werden könnte“. Solch eine Zertifizierung müsse über das deutsche Bundeswirtschaftsministerium laufen. Daher würde man das Projekt „nicht gegen den Willen der Bundesregierung auf den Weg bringen“, sagte Hebestreit am 3. März auf der Regierungspressekonferenz in Berlin. Es gebe dazu lediglich „hochspekulative“ Zeitungsberichte.

Zuvor hatte die Financial Times berichtet, dass ein enger Freund von Wladimir Putin mit Unterstützung von US-Investoren einen Neustart der russischen Gaspipeline Nord Stream 2 nach Europa eingefädelt habe. Ein von den USA geführtes Investorenkonsortium habe die Grundzüge eines Post-Sanktionsgeschäfts mit Gazprom ausgearbeitet, berichtet die Financial Times unter Berufung auf eine informierte Person.

Prominente Mitglieder der Trump-Administration wüssten von der Initiative und sehen sie als Teil der Bestrebungen, die Beziehungen zu Moskau wiederherzustellen. Die Bild-Zeitung hatte berichtet, dass seit mehreren Wochen geheime Gespräche dazu geführt würden. 
Bereits im vergangenen Jahr berichteten amerikanische Medien laut Handelsblatt darüber, dass der Unternehmer Stephen Lynch Verhandlungen über den Erwerb der Gasleitung führe. Demnach soll er bereits Kontakt mit der US-Regierung aufgenommen und eine Ausnahmegenehmigung für den Kauf beantragt haben. Eine solche Erlaubnis ist notwendig, da Nord Stream 2 von den USA mit harten Sanktionen belegt wurde.

Lynch, dem enge Verbindungen zur Trump-Regierung nachgesagt werden, verfügt über Erfahrung im Russlandgeschäft. Er argumentiert, dass ein amerikanischer Eigentümer der Pipeline den USA eine stärkere Verhandlungsposition in möglichen Friedensgesprächen mit Russland verschaffen könnte.
 

DJ / Ali Ulucay
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Dienstag, 04.03.2025, 10:09 Uhr

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