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Quelle: Shutterstock / Shawn Hempel
WASSERSTOFF:
BP will Ammoniakimporte nach Deutschland ermöglichen
Der britische Mineralölkonzern BP prüft in Wilhelmshaven den Bau eines industriellen Ammoniak-Crackers und will bestehende Öl- und Gasanlagen für den Wasserstofftransport umrüsten.
Den Bau eines Wasserstoffzentrums im niedersächsischen Wilhelmshaven nimmt BP in den Blick. Wie das Unternehmen am 16. Januar verkündete, könnte dort in einem sogenannten Ammoniak-Cracker Ammoniak, das über BP-Projekte auf dem Schiffsweg in
Wilhelmshaven anlandet, für den Import von Wasserstoff genutzt werden. Zum Hintergrund: Der Cracker wandelt grünes Ammoniak
in grünen Wasserstoff um, indem er das Molekül in seine Stickstoff- und Wasserstoffkomponenten aufspaltet. Letztere ließen
sich, so BP weiter, anschließend direkt verwenden.
Von der Größenordnung hat BP bereits klare Vorstellungen: So könnte der Cracker ab 2028 insgesamt bis zu 130.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Diese Menge hat einen Energiegehalt von rund 4,3 Milliarden kWh. Zum Vergleich: Auf 95 bis 130 Milliarden kWh schätzt ein Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium für die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie den Wasserstoffbedarf in Deutschland im Jahr 2030. Das Ministerium geht davon aus, dass das Gros davon dauerhaft importiert werden muss.
BP sieht die Anlage als Teil seiner weltweiten Wasserstoffaktivitäten. Felipe Arbelaez von BP erklärte: "Aktuell bauen wir eine Reihe von Wasserstoff- und Ammoniakexportstandorten im Nahen Osten, in Afrika und Australien auf. Diese könnten in den kommenden Jahren einen Teil der europäischen Nachfrage decken."
Der Mineralölkonzern verfüge über Wissen und Möglichkeiten, die gesamte Wertschöpfungskette der grünen Wasserstoffproduktion abzubilden. "Das schließt auch die Umwandlung in Derivate wie Ammoniak, den Transport und die anschließende Rückumwandlung ein", führte Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender BP Europa, an.
Einbeziehung bestehender Transportleitungen
Das Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur des Terminals der Nord-West Oelleitung GmbH (NWO) in Wilhelmshaven aufbauen, an dem BP beteiligt ist. Mit seinem Tiefwasserhafen und seinem Pipeline-System gilt der Standort Wilhelmshaven als eines der wichtigsten Energieterminals des Landes und als wichtige Stütze für die deutsche Energiewende.
BP schlägt zudem vor, bestehende ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipeline-Infrastruktur für den Wasserstofftransport umzurüsten. Der kohlenstoffarme Wasserstoff ließe sich dann zu Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren transportierten.
Von der Größenordnung hat BP bereits klare Vorstellungen: So könnte der Cracker ab 2028 insgesamt bis zu 130.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Diese Menge hat einen Energiegehalt von rund 4,3 Milliarden kWh. Zum Vergleich: Auf 95 bis 130 Milliarden kWh schätzt ein Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium für die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie den Wasserstoffbedarf in Deutschland im Jahr 2030. Das Ministerium geht davon aus, dass das Gros davon dauerhaft importiert werden muss.
BP sieht die Anlage als Teil seiner weltweiten Wasserstoffaktivitäten. Felipe Arbelaez von BP erklärte: "Aktuell bauen wir eine Reihe von Wasserstoff- und Ammoniakexportstandorten im Nahen Osten, in Afrika und Australien auf. Diese könnten in den kommenden Jahren einen Teil der europäischen Nachfrage decken."
Der Mineralölkonzern verfüge über Wissen und Möglichkeiten, die gesamte Wertschöpfungskette der grünen Wasserstoffproduktion abzubilden. "Das schließt auch die Umwandlung in Derivate wie Ammoniak, den Transport und die anschließende Rückumwandlung ein", führte Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender BP Europa, an.
Einbeziehung bestehender Transportleitungen
Das Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur des Terminals der Nord-West Oelleitung GmbH (NWO) in Wilhelmshaven aufbauen, an dem BP beteiligt ist. Mit seinem Tiefwasserhafen und seinem Pipeline-System gilt der Standort Wilhelmshaven als eines der wichtigsten Energieterminals des Landes und als wichtige Stütze für die deutsche Energiewende.
BP schlägt zudem vor, bestehende ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipeline-Infrastruktur für den Wasserstofftransport umzurüsten. Der kohlenstoffarme Wasserstoff ließe sich dann zu Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren transportierten.
Ammoniak − die verschiedenen Nutzungsarten
Ammoniak lässt sich entweder direkt nutzen, etwa für die Produktion von Düngemitteln und Chemikalien, oder aber als Trägermedium
für den Transport für Wasserstoff verwenden. Die chemische Verbindung besteht aus einem Stickstoff-Atom und drei Wasserstoff-Atomen:
NH3. Wasserstoff gilt als klimaneutraler Brennstoff, hat jedoch den Nachteil, dass er bei der Lagerung großen Platzbedarf
hat oder dieser energieaufwendig verringert werden muss. Demgegenüber lässt sich Ammoniak ohne größeren Energieaufwand verflüssigen
und speichern. Der Transport ist somit leichter möglich.
Da Ammoniak ein etabliertes Produkt im Rohstoffmarkt ist, existieren bereits globale Infrastrukturen für das Speichern und Transportieren, etwa darauf ausgelegte Tankschiffe.
Herstellen lässt sich die Stickstoff-Wasserstoff-Verbindung NH3 durch das sogenannte "Haber-Bosch-Verfahren". Stammt der eingesetzte Wasserstoff aus einer Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Quellen, darf das Ammoniak das Label "grün" tragen. Gegenüber flüssigen PtX-Kohlenwasserstoffen wie E-Fuels, Methan und Methanol hat grünes Ammoniak den Vorteil, dass zu dessen Produktion kein CO2 erforderlich ist. Der benötigte Stickstoff lässt sich ohne größeren Aufwand aus der Umgebungsluft gewinnen.
Da Ammoniak ein etabliertes Produkt im Rohstoffmarkt ist, existieren bereits globale Infrastrukturen für das Speichern und Transportieren, etwa darauf ausgelegte Tankschiffe.
Herstellen lässt sich die Stickstoff-Wasserstoff-Verbindung NH3 durch das sogenannte "Haber-Bosch-Verfahren". Stammt der eingesetzte Wasserstoff aus einer Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Quellen, darf das Ammoniak das Label "grün" tragen. Gegenüber flüssigen PtX-Kohlenwasserstoffen wie E-Fuels, Methan und Methanol hat grünes Ammoniak den Vorteil, dass zu dessen Produktion kein CO2 erforderlich ist. Der benötigte Stickstoff lässt sich ohne größeren Aufwand aus der Umgebungsluft gewinnen.
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Dienstag, 17.01.2023, 15:02 Uhr
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