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Enerige & Management > KWK - Bingen setzt bei Nahwärmeversorgung weiter auf Biomasse
Die modernisierte Heizzentrale für ein Wohngebiet und weitere Liegenschaften in Bingen. Quelle: EDG
KWK:
Bingen setzt bei Nahwärmeversorgung weiter auf Biomasse
Für die Nahwärmeversorgung des Wohngebietes Bubenstück in Bingen sowie der Hochschule und weiterer Liegenschaften wurde die Heizzentrale erneuert und so der Erneuerbaren-Anteil erhöht.
 
Im Stadtteil Büdesheim in Bingen (Rheinland-Pfalz) betreibt die „EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH“ (EDG) seit dem Jahr 2007 ein Biomasse-Nahwärmenetz. Darüber werden unter anderem das Wohngebiet Bubenstück, der Kindertagesstätte Farbenfroh, das Gartenamt, die Technische Hochschule Bingen sowie weitere öffentliche Liegenschaften mit Wärme versorgt. Die Anlagentechnik der Heizzentrale wurde in den vergangenen zwei Jahren für rund 1,35 Millionen Euro modernisiert. Bei der Umsetzung lag der Fokus darauf, den Anteil an Erneuerbarer Wärme weiter zu erhöhen, so die Stadt Bingen in ihrer Mitteilung. 

In der Heizzentrale wurden ein leistungsstärkerer Holzhackschnitzelkessel, zwei neue Holzpellets-Kessel und ein neues Blockheizkraftwerk installiert. Zudem kamen zwei Photovoltaikanlagen auf der Heizzentrale der EDG und der benachbarten Friedhofslagerhalle der Stadt Bingen hinzu. Die neue Technik ist nun seit Anfang 2024 in Betrieb, teilte die Stadt weiter mit. Der Primärenergiefaktor konnte nach Informationen der EDG dabei reduziert werden: Pro kWh Wärme werden noch 20 g CO2 freigesetzt. Dies sei deutlich weniger als ein Zehntel im Vergleich zu einer Erdgasheizung.

„Ich freue mich, dass wir mit unseren langjährigen regionalen Partnern, dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, der TH Bingen und der EDG, dieses Projekt weiterführen und damit einen wertvollen Beitrag zum lokalen Klimaschutz leisten werden“, sagte Oberbürgermeister Thomas Feser. Mit den neuen Anlagen werde die Nahwärmeversorgung noch ein Stück effizienter und die Emissionen weiter gesenkt. Die EDG betreibt das Nachwärmenetz im Auftrag der Stadt. Der zugrundeliegende Contracting-Vertrag läuft weitere 15 Jahre. 

„Wir werden mit der neuen Anlagentechnik den erneuerbaren Anteil der Nahwärmeversorgung in Verbindung mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung und Photovoltaik auf nahezu 100 Prozent bringen“, erklärt EDG-Geschäftsführer Christoph Zeis. Mit diesem Zukunftskonzept reduziere sich der CO2-Ausstoß hier in Bingen um rund 1.000 Tonnen pro Jahr. 

„Gerade für die Technische Hochschule mit Umwelt- und Klimaschutz-Studiengängen ist diese nachhaltige Energieversorgung auch als Vorzeigeprojekt ein wichtiger Standortfaktor und für Studenten attraktiv, um gerade im komplexen Bereich der Transformation des Wärmesystems in der Praxis zu zeigen, wie diese schwierige Aufgabe gelingen kann“, so Zeis weiter. Zudem werde der erzeugte Strom aus dem Blockheizkraftwerk weiterhin im Hochschul-Netz verwendet. 
 

Heidi Roider
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