
Quelle: E&M
AUS DER ZEITUNG:
BHKW für denkmalgeschütztes Ensemble
Für die Burg Wittlage im Landkreis Osnabrück wurde ein neues Energiekonzept umgesetzt. Statt einzelne Gasheizkessel versorgen nun ein BHKW und ein Holz-Hackschnitzelkessel die Burg.
Der Verbund sozialer Dienste (VSD) ist in der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Untergebracht sind verschiedene Einrichtungen
auch in denkmalgeschützten Gebäuden − mit einem enormen Energiebedarf. Nachdem der VSD bei einem anderen Gebäude bereits gute
Erfahrungen mit einem Blockheizkraftwerk gemacht hatte, entschied sich VSD-Mitgeschäftsführer Tim Ellmer, auch für die Burg
Wittlage eine Energiekonzept mit einer KWK-Anlage kalkulieren zu lassen.
Nun findet sich dort inzwischen ein überwiegend regenerativ betriebenes Nahwärmenetz mit einem BHKW und einem Holz-Hackschnitzelkessel. Sie ersetzten die vier alten Gasheizkessel, die jedes der vier Gebäude im Burg-Ensemble zuvor separat beheizten. Die neuen Wärmeerzeuger sind in einem unscheinbaren Flachdachbau auf dem Gelände untergebracht. Er dient zudem als Garage, Werkstatt und Unterstellraum für Gartengeräte.
Modulierbares BHKW versorgt denkmalgeschütztes Ensemble
Umgestellt wurde die Energieversorgung im Jahr 2022. Ein Nahwärmenetz verbindet die verschiedenen Gebäude der Burg mit der neuen Heizzentrale und wurde auch zeitgleich mit ihr gebaut. Um die Grundlast der Burg und ihren immensen Wärmebedarf zu decken, wurde ein BHKW des Herstellers RMB/Energie mit bis zu 20 kW elektrischer Leistung gewählt, was einer thermischen Leistung von bis zu 45,8 kW entspricht − „bis zu“, weil das BHKW von 10,7 kW elektrisch (29,1 kW thermisch) bis zur angegebenen Höchstleistung gleitend moduliert werden kann.

Zurzeit wird das BHKW mit Erdgas betrieben, allerdings ist es auch für den Betrieb mit Flüssiggas sowie alternativen Gassorten wie Biogas (Methan oder Bio-LPG) sowie für eine Wasserstoffbeimischung bis zu 40 Prozent vorbereitet, so der BHKW-Hersteller RMB/Energie. Zusätzlich zum BHKW wurde ein Hackgutheizkessel „firematic 100“ der Firma Herz installiert. Er liefert eine modulierende Heizleistung zwischen 23,2 und 99 kW und arbeitet ab „der nächsten Heizsaison mit eigenem Hackgut“, erklärt RMB/Energie weiter. In diesem Anlagenkonzept hat das BHKW Vorrang und läuft jährlich rund 6.000 Stunden. Der Hackschnitzelkessel heizt zu, wenn das BHKW nicht mehr ausreicht.
Solaranlage ist geplant
Zusätzlich gibt es noch den kleinen wandhängenden Gasbrennwertkessel Viessman 200-W mit einer Heizleistung von bis zu 35 kW, der als Stützlastkessel fungiert. Alle drei Wärmeerzeuger speisen in drei 1.000 Liter fassende Pufferspeicher ein, von wo aus die Wärme über das Nahwärmenetz in die einzelnen Häuser geliefert wird.

Zur installierten Heiztechnik merkt Tim Ellmer an: „Wir sind ein gemeinnütziger Kinder- und Jugendhilfeträger. Daraus erwächst für uns nicht nur die Verpflichtung, wirtschaftlich zu arbeiten, sondern auch bestmögliche Nachhaltigkeit zu erreichen. Zudem war uns eine hohe energetische Autarkie wichtig. Das BHKW mit Eigenstromerzeugung und die Hackschnitzelheizung erfüllen da beide Voraussetzungen.“ Künftig sei geplant, auf Burg Wittlage zusätzlich Photovoltaik zu nutzen. Ellmer: „Wir haben einen hohen Energieverbrauch und damit entsprechende Kosten. Ab diesem Jahr produzieren wir übrigens auch die Hackschnitzel aus eigenem Waldbestand selbst. Dafür wird ausschließlich Totholz genutzt.“
Herausforderungen bei der Installation
Bis die Erzeuger liefen, waren bauseits einige Herausforderungen zu stemmen, was in diesem Fall durchaus wörtlich zu sehen ist, so RMB/Energie. Das gilt insbesondere für das mittelalterliche Hauptgebäude der Burg, in dem die Verwaltung untergebracht ist. Hier musste die bis zu drei Meter starke Außenwand durchbohrt werden, um die Leitung ins Haus zu bekommen. Auf dem Weg von der Heizzentrale zu den Gebäuden wachten Archäologen mit Argusaugen über die Baggerarbeiten. Das dabei gefundene historische Mauerwerk und ein Straßenpflaster wurden sorgsam kartiert, hinderten letztlich aber nicht die Durchführung der Maßnahmen.
Nun findet sich dort inzwischen ein überwiegend regenerativ betriebenes Nahwärmenetz mit einem BHKW und einem Holz-Hackschnitzelkessel. Sie ersetzten die vier alten Gasheizkessel, die jedes der vier Gebäude im Burg-Ensemble zuvor separat beheizten. Die neuen Wärmeerzeuger sind in einem unscheinbaren Flachdachbau auf dem Gelände untergebracht. Er dient zudem als Garage, Werkstatt und Unterstellraum für Gartengeräte.
Modulierbares BHKW versorgt denkmalgeschütztes Ensemble
Umgestellt wurde die Energieversorgung im Jahr 2022. Ein Nahwärmenetz verbindet die verschiedenen Gebäude der Burg mit der neuen Heizzentrale und wurde auch zeitgleich mit ihr gebaut. Um die Grundlast der Burg und ihren immensen Wärmebedarf zu decken, wurde ein BHKW des Herstellers RMB/Energie mit bis zu 20 kW elektrischer Leistung gewählt, was einer thermischen Leistung von bis zu 45,8 kW entspricht − „bis zu“, weil das BHKW von 10,7 kW elektrisch (29,1 kW thermisch) bis zur angegebenen Höchstleistung gleitend moduliert werden kann.

Die Burg Wittlage wurde energetisch modernisiert
Quelle: RMB/Energie
Quelle: RMB/Energie
Zurzeit wird das BHKW mit Erdgas betrieben, allerdings ist es auch für den Betrieb mit Flüssiggas sowie alternativen Gassorten wie Biogas (Methan oder Bio-LPG) sowie für eine Wasserstoffbeimischung bis zu 40 Prozent vorbereitet, so der BHKW-Hersteller RMB/Energie. Zusätzlich zum BHKW wurde ein Hackgutheizkessel „firematic 100“ der Firma Herz installiert. Er liefert eine modulierende Heizleistung zwischen 23,2 und 99 kW und arbeitet ab „der nächsten Heizsaison mit eigenem Hackgut“, erklärt RMB/Energie weiter. In diesem Anlagenkonzept hat das BHKW Vorrang und läuft jährlich rund 6.000 Stunden. Der Hackschnitzelkessel heizt zu, wenn das BHKW nicht mehr ausreicht.
Solaranlage ist geplant
Zusätzlich gibt es noch den kleinen wandhängenden Gasbrennwertkessel Viessman 200-W mit einer Heizleistung von bis zu 35 kW, der als Stützlastkessel fungiert. Alle drei Wärmeerzeuger speisen in drei 1.000 Liter fassende Pufferspeicher ein, von wo aus die Wärme über das Nahwärmenetz in die einzelnen Häuser geliefert wird.

In der Burg Wittlage erzeugt nun unter anderem ein BHKW des Typs „neoTower 20.0“ Wärme und Strom
Quelle: RMB/Energie / Martin Henze
Quelle: RMB/Energie / Martin Henze
Zur installierten Heiztechnik merkt Tim Ellmer an: „Wir sind ein gemeinnütziger Kinder- und Jugendhilfeträger. Daraus erwächst für uns nicht nur die Verpflichtung, wirtschaftlich zu arbeiten, sondern auch bestmögliche Nachhaltigkeit zu erreichen. Zudem war uns eine hohe energetische Autarkie wichtig. Das BHKW mit Eigenstromerzeugung und die Hackschnitzelheizung erfüllen da beide Voraussetzungen.“ Künftig sei geplant, auf Burg Wittlage zusätzlich Photovoltaik zu nutzen. Ellmer: „Wir haben einen hohen Energieverbrauch und damit entsprechende Kosten. Ab diesem Jahr produzieren wir übrigens auch die Hackschnitzel aus eigenem Waldbestand selbst. Dafür wird ausschließlich Totholz genutzt.“
Herausforderungen bei der Installation
Bis die Erzeuger liefen, waren bauseits einige Herausforderungen zu stemmen, was in diesem Fall durchaus wörtlich zu sehen ist, so RMB/Energie. Das gilt insbesondere für das mittelalterliche Hauptgebäude der Burg, in dem die Verwaltung untergebracht ist. Hier musste die bis zu drei Meter starke Außenwand durchbohrt werden, um die Leitung ins Haus zu bekommen. Auf dem Weg von der Heizzentrale zu den Gebäuden wachten Archäologen mit Argusaugen über die Baggerarbeiten. Das dabei gefundene historische Mauerwerk und ein Straßenpflaster wurden sorgsam kartiert, hinderten letztlich aber nicht die Durchführung der Maßnahmen.

© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 06.06.2025, 09:15 Uhr
Freitag, 06.06.2025, 09:15 Uhr
Mehr zum Thema