Quelle: Fotolia / tchara
HOLZ:
Bei zwei Leipziger Holzkraftwerken ist der Ofen wohl bald aus
Die Stadtwerke Leipzig sind mit zwei Biomassekraftwerken auf dem Holzweg. Spätestens im März 2026 geben sie die außerhalb Sachsens stehenden Anlagen auf − oder an Kaufinteressierte ab.
Mehr als 100 Millionen Euro haben die Stadtwerke Leipzig Mitte der 2000er-Jahre in zwei Biomassekraftwerke gesteckt. Die Hoffnungen,
mit Holz Geld verdienen zu können, haben sich nie erfüllt. Jetzt wollen die Sachsen die außerhalb des Freistaats liegenden
Kraftwerke loswerden.
Wie ein Sprecher des Leipziger Konzerns mitteilt, sei ein Festhalten an den Anlagen im thüringischen Bischofferode und im sachsen-anhaltinischen Piesteritz wirtschaftlich „nicht mehr darstellbar“. Die Kraftwerke verfügen jeweils über eine Leistung von 20 MW und verbrennen Waldrestholz, das − so das ursprüngliche Konzept − bei Stammeinschlag oder Durchforstung anfällt.
Die Leipziger suchen aktuell Abnehmer für die beiden Anlagen. Gelinge dies nicht, werde Leipzig den Betrieb zum Jahresende 2025 (Bischofferode) und Ende März 2026 (Piesteritz) einstellen. Dem Vernehmen nach liegt ein Verkauf allenfalls bei Piesteritz im Bereich des Möglichen. Dabei handelt es sich um einen Ortsteil der Lutherstadt Wittenberg, wo die örtlichen Stadtwerke ein Fernwärmenetz betreiben. Das Werk in Piesteritz koppelt auch Wärme aus.
Das Biomassekraftwerk in Bischofferode/Holungen hingegen war von Beginn an ausschließlich für die Stromproduktion vorgesehen. Erhofft hatten die Leipziger auch hier einen Ertrag von 160 Millionen kWh pro Jahr. Bei der Inbetriebnahme hatte der damalige Stadtwerke-Chef Raimund Otto noch von einem „Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte“ gesprochen. Grund: Es war das erst zweite eigene Kraftwerk seit der Wiedergründung der Stadtwerke (1992) nach der Wende. Es speiste erstmals kurz vor Jahresende 2005 ins Netz ein.
Umweltverbände begrüßen die Aufgabe der Holzkraftwerke. Ihr Konzept fuße auf „purer Ressourcenverschwendung“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Nabu, Robin Wood, Biofuelwatch und der Kampagne „180° Wärmewende Leipzig“. Lieber hätten sie es folglich gesehen, wenn die Entscheidung „aus ökologischen Gründen“ gefallen wäre.
Die Verbände kritisieren seit Langem die „ineffiziente und klimaschädliche Stromerzeugung“. Unter den jährlich etwa 250.000 Tonnen verfeuerten Waldholzes hätten sich auch hochwertige alte Buchen und Eichen befunden. Zudem hätte legal verwendetes Holz aus FFH-Gebieten besser im Wald verbleiben sollen, um als Totholz der Artenvielfalt zu dienen. Entsprechend wollen die Verbände die Stadtwerke Leipzig von einem Verkauf der Kraftwerke abbringen. Die Anlagen seien umgehend stillzulegen.
Wie ein Sprecher des Leipziger Konzerns mitteilt, sei ein Festhalten an den Anlagen im thüringischen Bischofferode und im sachsen-anhaltinischen Piesteritz wirtschaftlich „nicht mehr darstellbar“. Die Kraftwerke verfügen jeweils über eine Leistung von 20 MW und verbrennen Waldrestholz, das − so das ursprüngliche Konzept − bei Stammeinschlag oder Durchforstung anfällt.
Die Leipziger suchen aktuell Abnehmer für die beiden Anlagen. Gelinge dies nicht, werde Leipzig den Betrieb zum Jahresende 2025 (Bischofferode) und Ende März 2026 (Piesteritz) einstellen. Dem Vernehmen nach liegt ein Verkauf allenfalls bei Piesteritz im Bereich des Möglichen. Dabei handelt es sich um einen Ortsteil der Lutherstadt Wittenberg, wo die örtlichen Stadtwerke ein Fernwärmenetz betreiben. Das Werk in Piesteritz koppelt auch Wärme aus.
Das Biomassekraftwerk in Bischofferode/Holungen hingegen war von Beginn an ausschließlich für die Stromproduktion vorgesehen. Erhofft hatten die Leipziger auch hier einen Ertrag von 160 Millionen kWh pro Jahr. Bei der Inbetriebnahme hatte der damalige Stadtwerke-Chef Raimund Otto noch von einem „Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte“ gesprochen. Grund: Es war das erst zweite eigene Kraftwerk seit der Wiedergründung der Stadtwerke (1992) nach der Wende. Es speiste erstmals kurz vor Jahresende 2005 ins Netz ein.
Umweltverbände begrüßen die Aufgabe der Holzkraftwerke. Ihr Konzept fuße auf „purer Ressourcenverschwendung“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Nabu, Robin Wood, Biofuelwatch und der Kampagne „180° Wärmewende Leipzig“. Lieber hätten sie es folglich gesehen, wenn die Entscheidung „aus ökologischen Gründen“ gefallen wäre.
Die Verbände kritisieren seit Langem die „ineffiziente und klimaschädliche Stromerzeugung“. Unter den jährlich etwa 250.000 Tonnen verfeuerten Waldholzes hätten sich auch hochwertige alte Buchen und Eichen befunden. Zudem hätte legal verwendetes Holz aus FFH-Gebieten besser im Wald verbleiben sollen, um als Totholz der Artenvielfalt zu dienen. Entsprechend wollen die Verbände die Stadtwerke Leipzig von einem Verkauf der Kraftwerke abbringen. Die Anlagen seien umgehend stillzulegen.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 01.10.2025, 10:30 Uhr
Mittwoch, 01.10.2025, 10:30 Uhr
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