• Zugeschaut und mitgebaut
  • Urlaubszeit dämpft Märkte
  • Größter Ostsee-Windpark verzögert sich um zwei Jahre
  • Northvolt-Förderung nun Fall für das Verfassungsgericht
  • Stadt Gütersloh wieder Alleingesellschafterin der Stadtwerke
  • Neuer H2-Träger auch ohne Druck stabil
  • Flensburger Versorger setzt auf Wachstum durch Neukunden
  • Vattenfall verbucht weniger Gewinn
  • Lieferengpässe als Bremser der Energiewende
  • Expertenforum übergibt Vorschläge für Klimaschutz im Verkehr
Enerige & Management > Geothermie - Behörde versenkt Erdwärme-Projekt in altem Bergwerk
Quelle: E&M
GEOTHERMIE:
Behörde versenkt Erdwärme-Projekt in altem Bergwerk
Ein früheres Kali-Bergwerk hätte womöglich Erdwärme für ein lokales Verteilnetz geliefert. Doch das Vorhaben „Steinförde“ ist unwirtschaftlich. Jetzt will man anderswo Stollen prüfen.
 
Eine Nutzung des ehemaligen Kali-Bergwerks Steinförde in Wietze bei Cellein Niedersachsen als Erdwärme-Quelle ist vom Tisch. Bei der Untersuchung des vor 99 Jahren stillgelegten Schachtes habe sich gezeigt, dass die Gewinnung von Erdwärme dort unwirtschaftlich wäre, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mit. Eine Nachnutzung für Geothermie werde es daher nicht geben. 

Die Behörde hatte zusammen mit dem Verein Geo Energy Celle seit 2023 untersucht, ob sich in dem Schacht Erdwärme nutzen ließe. Wärme aus 700 Meter Tiefe sollte an die Oberfläche geführt und dann über ein Nahwärme-Netz verteilt werden, so die Idee des Vereins. Den Angaben zufolge wäre es das erste derartige Projekt gewesen. 

Doch bei der Untersuchung habe sich gezeigt, dass der Aufwand in Steinförde deutlich größer wäre, als erwartet. „Und das rechnet sich nicht mehr für Geothermie“, sagte Vereinsvorstand Wolfgang Genannt laut Mitteilung. Zumindest nicht an diesem Standort. Der Schacht Steinförde, der bisher nur geflutet war, soll nun dauerhaft verfüllt werden, kündigte das LBEG an. 

Amt will weitere Schächte prüfen 

Die Idee, ein altes Bergwerk für Geothermie zu nutzen, könnte aber anderswo verwirklicht werden. „Es wäre fahrlässig, frühere Bergwerke nicht zu untersuchen auf ihre Eignung für Geothermie, die ein wertvoller Baustein der Wärmewende ist“, sagte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Schließlich gebe es in Niedersachsen mehrere weitere ehemalige Bergwerke, die noch zu sichern seien. 

„Diese können wir nicht einfach für alle Zeit unzugänglich machen, bevor nicht überprüft ist, ob diese Wärme im Untergrund nicht für klimaschonende Energiegewinnung genutzt werden kann“, sagte Mühlenmeier. Der erste mögliche Standort liege ganz in der Nähe des nun gestoppten Projekts: In der Nachbargemeinde Hambühren stehe in den kommenden Jahren der nächste Schacht eines ehemaligen Kali-Bergwerks zur Untersuchung an. 

 
 

dpa
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 18.07.2024, 17:59 Uhr

Mehr zum Thema