
Quelle: Shutterstock / Thampapon
WINDKRAFT:
Behörde gibt grünes Licht für weitere 2.500 MW in der See
Die maritime Bundesbehörde BSH bescheinigt zwei Offshorewind-Flächen die Eignung, die am 1. August unter den Hammer kommen. Dafür hapert es an der Juni-Runde und bei Wasserstoff.
Zwei weitere Nordsee-Flächen eignen sich nach Ansicht des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für 2.500 MW Offshorewind. Das BSH gab ihr grünes Licht dafür am 28. Januar in der 5. Verordnung zur Durchführung des Windenergie-auf-See-Gesetzes (5. WindSeeV). BSH-Präsident Helge Heegewaldt
nannte die dadurch erreichte Planungs- und Rechtssicherheit einen „weiteren Meilenstein auf dem Weg zum 70-Gigawatt-Ziel der
Bundesrepublik“.
Damit ist der Weg frei für die Bundesnetzagentur, die insgesamt 2.500 MW am 1. August 2025 zu verauktionieren. Der Energieregulierer muss die Ausschreibung mit dynamischem echtem Auktionselement offiziell ausschreiben und hat dazu bis 1. März Zeit. Bei den jährlichen August-Ausschreibungen geht es seit 2023 um Flächen, die das BSH bereits untersucht hat – was sich die erfolgreichen Bieter dann sparen können.
Bei den Juni-Ausschreibungen dagegen müssen die Bezuschlagten die Flächen selbst auf ihre Eignung prüfen, daher muss hier auch niemand insoweit auf das BSH warten. Für die Ausschreibung, die gesetzlich am 1. Juni 2025 stattfinden muss, liegen gleichwohl noch keine näheren Informationen vor. Dazu hat die Netzagentur nur noch wenige Tage Zeit: Sie muss die Ausschreibung bis zum 1. Februar bekanntmachen.
Die Ausschreibungsleistung richtet sich - erfährt man von der Netzagentur auf Nachfrage - nach dem Flächenentwicklungsplan (FEP) des BSH. Von der aktuellen Fortschreibung gibt es seit Juni 2024 erst einen Entwurf. Der endgültige FEP wird von der Netzagentur „in Kürze“ erwartet. Im Entwurf ist eine einzige 2.000-MW-Nordseefläche, N-9.4, für die Juni-Ausschreibung vorgesehen.
Auch bei der Juni-Vergabe wird ein dynamisches elektronisches Auktionsverfahren durchgeführt werden, und zwar dann, wenn es auf die Fläche mehrere Null-Cent-Gebote gibt, das heißt, mehrere Bieter gibt, die keine Subventionen fordern, stellt die Behörde klar.
Doppelte Fläche von Sylt
Im August 2025 sollen ausschließlich Nordsee-Flächen unter den Hammer kommen; die Kapazität der deutschen Ostsee ist im Wesentlichen ausgeschöpft. Die auszuschreibenden Nordsee-Flächen liegen 110 Kilometer von der deutschen Insel Juist und 115 Kilometer von der holländischen Insel Rottumerplaat entfernt. Sie sind zusammen 182 Quadratkilometer groß – das entspricht der doppelten Fläche von Sylt.
Direkt südöstlich davon liegt der noch unbebaute „sonstige Energiegewinnungsbereich“ (SEN-1), auf dem laut Flächenentwicklungsplan des BSH zum Beispiel grüner Wasserstoff mit Strom aus Windenergieanlagen gewonnen werden soll. Die beabsichtigte Ausschreibung des Bereichs ist aber 2023 in einer Konsultation des Wirtschaftsministeriums (BMWK) stecken geblieben. Damals ging es unter anderem über deren Teilung in verschiedene Lose.
Weiter südöstlich schließen die alten Windparks „EnBW Hohe See“, „EnBW Albatros“ und „Global Tech I“ an.
So wird die August-Leistung aufgeteilt
Die auszuschreibende Fläche N-10.1 macht 2.000 MW Offshore-Windkraft möglich, die von ihr teilweise umgebene Fläche N-10.2 weitere 500 MW. Der Betreiberverband BWO fordert schon länger im Interesse der Akteursvielfalt Lose von maximal 1.000 MW und pro erfolgreichen Bieter nur einen Zuschlag. Jüngst forderte er zusammen mit dem BDEW einen Neuzuschnitt der Ausschreibungsflächen nach dem prognostizierten Stromertrag (in MWh) nach der Bundestagswahl. Der in der Nordsee für die Stromableitung verantwortliche Übertragungsnetzbetreiber Tennet schloss sich dieser Forderung später an, er hatte allerdings auch maßgeblich den 2.000-MW-Netzanbindungs-Standard entwickelt (wir berichteten jeweils).
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Damit ist der Weg frei für die Bundesnetzagentur, die insgesamt 2.500 MW am 1. August 2025 zu verauktionieren. Der Energieregulierer muss die Ausschreibung mit dynamischem echtem Auktionselement offiziell ausschreiben und hat dazu bis 1. März Zeit. Bei den jährlichen August-Ausschreibungen geht es seit 2023 um Flächen, die das BSH bereits untersucht hat – was sich die erfolgreichen Bieter dann sparen können.
Bei den Juni-Ausschreibungen dagegen müssen die Bezuschlagten die Flächen selbst auf ihre Eignung prüfen, daher muss hier auch niemand insoweit auf das BSH warten. Für die Ausschreibung, die gesetzlich am 1. Juni 2025 stattfinden muss, liegen gleichwohl noch keine näheren Informationen vor. Dazu hat die Netzagentur nur noch wenige Tage Zeit: Sie muss die Ausschreibung bis zum 1. Februar bekanntmachen.
Die Ausschreibungsleistung richtet sich - erfährt man von der Netzagentur auf Nachfrage - nach dem Flächenentwicklungsplan (FEP) des BSH. Von der aktuellen Fortschreibung gibt es seit Juni 2024 erst einen Entwurf. Der endgültige FEP wird von der Netzagentur „in Kürze“ erwartet. Im Entwurf ist eine einzige 2.000-MW-Nordseefläche, N-9.4, für die Juni-Ausschreibung vorgesehen.
Auch bei der Juni-Vergabe wird ein dynamisches elektronisches Auktionsverfahren durchgeführt werden, und zwar dann, wenn es auf die Fläche mehrere Null-Cent-Gebote gibt, das heißt, mehrere Bieter gibt, die keine Subventionen fordern, stellt die Behörde klar.
Doppelte Fläche von Sylt
Im August 2025 sollen ausschließlich Nordsee-Flächen unter den Hammer kommen; die Kapazität der deutschen Ostsee ist im Wesentlichen ausgeschöpft. Die auszuschreibenden Nordsee-Flächen liegen 110 Kilometer von der deutschen Insel Juist und 115 Kilometer von der holländischen Insel Rottumerplaat entfernt. Sie sind zusammen 182 Quadratkilometer groß – das entspricht der doppelten Fläche von Sylt.
Direkt südöstlich davon liegt der noch unbebaute „sonstige Energiegewinnungsbereich“ (SEN-1), auf dem laut Flächenentwicklungsplan des BSH zum Beispiel grüner Wasserstoff mit Strom aus Windenergieanlagen gewonnen werden soll. Die beabsichtigte Ausschreibung des Bereichs ist aber 2023 in einer Konsultation des Wirtschaftsministeriums (BMWK) stecken geblieben. Damals ging es unter anderem über deren Teilung in verschiedene Lose.
Weiter südöstlich schließen die alten Windparks „EnBW Hohe See“, „EnBW Albatros“ und „Global Tech I“ an.
So wird die August-Leistung aufgeteilt
Die auszuschreibende Fläche N-10.1 macht 2.000 MW Offshore-Windkraft möglich, die von ihr teilweise umgebene Fläche N-10.2 weitere 500 MW. Der Betreiberverband BWO fordert schon länger im Interesse der Akteursvielfalt Lose von maximal 1.000 MW und pro erfolgreichen Bieter nur einen Zuschlag. Jüngst forderte er zusammen mit dem BDEW einen Neuzuschnitt der Ausschreibungsflächen nach dem prognostizierten Stromertrag (in MWh) nach der Bundestagswahl. Der in der Nordsee für die Stromableitung verantwortliche Übertragungsnetzbetreiber Tennet schloss sich dieser Forderung später an, er hatte allerdings auch maßgeblich den 2.000-MW-Netzanbindungs-Standard entwickelt (wir berichteten jeweils).
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In Rot die für 2.500 MW für geeignet erklärten Offshorewind-Flächen N-10.1 und N-10.2, in Violett die reservierte Wasserstoffzone
SEN-1, darunter in Beige die produzierenden Windparks „EnBW Hohe See“, „EnBW Albatros“ und „Global Tech I“. Die roten Linien sind die Ölpipelines Europipe I und Norpipe. Die englische Legende ist teilweise missverständlich
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Quelle: BSH
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Quelle: BSH
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Dienstag, 28.01.2025, 15:20 Uhr
Dienstag, 28.01.2025, 15:20 Uhr
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