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Quelle: Shutterstock / Lightspring
KLIMASCHUTZ:
BDEW: Klimaziele im Gebäudesektor werden verfehlt
Eine Studie des Energieverbandes zeigt: Mit den aktuellen Instrumenten ist das ausgegebene Klimaziel im Wärmemarkt in ganz weiter Ferne.
Die Aussage in der Studie ist eindeutig: "Mit dem aktuellen energie- und klimapolitischem Rechtsrahmen wird das gesetzte Etappenziel
für 2030 zur Treibhausgasreduktion im Gebäudesektor nicht erreicht." Das schreiben die Verantwortlichen vom Berliner Beratungshaus
Enervis Energy Advisors in einer Studie zu Emissionsminderungen im Gebäudesektor im Auftrag des Energieverbandes BDEW (Bundesverband
der Energie- und Wasserwirtschaft).
Die deutsche Energieversorgung soll bis 2045 klimaneutral arbeiten. Als ein Zwischenziel sollen bis 2030 die Treibhausgas-Emissionen im Gebäudesektor gegenüber 1990 um 68 % sinken. Mit den aktuellen Instrumenten wird es aber nicht so weit kommen, denn: Die Energieverbräuche und Emissionen des Gebäudesektors lägen unter "Fortführung des aktuellen rechtlichen Rahmens um 33 Millionen Tonnen CO2 beziehungsweise 18 Prozentpunkten über der Zielmarke", heißt es vonseiten des BDEW.
Ein ganz wesentlicher Punkt bei der Umstellung der deutschen Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien ist die Sanierungsrate der Gebäude. In der Studie wird eine durchschnittliche Sanierungsrate von 1,4 % im Zeitraum 2020 bis 2030 angenommen, was verglichen mit der aktuellen – stagnierenden – Sanierungsrate von 1 % schon optimistisch ist. Bleibt es bei der aktuellen Sanierungsrate, wird das CO2-Reduktionsziel „im Jahr 2030 um 33 Mio. Tonnen CO2 beziehungsweise 18 Prozentpunkte überschritten“, so die Studie.
Ökonomische Anreize für Umstellungen fehlen
Der Grund: Für Endkunden bestünden bis 2030 "nicht genügend ökonomische Anreize, ihre Wärmeversorgung ausreichend in Richtung Klimaneutralität umzustellen und damit fossile Energieträger zu verdrängen", heißt es weiter in der Studie. Denn grundsätzlich halten die Autoren fest: Es steht bereits heute eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors zur Verfügung.
Für Kerstin Andreae, BDEW-Hauptgeschäftsführerin, ist deshalb klar: "Um die Klimaziele zu erreichen, aber auch um möglichst schnell unabhängig von russischem Gas und Öl zu werden, müssen wir in der Wärmewende dringend einen Zahn zulegen". Sie plädiert dafür, alle verfügbaren Wärmeversorgungsoptionen heranzuziehen, sowie einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien und ein schneller Hochlauf von Wasserstoff zu forcieren. "Neben erneuerbar erzeugtem Strom in Wärmepumpen und grüner Fernwärme kann Wasserstoff Teil einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Zukunft werden."
Die Studie "Erreichbare Treibhausgasminderungen unterschiedlicher Wärmeversorgungsoptionen im Gebäudesektor bis 2030" steht auf der BDEW-Internetseite zum Herunterladen zur Verfügung.
Die deutsche Energieversorgung soll bis 2045 klimaneutral arbeiten. Als ein Zwischenziel sollen bis 2030 die Treibhausgas-Emissionen im Gebäudesektor gegenüber 1990 um 68 % sinken. Mit den aktuellen Instrumenten wird es aber nicht so weit kommen, denn: Die Energieverbräuche und Emissionen des Gebäudesektors lägen unter "Fortführung des aktuellen rechtlichen Rahmens um 33 Millionen Tonnen CO2 beziehungsweise 18 Prozentpunkten über der Zielmarke", heißt es vonseiten des BDEW.
Ein ganz wesentlicher Punkt bei der Umstellung der deutschen Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien ist die Sanierungsrate der Gebäude. In der Studie wird eine durchschnittliche Sanierungsrate von 1,4 % im Zeitraum 2020 bis 2030 angenommen, was verglichen mit der aktuellen – stagnierenden – Sanierungsrate von 1 % schon optimistisch ist. Bleibt es bei der aktuellen Sanierungsrate, wird das CO2-Reduktionsziel „im Jahr 2030 um 33 Mio. Tonnen CO2 beziehungsweise 18 Prozentpunkte überschritten“, so die Studie.
Ökonomische Anreize für Umstellungen fehlen
Der Grund: Für Endkunden bestünden bis 2030 "nicht genügend ökonomische Anreize, ihre Wärmeversorgung ausreichend in Richtung Klimaneutralität umzustellen und damit fossile Energieträger zu verdrängen", heißt es weiter in der Studie. Denn grundsätzlich halten die Autoren fest: Es steht bereits heute eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors zur Verfügung.
Für Kerstin Andreae, BDEW-Hauptgeschäftsführerin, ist deshalb klar: "Um die Klimaziele zu erreichen, aber auch um möglichst schnell unabhängig von russischem Gas und Öl zu werden, müssen wir in der Wärmewende dringend einen Zahn zulegen". Sie plädiert dafür, alle verfügbaren Wärmeversorgungsoptionen heranzuziehen, sowie einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien und ein schneller Hochlauf von Wasserstoff zu forcieren. "Neben erneuerbar erzeugtem Strom in Wärmepumpen und grüner Fernwärme kann Wasserstoff Teil einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Zukunft werden."
Die Studie "Erreichbare Treibhausgasminderungen unterschiedlicher Wärmeversorgungsoptionen im Gebäudesektor bis 2030" steht auf der BDEW-Internetseite zum Herunterladen zur Verfügung.
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Donnerstag, 12.05.2022, 16:21 Uhr
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