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Enerige & Management > Verbände - BDEW ärgert sich über Verbraucherzentrale
Quelle: Pixabay / Alexa
VERBÄNDE:
BDEW ärgert sich über Verbraucherzentrale
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat Rückmeldungen von Kunden zur Umsetzung der Preisbremse ausgewertet und übt Kritik an den Versorgern.
 
Der Energieverband BDEW weist die Kritik des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) in Sachen Preisbremsen bei Gas und Strom als ungerechtfertigt zurück. Die Verbraucherorganisation hat Rückmeldung von Verbrauchern und Verbraucherinnen zum Thema ausgewertet. Dabei hätten sich die Versorgerkunden über fehlerhafte Abrechnungen beschwert, so der VZBV. Der BDEW sieht hingegen die Anstrengungen der Versorger nicht genügend gewürdigt.

Die Vorwürfe des VZBV sind harsch: „Die Energiepreisbremsen sollen die Menschen unbürokratisch entlasten. Vielfach ist das Gegenteil eingetreten: Verbraucher berichteten von überhöhten Abschlagsforderungen, sie wurden schlecht informiert und landeten bei Rückfragen in Hotline-Warteschleifen. Vor allem in Krisenzeiten brauchen die Menschen einen gut erreichbaren Kundenservice“, lässt sich Ramona Pop, Vorständin beim VZBV zitieren.

Der VZBV stützt sein Urteil auf rund 1.600 Rückmeldungen von Verbraucher zu den Energiepreisbremsen, die zwischen Ende Februar und 1. Juni dort eingegangen waren. Knapp die Hälfte davon (53 Prozent) beklagte zu hohe Abschlagsforderungen von den Energieunternehmen. Die Verbraucher monierten weiterhin in gut einem Viertel der Fälle (27 Prozent) falsch berechnete Jahresverbrauchsprognosen. Der Bericht dazu ist im Internet abrufbar .

Auch die Bundesregierung wird kritisiert

Der VZBV fordert die Energieversorger auf, „fehlerhaft berechnete Abschlagspläne kurzfristig zu korrigieren und auf erhöhte Abschlagszahlungen zu verzichten“. Doch auch an den Gesetzgeber hat die Verbraucherorganisation Forderungen. Die Bundesregierung solle das Gesetz nachbessern und vor allem „eindeutiger formulieren“.

Der BDEW wehrt sich im Namen seiner Mitglieder gegen die Vorwürfe. Es handle sich bei den 1.600 Beschwerden um eine „verhältnismäßig geringe Anzahl an Rückmeldungen“, auf die sich der VZBV berufe. Die Versorger hätten in sehr kurzer Zeit für rund 40 Millionen Haushalte die vom Staat vorgegebene Preisbremse umgesetzt.

„Es ist klar, dass es bei einer solchen Mammut-Aufgabe in Einzelfällen zu Problemen kommen kann. Für den absolut größten Teil der Millionen Kundinnen und Kunden konnten die Preisbremsen allerdings reibungslos umgesetzt werden“, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Es sei bedauerlich, dass der VZBV diese Leistung der Energiewirtschaft nicht anerkennen mag und aus Antworten einer relativ kleinen Gruppe Ableitungen treffen will. „Die Umsetzung der Preisbremsen ist und bleibt eine Kraftanstrengung der Energiewirtschaft, die vom Verbraucherschutz auch als solche gewürdigt werden sollte“, so Andrea.
 

Stefan Sagmeister
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Freitag, 21.07.2023, 16:17 Uhr

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