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Enerige & Management > Unternehmen - Baywa Re hat neuen Mehrheitsgesellschafter
Quelle: Baywa
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Baywa Re hat neuen Mehrheitsgesellschafter
Nach wochenlangen Gesprächen wird der Minderheitsgesellschafter zum Mehrheitsgesellschafter: Energy Infrastructure Partners (EIP) erhöht seinen Anteil bei Baywa Re auf 65 Prozent.
 
Beim angeschlagenen Münchner Unternehmen Baywa Re ändern sich die Besitzverhältnisse. Der Infrastrukturinvestor Energie Infrastructure Partners (EIP), der bislang 49 Prozent der Anteile an Baywa Re gehalten hat, stockt auf 65 Prozent auf, teilte der Konzern am 24. Februar mit. EIP stellt Baywa Re – in Ergänzung zu laufender finanzieller Unterstützung – damit weitere 150 Millionen Euro an zusätzlichem Kapital zur Verfügung. 

EIP hatte mit Baywa Re seit Dezember 2024 über diesen Schritt Gespräche geführt. Die Baywa AG − der Mutterkonzern der Erneuerbaren-Gesellschaft − soll künftig 35 Prozent halten. Dieser Schritt steht nach Auskunft des Konzerns allerdings noch unter kartellrechtlichem Vorbehalt. „Mit der gestärkten Kapitalbasis und der Unterstützung der EIP haben wir die Möglichkeit, die eingeleitete Transformation verlässlich und konsequent umzusetzen“, teilte Matthias Taft, CEO von Baywa Re, dazu mit. 

Für den neuen Mehrheitsaktionär EIP ist das der logische nächste Schritt, so Roland Dörig, Managing Partner von EIP: „Nur wenige Unternehmen haben das Potenzial von Baywa Re eine führende Rolle bei der Entwicklung erneuerbarer Energieprojekte in den bedeutendsten Volkswirtschaften der Welt einzunehmen. [...] Daher haben wir uns entschieden, als Mehrheitsaktionär einzutreten. So können wir unsere Expertise im Energiesektor sowie unsere finanzielle Stärke nutzen, um Baywa Re dabei zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.”

Strategisches Ziel ist die Schaffung eines fokussierten Projektentwicklers 

Über eine Avallinie der Banken in dreistelliger Millionenhöhe hatte EIP bereits im Oktober vergangenen Jahres − als das Unternehmen aus dem Sanierungsgutachten von Boston Consulting berichtete − einen Gesellschafterkredit in zweistelliger Millionenhöhe zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus spülten besonders viele Projektverkäufe frisches Geld in die Kasse (wir berichteten). 
Das laufende Transformationsprogramm „r.e.power“, wie es die Baywa Re nennt, soll mit dem neuen Mehrheitseigentümer fortgesetzt werden. Baywa Re will sich auf das „Kerngeschäft“ konzentrieren, in denen das Unternehmen über eine gute Wettbewerbsposition verfügt: Dazu gehören die Projektentwicklungen im Bereich Wind, Solar und Batteriespeicher, der Betrieb eigener Anlagen „Independent Power Producer“ (IPP) − und damit auch die Position als Direktvermarkter −, sowie die Instandhaltung und der Energiehandel, der sich weitgehend am Standort Leipzig (ehemalige Clens Clean Energy Sourcing) befindet.

Leistungsziel in der Projektierung sind mehr als 2.000 MW pro Jahr. Die Eigenposition von 1.000 MW grüner Kraftwerke im Betrieb soll nach einer „Optimierung“ von 2026 an wachsen.

Auch will man weiter weltweit tätig sein, sich aber auf Märkte „mit geringem wirtschaftlichen Risiko“ und „mit Wachstumschancen“ konzentrieren. Welche Länder das sind, wurde nicht mitgeteilt, ebenso wenig, welche Aktivitäten abzustoßen wären. Bekannt ist, dass sich Baywa Re von der eigenen Software-Entwicklung trennt. Und schließlich steht die Baywa Re vor einer Zentralisierung bei Querschnittsfunktionen wie Controlling, Finanzen und Personal.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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