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Enerige & Management > Photovoltaik - Bayerns erste PV-Anlage auf einem Großdenkmal
20.000 Solarziegel erhält das Dach des Klosterdach der Erlöser-Schwestern in Würzburg. Quelle: BLfD / Matthias Hofner
PHOTOVOLTAIK:
Bayerns erste PV-Anlage auf einem Großdenkmal
Die Komplettsanierung des Klosterdachs haben die „Schwestern des Erlösers“ in Würzburg (Bayern) zum Bau einer großen Solaranlage genutzt. Die erste im Freistaat auf einem Großdenkmal.
 
20.000 Solarziegel, 1.530 Quadratmeter Dachfläche: Die neue Photovoltaik-Anlage ist einer der wichtigsten Bausteine der Komplettsanierung des Klosterareals der Erlöser-Schwestern in Würzburg. Bis Ende des Jahres sollen weite Teile des Klosters inmitten der Altstadt durch erneuerbare Energie versorgt werden. Der historische Gebäudekomplex, eine im Kern barocke Vierflügelanlage, ist seit mehr als 170 Jahren Sitz der Kongregation. Die Leistung der neuen Dachanlage liegt bei 160 kW, der Ertrag wird mit 145.380 kWh jährlich angegeben.

Eine denkmalverträgliche und gleichzeitig nachhaltige Lösung zu finden, war, so das bayerische Landesamt für Denkmalpflege, von Beginn an das Ziel – und eine Herausforderung. „Bereits 2019 haben wir entschieden, dass alle Einrichtungen der Kongregation weltweit bis 2037 klimaneutral werden sollen. Die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf den Gebäuden des ersten Bauabschnittes ist ein wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen“, erklärte Generaloberin Monika Edinger.

Neue Vorschriften haben Projekt erleichtert

Mittlerweile sind die Dachdecker fast fertig, das Gebäude ist gut gerüstet für Wind und Wetter. Doch nicht nur das, denn was am Boden kaum jemand ahnt: Über den Köpfen der Schwestern ist Bayerns erstes Solarkraftwerk auf einem stadtbildprägenden Denkmalkomplex entstanden. „Denkmalschutz mit Vorbildfunktion: Nachahmen ausdrücklich erwünscht! Das Modellprojekt der Erlöserschwestern in Würzburg zeigt, wie Denkmalschutz und erneuerbare Energien zeitgemäß miteinander in Einklang gebracht werden können“, betonte der bayerische Kunstminister Markus Blume (CSU). Das neue Bayerische Denkmalschutzgesetz erleichtere den Einsatz regenerativer Energien im Denkmalbereich und zeige neue Perspektiven für Kulturgüter auf.

Auf dem barocken Kongregationshaus sind Indach-Solarmodule in eine neue Dachdeckung integriert worden. Diese kleinteiligen Dachsteine ähneln dem historischen Bestand. Das Projekt wurde mit 420.000 Euro aus staatlichen Fördermitteln unterstützt.

„Das Vorhaben der Erlöserschwestern ist wirklich spannend, da das große Dach als Testfläche für die Effizienz solcher Anlagen dienen kann. Was aus denkmalpflegerischer Sicht besonders schön ist, dass sich die modernen Module wunderbar in die einzigartige Altstadtsilhouette Würzburgs einfügen“, so Mathias Pfeil, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.
 
Die neuen Solarziegel ähneln dem historischen Bestand
Quelle: BLfD / Matthias Hofner

 
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Freitag, 08.09.2023, 13:01 Uhr

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