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Enerige & Management > Klimaschutz - Bayern legt Plan für CCS und CCU vor
Quelle: Pixabay / Malte Reimold
KLIMASCHUTZ:
Bayern legt Plan für CCS und CCU vor
Das bayerische Wirtschaftsministerium hat einen eigenen Aktionsplan für Technologien zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid veröffentlicht.
 
Der vom Ministerium vorgelegte CCS/CCU-Aktionsplan soll ein Teilstück zur Dekarbonisierung der bayerischen Wirtschaft sein. „Ziel ist es, den Unternehmen im Freistaat Planungssicherheit zu verschaffen“, teilt die Behörde mit Sitz in München mit.

Der Aktionsplan besteht aus insgesamt 20 Einzelmaßnahmen, die eine industrielle und wirtschaftlich tragfähige Anwendung von Technologien zur Abscheidung (Capture) und Speicherung (Storage) von CO2 (CCS) oder die anschließende Nutzung (Utilization) von CO2 (CCU) im Freistaat ermöglichen sollen. Er sei in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren der Wirtschaft und Wissenschaft sowie einschlägigen Verbänden entwickelt worden, heißt es weiter.

Im Freistaat fallen im Jahr etwa sieben bis zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid an, die als technisch „unvermeidbar anzusehen sind.“ Diese Emissionen fallen vor allem in der Zement-, Kalk- oder Chemieindustrie sowie in der Abfallwirtschaft an. CCS-Technologien gelten hier als zentraler Hebel zur CO2-Minderung. Der Aktionsplan umfasst 20 Maßnahmen in sieben Handlungsfeldern, die bis 2027 umgesetzt und anschließend evaluiert werden sollen.

Bayern verfügt bislang über keine relevante CO2-Transport-Infrastruktur. Der Aufbau eines Netzes zum Transport des abgeschiedenen CO2, auch unter Nutzung bestehender Erdgasleitungen, ist eine zentrale Maßnahme. Bayern sieht sich dabei nicht nur als Emissionsquelle, sondern auch als Transitregion für CO2 aus Österreich und Tschechien, heißt es in dem Aktionsplan.

Eine Studie zur geologischen Eignung möglicher Speicherstätten im Freistaat ist geplant. Bayern will prüfen, ob es nach der Novellierung des Kohlendioxidspeichergesetzes möglich ist, CO2 auf eigenem Staatsgebiet zu verpressen. Genehmigungsprozesse sollen beschleunigt und frühzeitig koordiniert werden. Angestrebt wird eine Orientierung an den Standards für das Wasserstoffkernnetz, um Synergien zu heben.

Eigene Geschäftsstelle für CCU/CCS 
Zur fachlichen Begleitung soll eine Geschäftsstelle für CCU/CCS geschaffen werden, ergänzt um einen permanenten Expertenkreis mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Verwaltung. Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerdialog, insbesondere im Falle einer CO2-Speicherung im Freistaat, sind Bestandteil eines mehrstufigen Kommunikationskonzepts. Darüber hinaus soll der Zugang zu Fachkräften durch gezielte Weiterbildungsangebote gestärkt werden, da die Implementierung von CCS technisches Spezialwissen erfordert.

Der Freistaat betont ausdrücklich die Bedeutung stofflicher CO2-Nutzung (CCU) als Teil einer künftigen Kohlenstoffkreislaufwirtschaft. Unter Einsatz von grünem Wasserstoff kann CO2 zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe oder chemischer Grundstoffe genutzt werden. Dieser Pfad soll fossile Kohlenstoffquellen langfristig ersetzen und Bayerns Industrie unabhängiger machen.

Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sowie stellvertretender Ministerpräsident des Freistaats Bayern, erklärt: „Der Aktionsplan ist ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung. In einigen Sektoren sind die CO2-Emissionen prozessbedingt. Diesen Unternehmen wird mit den Maßnahmen des Aktionsplanes nun geholfen.“

Der „Aktionsplan CCU/CCS zum Carbon Management in Bayern “ kann auf der Webseite des Bayerischen Wirtschaftsministeriums heruntergeladen werden.
 

Stefan Sagmeister
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