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Enerige & Management > Wärme - Bayerische Gemeinde startet Pilotprojekt zur kommunalen Wärmeplanung
Quelle: Shutterstock / Richard Bradford
WÄRME:
Bayerische Gemeinde startet Pilotprojekt zur kommunalen Wärmeplanung
Bad Abbach will wissen, wo etwa regenerative Wärmequellen schlummern. Dazu startet die bayerische Gemeinde ein Pilotprojekt mit dem Bayernwerk und dem Institut für Energietechnik.  
 
Die Bayernwerk AG startet gemeinsam mit dem Markt Bad Abbach im Landkreis Kelheim (Ostbayern) sowie dem Institut für Energietechnik (IfE) ein Pilotprojekt. Es soll ein kommunaler Wärmeplan erarbeitet werden, um anschließend die Wärmeerzeugung im Kurort an der Donau mit konkreten Maßnahmen umzugestalten. Der Marktgemeinderat stimmte am 18. April zu, teilten die Projektpartner am 24. April mit.

„Das Ziel von allen Beteiligten ist, (...) zu konkreten Umsetzungsplänen zu kommen, die uns wirtschaftlich und technisch sinnvolle Energielösungen für Bad Abbach aufzeigen“, erklärt Benedikt Grünewald, Bürgermeister von Bad Abbach. „Für den Wohn- sowie gerade den Gewerbestandort Bad Abbach ist dies ein wichtiger Faktor, um eine weitgehend unabhängige Energieversorgung im Markt in Aussicht zu stellen.“

In einem ersten Schritt wollen das Bayernwerk und das IfE daher "gründlich" den Bestand analysieren und eine Energie- und Treibhausgasbilanz für die Donaugemeinde aufstellen. Ebenso sollen die Heizstruktur der Wohn- und Nichtwohngebäude sowie die Wärme- und Kälteinfrastruktur ermittelt werden.

Mit einem solchen Überblick soll in einem zweiten Schritt ermittelt werden, wo konkrete Einsparpotenziale liegen und wo sich lokal erneuerbare Energie einbinden lässt. Auch Abwärmepotenziale von Gewerbe sowie Gewässern wie der Donau sollen hierbei ausgeschöpft werden. „Ein kommunaler Wärmeplan soll hierbei den ökonomischen wie ökologischen Grundstein legen“, erklärt Tobias Stahl, Projektleiter kommunale Wärmeplanung beim Eon-Regionalversorger Bayernwerk.

Abschließend soll ein konkreter Maßnahmenkatalog aufgestellt werden, um die Ziele zu erreichen. Er soll zunächst auf zwei bis drei Fokusgebiete im Gemeindegebiet zugeschnitten sein. „Mithilfe des Maßnahmenkatalogs wird dargestellt, in welchen Teilen der Kommune eine zentrale Wärmeversorgungs-Lösung, beispielsweise durch ein Wärmenetz, in welchen Zeiträumen möglich ist. Damit kann sowohl die Kommune als auch der Hausbesitzer (...) die Entscheidung für eine Erneuerung der eigenen Heizung in Abhängigkeit der übergeordneten Planungen treffen“, erklärt Patrick Dirr, Bereichsleiter Digitale Energiesysteme beim IfE.

Die kommunale Wärmeplanung kommt und wird für Städte und Gemeinden in Deutschland verpflichtend. In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg ist sie bereits vorgeschrieben. Sie soll das zentrale Koordinierungsinstrument für die dezentrale Wärmewende werden. Außerdem soll sie künftig die Investitionssicherheit für die nötige Entwicklung von Infrastruktur schaffen, vor allem für Wärmenetze, aber auch für Gas- und Stromnetze.
 

Was macht das IfE ?

Die Arbeitsschwerpunkte des Instituts für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden liegen bei der Beratung von Politik, Kommunen, Energieversorgungs- und Industrieunternehmen in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung. Ergänzend zu den konzeptionellen Arbeiten forscht und entwickelt das IfE praxisorientiert auf dem Gebiet der Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbaren Energien. Es setzt die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen von Modell- und Demonstrationsvorhaben mit wissenschaftlich-messtechnischer Begleitung in die Praxis um.
 

Heidi Roider
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