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Enerige & Management > Stromnetz - Bauarbeiten für Südlink-Konverter in Brunsbüttel laufen
Stefan Mirschel (Tennet), Schleswig-Holsteins Energiewende Staatsekretär Joschka Knuth und Jürgen Krömeke (Siemens Energy) beim symbolischen Baustart für den Südlink-Konverter. Quelle: Tennet
STROMNETZ:
Bauarbeiten für Südlink-Konverter in Brunsbüttel laufen
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat den Bau des Konverters in Brunsbüttel für die Stromtrasse Südlink gestartet.
 
Der Helm war symbolträchtig, nicht nur seiner Farbe wegen. Das als Kopfbedeckung überdimensionierte Stück, das Tennet-Projektleiter Stefan Mirschel und Schleswig-Holsteins Energiewende-Staatssekretär Joschka Knuth (Grüne) am 21. Februar überreichten, markiert den nächsten Fortschritt bei einem der größten Projekte der Energiewende. Unweit des ehemaligen Kernkraftwerks Brunsbüttel sind die Bauarbeiten für einen der Konverter der Stromtrasse Südlink mit dem symbolischen Akt gestartet.

Den kufperfarbenen Bauhelm übernahm Jürgen Krömeke, Leiter der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) bei Siemens Energy. Der Münchner Konzern soll den Stromrichter in den kommenden Jahren errichten, die Inbetriebnahme ist „gemeinsam mit dem kompletten Südlink für 2028 terminiert“, wie die Tennet mitteilt. Siemens Energy will den Konverter mit der „neuesten HGÜ-Technologie“ realisieren.

Alle Unterlagen bei der Bundesnetzagentur

„In großen Schritten geht es bei Südlink weiter voran. Seit vergangener Woche liegen der Bundesnetzagentur sämtliche Planfeststellungsunterlagen für die insgesamt rund 700 Trassenkilometer vor und wir sehen bereits den nächsten Starts in weiteren Bauabschnitten entgegen“, sagte Tennet-Chef Tim Meyerjürgens anlässlich des Baustarts. 
Mit den bereits erfolgten Baustarts an der Elbunterquerung und in Baden-Württemberg erkennt er „sukzessive den Schritt vom Planungs- zum Bauprojekt“. Der Fokus sei fest darauf gerichtet, die Inbetriebnahme der Stromtrasse „im Jahr 2028 zu realisieren“.

Bayerische Befindlichkeiten

Offizieller Baustart von Südlink war im September vergangenen Jahres. „Fünf Jahre zu spät“, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) damals im schleswig-holsteinischen Wewelsfleth betonte. Der Vizekanzler erinnerte bei der Gelegenheit, dass die Entscheidung für Südlink und andere Netzverbindungen bereits im Jahr 2011 getroffen worden war und dass allein drei Jahre Planung umsonst waren, weil die CSU darauf bestand, dass die Kabel in der Erde verlaufen.

Südlink soll einmal aus zwei Strängen bestehen. Der eine soll von Brunsbüttel im Süden Schleswig-Holsteins nach Großgartach/Leingarten im Norden Baden-Württembergs reichen. Der andere Stran soll − abschnittsweise parallel − von Wilster in Schleswig-Holstein nach Bergrheinfeld in Bayern verlaufen. Die Investitionssumme wird auf 10 Milliarden Euro beziffert.

Geschaffen wird die Nord-Süd-Verbindung von den Netzbetreibern Tennet und Transnet BW. Tennet ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. Transnet BW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg. Die Konverter wandeln Wechsel- in Gleichstrom und können dem Vernehmen nach bis zu 2.000 MW weiterleiten.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 21.02.2024, 16:01 Uhr

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