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Quelle: Shutterstock / Roman Zaiets
STROMSPEICHER:
Batterien von E-Autos könnten vier Gaskraftwerke ersetzen
Was ließe sich mit den Batterien all der Elektro-Autos in Deutschland anfangen, wenn sie als Speicher dem Netz zur Verfügung stünden? Ihr aktuelles Potenzial hat nun Eon berechnet.
 
Schon heute könnten die Batterien von Elektro-Autos eine größere Rolle im Stromsektor spielen. Insgesamt 166.000 Stromer verfügen laut einer Erhebung von Eon bereits über die technische Möglichkeit, Energie aus ihren Batterien auch wieder in das Netz zurückzuführen.

Das so genannte bi-direktionale Laden, also die Aufnahme und Abgabe von Strom aus einem und an ein Leitungsnetz, hat der Essener Energiekonzern auf sein Potenzial untersucht. Und das sind Eons Ergebnisse:
  • Bei einer durchschnittlichen Batterieleistung von 6  kW stehen in Summe 5,5 Millionen kWh zur Verfügung, sofern Zugriff auf 60 Prozent der Akku-Kapazitäten (rund 37 kW) besteht.
  • Die Schwarmbatterie könnte damit 1,75 Millionen Haushalte nachts zwölf Stunden lang mit Energie versorgen.
  • Ein Auto könnte den Bedarf von elf Haushalten decken, die zwischen 17.30 und 5.30 Uhr in der Regel lediglich 3,12 kWh verbrauchen.
  • Steht nur ein Viertel der Batteriekapazität bereit, würde dies immer noch für 730.000 Haushalte ausreichen.
Eon-CEO Filip Thon findet es angesichts dieser Zahlen laut einer Mitteilung sinnvoll, „den ohnehin vorhandenen E-Auto-Akku nicht nur für das Fahren, sondern als integrierten Teil unseres Energiesystems zu nutzen“.

Aktuell taugt nur jeder zehnte Stromer fürs bidirektionale Laden

Eon scheut auch den Vergleich mit Gaskraftwerken nicht, die derzeit flexibel Lücken stopfen, sobald Erneuerbaren-Strom nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Wiederum bezogen auf 60 Prozent der vorhandenen Kapazität, ließen sich 2,9 Millionen Haushalte kurzfristig fünf Stunden lang mit Strom beliefern. Das entspreche ungefähr der Leistung von vier großen Gaskraftwerken. Diese nicht hochzufahren, könnte rund eine Million Kubikmeter Erdgas einsparen und somit den Ausstoß von 2.000 Tonnen CO2 verhindern.

Für den Einsatz der Stromer-Batterien fehlt allerdings noch die Infrastruktur. So müssen etwa Wallboxen auch bidirektionales Laden zulassen. Filip Thon setzt hier auf Fortschritte, die Technik befinde sich in der Erprobung. Auch gibt es Nachholbedarf bei den Fahrzeugmodellen: Die angeführten 166.000 Stromer machen nur rund 10 Prozent der derzeit in Deutschland vorhandenen, rein batterieelektrisch fahrenden E-Autos aus.

Was offensichtlich bereits vorhanden ist, ist die Aufgeschlossenheit der Elektromobilisten für das bidirektionale Laden. Laut einer von Eon in Auftrag gegebenen Umfrage sind 79 Prozent der Stromer-Fahrenden bereit, ihre Autobatterie auch in den Dienst der Netze zu stellen. Der Wert steigt auf 83 Prozent unter denjenigen, die selbst über eine Solaranlage auf dem Hausdach verfügen.
 

Volker Stephan
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Montag, 07.10.2024, 15:00 Uhr

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