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Enerige & Management > Abwärme - Balwin-Konverter sollen Wärme liefern
Amprion-Zentrale in Dortmund. Quelle: Amprion
ABWÄRME:
Balwin-Konverter sollen Wärme liefern
Die landseitigen Konverter der Offshore-Netzanbindungen „BalWin1“ und „BalWin2“ sollen künftig Wärme liefern. Amprion prüft, wer sie technisch und wirtschaftlich nutzen kann.
 
Amprion will die Abwärme seiner landseitigen Konverter erstmals als Wärmequelle erschließen. Das Dortmunder Unternehmen, einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, hat dazu nun ein Markterkundungsverfahren gestartet. Dieses richtet sich an mögliche Partner, die Interesse an der Nutzung der Wärmeenergie der Konverteranlagen Balwin 1 und Balwin 2 haben. Bis zum 30. September dieses Jahres können sich Interessierte melden. Die eigentliche Ausschreibung soll nach der derzeitigen Planung von Amprion Ende dieses Jahres folgen.

Die Konverter sind Teil der Offshore-Netzanbindungssysteme Balwin 1 und Balwin 2. Diese sollen Offshore-Windparks in der Nordsee mit dem deutschen Übertragungsnetz verbinden. Sie verlaufen parallel über jeweils mehr als 350 Kilometer auf See und an Land. Die Konverterstationen sind an Land vorgesehen: Balwin 1 in Bohmte (Niedersachsen) im Landkreis Osnabrück, Balwin 2 in Ibbenbüren im Kreis Steinfurt (Nordrhein-Westfalen) auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks.

Beide Anlagen sollen, wie Amprion weiter bekannt gibt, 2030 beziehungsweise 2031 in Betrieb gehen. Von da an wird auch die anfallende Abwärme zur Verfügung stehen. Die beiden Netzanbindungen übertragen jeweils 2.000 MW. Für die Pilotprojekte prognostiziert Amprion eine mittlere Abwärmeausbeute von rund 30 bis 40 Millionen kWh pro Jahr und Konverter. Das entspricht laut dem Übertragungsnetzbetreiber dem durchschnittlichen Jahreswärmebedarf von etwa 4.800 bis 6.500 Menschen.

Wirtschaftlichkeit als Grundvoraussetzung

Mit dem Markterkundungsverfahren will Amprion herausfinden, unter welchen Bedingungen sich die Konverter-Abwärme wirtschaftlich tragfähig nutzen lässt. Hierfür will Amprion die technischen Anforderungen und auch potenzielle Verwendungszwecke der Abwärme analysieren. Denkbar erachtet das Unternehmen etwa eine Einspeisung ins Wärmenetz oder eine direkte Nutzung durch angrenzende Gewerbebetriebe.

Laut Netzentwicklungsplan sollen bis 2045 noch 19 weitere Konverterstationen entstehen, die grundsätzlich ebenfalls für eine Wärmenutzung infrage kommen. Ob dies jeweils möglich ist, hängt laut Amprion stark vom Standort, den Anschlussmöglichkeiten und den tatsächlich erzeugten Strommengen ab. Diese wiederum sind abhängig von der Offshore-Windeinspeisung und damit von der Betriebsweise der angeschlossenen Windparks.

Wie die Dortmunder mitteilen, sei eine Eigennutzung der CO2-freien Wärme aufgrund der Lage der Konverter in Bohmte und Ibbenbüren für Amprion nicht möglich. Profitieren könnten aber beispielsweise Kommunen und lokale Energieversorger im Umfeld der Konverter.

Das Verfahren ist kein Teil einer Ausschreibung, sondern dient der Vorbereitung. Amprion lädt Unternehmen ein, Ideen und Anforderungen einzubringen. Ansprechpartner ist Projektsprecher Stefan Sennekamp von Amprion. Weitere Informationen zum Konzept zur Konverter-Abwärmenutzung  finden sich auf der Internetseite von Amprion oder lassen sich via E-Mail   erfragen. 
 

Davina Spohn
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Mittwoch, 23.07.2025, 13:00 Uhr

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