
Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ:
Ballermann am Bodensee
Das Stadtwerk am See zieht musikalisch Bilanz und lässt das Geschäftsjahr 2024 in zehn „Hits“ erklingen. Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung weist still 13 Millionen Euro Überschuss aus.
Das Format ist neu, und ob es im Bundesanzeiger je Niederschlag finden könnte, scheint mehr als zweifelhaft. Dem Stadtwerk
am See dürfte das egal sein. Man habe zeigen wollen, „dass wir nicht nur technisch auf der Höhe sind, sondern auch kommunikativ
neue Wege gehen – nahbar, kreativ und mit einem Augenzwinkern“, sagt Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle über die - O-Ton
- „schrägste“ Darreichungsform des Jahresabschlusses, die das bereits für seine interaktiven Geschäftsberichte prämierte Stadtwerk
am See hatte. „Geschäftsbericht zum Mitsingen“ nennt es der Versorger mit Sitzen in Überlingen und Friedrichshafen am Bodensee.
„Region vernetzen, PV ausbauen, bei Sport und Festen auf die K... hauen“, heißt es etwa - komplett ausgesprochen - im ersten von zehn Songs. Hinter jedem Lied, erklärt das Stadtwerk, steht eine Geschichte des zurückliegenden Jahres. Die Themen reichen von Wärmelösungen, Glasfaser-Netzen bis hin zu autonomem Fahren im Busverkehr. Und adressieren künftige Generationen. „Nachhaltig, modern und klimaneutral, denn Zukunft ist uns nicht egal“, singt eine junge Männerstimme im ersten „Stadtwerke-Hit“.
Stadtwerk will Herzen gewinnen
Die Songtexte habe man „zunächst redaktionell aufbereitet und anschließend mithilfe einer KI vertont – vom Rap über Reggae bis zu Gitarren-Folk und Ballermann-Sound“, so der badisch-württembergische Versorger. „Wir wollten unser Jahr in Geschichten erzählen statt in Zahlen und Worten“, sagt Bürkle. Es gehe darum, auch Herzen zu gewinnen. „Nur so wird aus einem Stadtwerk eine Marke, der Menschen wirklich vertrauen und die sie weiterempfehlen.“
Die Songs hält der Versorger für „echte Ohrwürmer“. Zwei bis drei Minuten dauern sie. Die KI schöpft aus dem Fundus des Mainstream, Nummern wie „Living at the ass of the world (so what?)“ haben das Potenzial, Hüften und Beine in Bewegung zu bringen.
Das Stadtwerk hat die Stücke auf gängigen Online-Plattformen wie Youtube, Spotify oder Apple Music veröffentlicht. Ob die „Hits“ so einschlagen, dass sie sich monetär im nächsten Geschäftsbericht bemerkbar machen, bleibt abzuwarten.
Höherer Jahresüberschuss
Die Gewinn-und-Verlustrechnung für 2024 fällt auch ohne neuartige Einnahmequelle positiv aus. Vor Steuern verbucht das Stadtwerk am See ein gesteigertes Ergebnis in Höhe von 15,6 Millionen Euro (2023: 14,3 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss beträgt 12,9 Millionen Euro (2023: 10,4 Millionen Euro).
Den Stromabsatz im vergangenen Jahr beziffert das Unternehmen auf 875 Millionen kWh, die Eigenerzeugung aus Photovoltaik, Windkraft und KWK auf 38 Millionen kWh. Der Gasabsatz beträgt 1,12 Millionen kWh, der Wärmeabsatz summiert sich auf 73 Millionen kWh.
Der „Geschäftsbericht zum Mitsingen“ zählt insgesamt 15 Seiten, sechs davon füllen Songtexte. Ungewöhnliche Geschäftsberichte ist man aus Überlingen inzwischen gewohnt. So gab es etwa bereits einen als „Einschlaf-Podcast“. Doch die Playlist mit den Hits sei „definitiv der schrägste Geschäftsbericht, den wir je hatten“, meint Stadtwerk-Kommunikationschef Sebastian Dix.
Quelle: Stadtwerk am See
Der singende Geschäftsbericht ist mit allen Gassenhauern auf der Website des Stadtwerks am See verlinkt.
„Region vernetzen, PV ausbauen, bei Sport und Festen auf die K... hauen“, heißt es etwa - komplett ausgesprochen - im ersten von zehn Songs. Hinter jedem Lied, erklärt das Stadtwerk, steht eine Geschichte des zurückliegenden Jahres. Die Themen reichen von Wärmelösungen, Glasfaser-Netzen bis hin zu autonomem Fahren im Busverkehr. Und adressieren künftige Generationen. „Nachhaltig, modern und klimaneutral, denn Zukunft ist uns nicht egal“, singt eine junge Männerstimme im ersten „Stadtwerke-Hit“.
Stadtwerk will Herzen gewinnen
Die Songtexte habe man „zunächst redaktionell aufbereitet und anschließend mithilfe einer KI vertont – vom Rap über Reggae bis zu Gitarren-Folk und Ballermann-Sound“, so der badisch-württembergische Versorger. „Wir wollten unser Jahr in Geschichten erzählen statt in Zahlen und Worten“, sagt Bürkle. Es gehe darum, auch Herzen zu gewinnen. „Nur so wird aus einem Stadtwerk eine Marke, der Menschen wirklich vertrauen und die sie weiterempfehlen.“
Die Songs hält der Versorger für „echte Ohrwürmer“. Zwei bis drei Minuten dauern sie. Die KI schöpft aus dem Fundus des Mainstream, Nummern wie „Living at the ass of the world (so what?)“ haben das Potenzial, Hüften und Beine in Bewegung zu bringen.
Das Stadtwerk hat die Stücke auf gängigen Online-Plattformen wie Youtube, Spotify oder Apple Music veröffentlicht. Ob die „Hits“ so einschlagen, dass sie sich monetär im nächsten Geschäftsbericht bemerkbar machen, bleibt abzuwarten.
Höherer Jahresüberschuss
Die Gewinn-und-Verlustrechnung für 2024 fällt auch ohne neuartige Einnahmequelle positiv aus. Vor Steuern verbucht das Stadtwerk am See ein gesteigertes Ergebnis in Höhe von 15,6 Millionen Euro (2023: 14,3 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss beträgt 12,9 Millionen Euro (2023: 10,4 Millionen Euro).
Den Stromabsatz im vergangenen Jahr beziffert das Unternehmen auf 875 Millionen kWh, die Eigenerzeugung aus Photovoltaik, Windkraft und KWK auf 38 Millionen kWh. Der Gasabsatz beträgt 1,12 Millionen kWh, der Wärmeabsatz summiert sich auf 73 Millionen kWh.
Der „Geschäftsbericht zum Mitsingen“ zählt insgesamt 15 Seiten, sechs davon füllen Songtexte. Ungewöhnliche Geschäftsberichte ist man aus Überlingen inzwischen gewohnt. So gab es etwa bereits einen als „Einschlaf-Podcast“. Doch die Playlist mit den Hits sei „definitiv der schrägste Geschäftsbericht, den wir je hatten“, meint Stadtwerk-Kommunikationschef Sebastian Dix.
Finanzkennzahl (in Mio. Euro) | 2024 | 2023 |
Umsatzerlöse | 419,7 | 479,8 |
Ergebnis vor Steuern | 15,6 | 14,3 |
Jahresüberschuss | 12,9 | 10,4 |
Eigenkapital | 103,2 | 98,3 |
Der singende Geschäftsbericht ist mit allen Gassenhauern auf der Website des Stadtwerks am See verlinkt.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 02.07.2025, 16:28 Uhr
Mittwoch, 02.07.2025, 16:28 Uhr
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