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Enerige & Management > Gasnetz - Ausstiegsszenarien für Erdgas
Quelle: Shutterstock / Zivica Kerkez
GASNETZ:
Ausstiegsszenarien für Erdgas
Die Stadtwerke Husum Netz und die Stadtwerke Uelzen erarbeiten zusammen mögliche Ausstiegsszenarien für Erdgas.
 
Was kommt nach Erdgas? Eine Antwort darauf wollen gemeinsam die Stadtwerke Husum Netz GmbH in Schleswig-Holstein und die Stadtwerke Uelzen in Niedersachsen finden. Die beiden Stadtwerke stehen exemplarisch für die Stadtwerke-Landschaft in Norddeutschland. An ihnen soll eine Blaupause für neue Geschäftsmodelle entstehen.

Die beiden Energieversorger sind Mitglied in der Norddeutschen Allianz, einer Kooperation von rund 40 kleineren und mittelgroßen Versorgungsbetrieben aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die beiden Geschäftsführer Markus Schümann (Uelzen) und Norbert Jungjohann (Husum) sind dort in der Ausschussarbeit engagiert. Sie sollen nun innerhalb der Norddeutschen Allianz mögliche Ausstiegsszenarien für Erdgas erarbeiten.

Hintergrund ist die Energiewende und das angepeilte Aus für Erdgas. Deutschland will 2045 klimaneutral sein. In diesem Zusammenhang stellen sich für Stadtwerke einige Fragen: „Wie geht es weiter mit den Netzen? Bauen wir sie zurück oder können wir sie für Wasserstoff nutzen? Was passiert mit bestehenden Gaskonzessionen?“, fragt Jungjohann in einer Mitteilung des Husumer Netzbetreibers.

An den konkreten Modellen von Husum und von Uelzen sollen auf Basis der bisherigen Erkenntnisse und der aktuellen Gesetzeslage mögliche Zukunftsszenarien erarbeitet werden, so Uelzen-Geschäftsführer Schümann. „Ziel ist es, eine Art Blaupause für neue Geschäftsmodelle zu schaffen für alle Mitgliedsunternehmen der Norddeutschen Allianz.“

Unternehmen bewusst aus zwei Bundesländern

Dass die Unternehmen aus zwei verschiedenen Bundesländern stammen, ist dabei kein Zufall. Verschiedene Szenarien können – neben der Grundlage der europäischen und der bundesweiten Gesetzgebung – auf der Basis zweier unterschiedlicher Gesetzesgrundlagen erörtert werden, heißt es weiter. „Auf dieser modellhaften Basis könnten auch andere Stadtwerke ein realistisches Zukunfts-Szenario entwerfen.“

In dem Projekt sollen verschiedene Fragen geklärt werden. Beispielweise unter welchen Umständen im Wärmebereich einer Elektrifizierung oder einer Wärmeversorgung mittels Wasserstoff, Biogas oder Fernwärme der Vorzug gegeben werden soll. Aber auch rechtliche Fragen spielen eine Rolle. Was passiert mit einer Konzession für ein Erdgasnetz, wenn dieses in ein Wasserstoffnetz umgewidmet werden soll?

In dem Projekt sollen alle Möglichkeiten unter Berücksichtigung des gesamten Energiesystems betrachtet werden – über alle Sektoren, Medien und Wertschöpfungsketten hinweg. Unterstützt werden die Stadtwerke dabei von der Berliner Kanzlei Becker Büttner Held.
 

Stefan Sagmeister
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Montag, 03.01.2022, 14:11 Uhr

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