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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Ausschreibungen werden zum Verschiebebahnhof
Quelle: Fotolia / John
WINDKRAFT ONSHORE:
Ausschreibungen werden zum Verschiebebahnhof
Ein Schritt vor, ein Schritt zurück - so geht es bei den Ausschreibungsmengen für Onshorewind weiter. Die Branche erinnert an ihre Gegenmodelle.
 
Die Bundesnetzagentur hat vermutlich am 24. Juli zum zweiten Mal in Folge zusätzliche Mengen einer Ausschreibung um Onshore-Windstrom-Einspeisevergütungen in die jeweils nächste Ausschreibungsrunde verschoben. Der Organisator begründete seine Maßnahme in einer fälschlicherweise auf Juni datierten Bekanntmachung erneut mit einer drohenden Unterzeichnung, bei der er gesetzlich das Volumen kürzen kann.

Konkret verringert sich dadurch die ausgeschriebene Leistung für 1. August von bisher knapp 4.100 MW auf gut 2.700 MW. Die Differenz besteht aus Windenergie-Projekten an Land, deren Betreiber Zuschläge seit 2023 erworben, aber wegen Ablauf von Fristen wieder verloren haben und daher erneut teilnahmeberechtigt wären.

Diese Volumina wurden kurzerhand auf die vierte und letzte Ausschreibung in diesem Jahr am 1. November verschoben. Ihr Volumen erhöht sich damit von 2.500 auf knapp 4.100 MW. Mit ganz ähnlichen Leistungszahlen war dasselbe bereits bei der Mai-Ausschreibung geschehen (wir berichteten).

BWE: Umspannstation dauert 18 Monate

Der Bundesverband Windenergie (BWE) nannte die neuerliche Kürzung „unverständlich“. Sie „sendet das falsche Signal“, erklärte Präsidentin Bärbel Heidebroek. Es stünden rekordmäßige 5.600 MW genehmigte Leistung zur Verfügung, und auch die in den bisherigen zwei Runden des Jahres bezuschlagte Leistung stelle trotz Unterzeichnungen neue Rekorde dar.

Die Politik habe zudem einfache Stellschrauben, die überdies Milliarden Euro sparen helfen könnten, um Unterzeichnungen entgegenzuwirken:
  • Es fehle an Anschlusszusagen der Verteilnetzbetreiber (VNB). Der BWE forderte den Bund daher auf, noch in diesem Jahr den Vorschlag des Bundesverbandes Erneuerbare Energie vom April umzusetzen, dass bei den Netzanschlüssen von vorneherein eine gewisse Überkapazität zwischen Wind, PV und Batteriespeicher zugrunde gelegt wird. Damit ließen sich, erinnerte Bärbel Heidebroek, fünfstellige MW an grünen Kraftwerken ohne Netzausbau integrieren und zugleich Redispatch-Kosten sparen.
  • Alternativ zu einem Netzanschluss am St. Nimmerleinstag fordern VNB Projektierer dazu auf, selbst Umspannstationen zu errichten. Diejenigen, die darauf eingehen, warteten derzeit allerdings 18 Monate auf diese Komponenten. Nach so langer Zeit lasse sich aber auch ein rechtzeitig begonnenes Vorhaben nur noch mit Strafzahlungen realisieren.
 

Georg Eble
Redakteur
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