• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Erdgas - Auslastung der LNG-Terminals rückläufig
LNG-Cargo Ish erreicht Brunsbüttel mit Regasifizierungseinheit "Höegh Gannet". Quelle: RWE
ERDGAS:
Auslastung der LNG-Terminals rückläufig
Die Auslastung der LNG-Importterminals ist in den meisten europäischen Ländern im zweiten Quartal, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, gesunken.
 
Wie das Beratungsunternehmen Team Consult mit Sitz in Berlin mitteilt, war der Rückwärtstrend beim Import von Flüssigerdgas in den weiter westlich gelegenen Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Belgien oder Spanien stärker ausgeprägt als in Deutschland oder Italien. Die Auslastung der LNG-Terminals ging sowohl in Süd- als auch in Nordeuropa zurück, was auf die hohen Speicherfüllstände von rund 80 Prozent zurückzuführen ist.

Nichtsdestoweniger sind die europäischen LNG-Importe in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Den Großteil dieses Wachstums machten nach Erkenntnissen von Team Consult Käufe im LNG-Spothandel aus. Die Importe unter Langfristverträgen haben dagegen unterproportional zugenommen.

Das hat mehrere Gründe. Neue Langfristverträge für die Lieferung von LNG haben (weltweit) überwiegend eine Indexierung an Rohöl-Preise (Brent) oder den US-amerikanischen Handelsmarkt (Henry Hub). Europäische Importeure benötigen jedoch eine Bepreisung auf Basis europäischer Hubs für eine feste Abnahmeverpflichtung und schließen daher, so Team Consult, eher flexible Verträge ohne feste Liefer- und Abnahmepflicht ab.

LNG-Produzenten wiederum gehen keine festen Lieferverpflichtungen mit europäischen Kunden ein, weil sie sich die Option offen halten wollen, ihr Produkt kurzfristig in andere Märkte umzuleiten, wo sie höhere Preise erzielen können. Das führt dazu, dass für den LNG-Import nach Europa hauptsächlich Flex-Verträge ohne fest Liefer- oder Abnahmepflicht geschlossen werden.

Der Boom beim LNG hatte nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 begonnen, als Russland die Gaslieferungen per Pipeline zum Teil einstellte. In Deutschland versiegte die Zufuhr über Nordstream 1 Ende August vollständig. Daraufhin wurden schwimmende LNG-Terminals und die dazugehörige Infrastruktur aus dem Boden gestampft und noch im Winter in Betrieb genommen.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 15
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 16.07.2024, 13:53 Uhr

Mehr zum Thema